Kreis Klever AOK-Versicherte kommen offenbar mit gesundheitlichen Belastungen von Covid-19 am besten zurecht

Krankenstand im Kreis Kleve lag 2020 bei 5,41 Prozent

Manrico Preissel berichtet über den Krankenstand im Kreis Kleve. Foto: AOK

Zu den Nebenwirkungen der Corona-Pandemie zählen zunehmend auch körperliche und seelische Belastungen, wie aktuelle Auswertungen des Instituts für Betriebliche Gesundheitsförderung der AOK Rheinland/Hamburg zur Arbeitsunfähigkeit zeigen. Auch im Kreis Kleve ist der Krankenstand leicht angestiegen auf 5,41 Prozent, doch scheint die Bevölkerung hier mit Shutdown, Homeoffice und sogar Ansteckungen besser zurechtzukommen als Menschen in anderen Regionen des Rheinlandes – zumindest, was ihre Gesundheit betrifft.

Die AOK verzeichnete im vergangenen Jahr im Kreis Kleve 29 Fälle je 100 Versicherte unter den AOK-versicherten Beschäftigten, die aufgrund einer Muskel- oder Skeletterkrankung im Job ausfielen, in 9,8 Fällen war eine psychische Erkrankung die Ursache für die Arbeitsunfähigkeit. Bei den Atemwegserkrankungen waren es 33 Fälle je 100 Versicherte, wie aus den Erhebungen hervorgeht. Das sind in allen Diagnosegruppen die niedrigsten Werte unter den Kreisen und kreisfreien Städten im Rheinland.

Gute Werte im Kreis Kleve

„Die Unsicherheiten während des ersten Pandemiejahres stellen natürlich auch für viele Kreis Klever und ihre Familien eine Herausforderung dar, gerade psychisch instabile Menschen sind besonders betroffen. Auch die Einschränkungen im Homeoffice sowie in Freizeitgestaltung und Sport wirken sich zunehmend negativ auf die körperliche und seelische Gesundheit aus“, sagt Manrico Preissel, Regionaldirektor der AOK Kreis Kleve – Kreis Wesel. „Warum die Menschen hier in der Region dennoch seltener erkranken und im Vergleich mit anderen Städten und Kreisen immer die niedrigsten Werte aufweisen, wissen wir nicht.“

Insgesamt waren die Städte und Kreise im Rheinland und im Ruhrgebiet im vergangenen Jahr unterschiedlich stark von der Corona-Pandemie betroffen. Im Kreis Heinsberg verzeichnete die AOK Rheinland/Hamburg 6,92 Corona-Fälle je 100 Versicherte, Düsseldorf lag mit 2,5 Fällen im Mittelfeld, im Kreis Kleve waren es bis Ende 2020 lediglich 1,78 Fälle. Im Durchschnitt fielen die Kreis Klever Beschäftigten aufgrund einer Covid-19-Erkrankung 16,93 Tage im Job aus. Nur im Oberbergischen Kreis gab es noch weniger Fälle und Fehltage.