Gunther Pferdmenges aus Winnekendonk stellt seit 1970 Devotionalien aus Kunstharz her

Er ist der Letzte seiner Zunft

Seine Werke aus Kunstharz liegen ihm am Herzen: Gunther Pferdmenges in seiner Werkstatt mit einer Figur des heiligen Wendelin. Foto: JvS

Devotionalien gehören zu Kevelaer wie die Gnadenkapelle zum Kapellenplatz. Gemeint sind Gegenstände, die der religiösen Verehrung dienen, also zum Beispiel Christusfiguren, Krippenfiguren oder Heiligendarstellungen. Gunther Pferdmenges aus Winnekendonk ist der letzte, der in Kevelaer – und vermutlich in ganz Deutschland – solche Devotionalien aus flüssigem Kunstharz herstellt. „Früher gab es mehr als 50 Gießereien in Kevelaer“, so der 78-Jährige. Heute ist er der letzte seiner Zunft. „Damals waren die Berufsschulklassen voll mit jungen Leuten, die den Beruf des Figuristen oder des Polychromeurs lernen wollten. Seit den 50er-Jahren hat das drastisch abgenommen.“

Von der Pike auf

Pferdmenges ist eigentlich gelernter Diplom-Ingenieur für Textilwirtschaft, hat aber sein Handwerk beim Schwiegervater von der Pike auf gelernt. 1970 war das. „Mein Schwiegervater war einer der ersten Produzenten von Kunstharzfiguren in ganz Deutschland“, erzählt Pferdmenges. Der Liebe wegen sei der gebürtige Mönchengladbacher damals in die Wallfahrtsstadt gekommen. Seit 1978 ist er selbstständig mit seinem eigenen Betrieb. Damals beschäftigte er acht Mitarbeitende und sechs Hilfskräfte, heute hat er nur noch einen Angestellten und drei Hilfskräfte. Die Anfangszeit sei sehr hart gewesen, erinnert sich der Winnekendonker zurück. „Zuerst hatte ich meine Werkstatt in einer alten Scheune in Kevelaer-Nord – wo vorher 2.000 Hühner gehaust haben“, fügt er schmunzelnd hinzu. Heute steht seine Werkstatt an der Weststraße 17 in Winnekendonk.

Zu seiner Kundschaft zählen vor allem Kirch…