Michael und Raphaele Seifert geben nach 15 Jahren die Kevelaerer Gaststätte „Gelder Dyck“ ab

Der Abschied fällt schwer


Michael und Raphaele Seifert haben 15 Jahre lang das „Gelder Dyck“ geführt. Foto: Axel Hundertmarck

Es klingt die pure Leidenschaft aus ihm, wenn er über das spricht, was er tut. Seit 15 Jahren leitet Michael Seifert gemeinsam mit seiner Frau Raphaele das „Gelder Dyck“ in Kevelaer. Und zugegeben: Wenn man seinen Erzählungen lauscht, stellt sich unwillkürlich die Frage, warum um alles in der Welt der engagierte Gastronom „sein“ Lokal nun aufgeben möchte. Denn die Gaststätte kennt er besser als seine eigene Westentasche, die Lebensgeschichte des einen oder anderen Thekengastes detaillierter, als ihm manchmal lieb ist. Aber mit 68 Jahren ist es irgendwann an der Zeit, Abschied zu nehmen. Was sich das Ehepaar Seifert nun wünscht, ist eine würdige Nachfolge.

„Das kann man nicht vor die Hunde gehen lassen“, sagt Michael Seifert, den Blick durch seine geliebte Gaststätte schweifend. Tradition hat das Lokal in der Wallfahrtsstadt zweifelsohne. 1898 wurde das Gebäude an der Gelderner Straße 43 errichtet, beherbergte schon früh Pilgerinnen und Pilger sowie unter anderem einen Pfefferladen. Auch die Wirtin „Berta“ dürfte einigen vielleicht aus Erzählungen bekannt sein. 1989 kaufte Bettina Jahnke, die heutige Verpächterin, das Gebäude – damals mit dem Lokal „Zum weißen Pferd“. Zwei Jahre später eröffnete sie dort das „Gelder Dyck“, führte es bis 2007, bevor die Seiferts übernahmen.

Zu diesem Zeitpunkt führte das Kevelaerer Ehepaar auch noch das Lokal „Zur Post“ an der Gelderner Straße. Das hatte Michael Seifert 1978 mit gerade einmal 24 Jahren übernommen, nachdem der gelernte Bäcker seinem Beruf aus gesundheitlichen Gründen den Rücken kehren musste. Ein Jahr nach Übernahme des …