„Verkehrswende, ja bitte – so denken viele Bürgerinnen und Bürger nicht nur in den Städteregionen, sondern auch bei uns am Niederrhein“, davon ist Lei.La-Regionalmanagerin Anne van Rennings überzeugt und sieht sich in der riesigen Nachfrage nach den Leih-Lastenrädern in Nettetal, Kevelaer, Straelen und Geldern bestätigt. 

Insbesondere im ländlichen Raum stellt sich beim Blick auf die Verkehrswende schnell die Frage: „Aber wie?“. In Anbetracht der nicht flächigen ÖPNV-Abdeckung ist eine flexibel und individuell nutzbare Mobilitätsalternative zum eigenen PKW gefragt, unter anderem für größere Einkäufe, Familienausflüge oder die tägliche Fahrt zur Kita. Wo das klassische Fahrrad an Grenzen kommt, ist ein E-Lastenrad eine echte Chance für klimafreundliche und gesunde Mobilität im Nahbereich mit Transportkapazität. 

Genau diese Erfahrung unkompliziert möglich und Lastenräder im Alltag der Region verstärkt sichtbar zu machen, war Anlass und Ziel des LEADER-Projektes „E-Lastenräder für die Kommunen“ der LEADER-Region „Leistende Landschaft“ (Lei.La). Das Projekt wurde vom Lei.La-Regionalmanagement gemeinsam mit den Mobilitätsbeauftragten der Kommunen Nettetal, Straelen, Geldern und Kevelaer entwickelt und umgesetzt. 

Viele Tausend Kilometer zurückgelegt

Im April 2022 startete dank des Projektes der kostenlose Verleih von je zwei E-Lastenrädern pro Kommune, weitere zwölf Räder wurden für Tagesmütter, Kitas und Unternehmen in der Region gefördert. Über die eigens eingerichtete Buchungsplattform www.leihlastenrad.de können die Leih-Lastenräder seitdem reserviert und an der jeweiligen Station abgeholt werden. Viele tausend Kilometer sind mit den Leih-Lastenrädern inzwischen zurückgelegt worden. Immer wieder begegnet einem im Straßenbild der Region eines der auffällig folierten Räder. Vom Projekt profitiert haben in Kevelaer das Niederrheinische Museum, hier wurde das Lastenrad für das Projekt „Museum goes to school“ gefördert, sowie Laura Martens (Slow.Space Yoga Studio) und Fabienne Herges (Tagesmutter).

Unter den Nutzerinnern und Nutzern sind viele, die das Angebot zunächst einmalig nutzen, um ein Lastenrad im eigenen Alltag zu testen. Danach wird oft die geförderte Anschaffung eines eigenen Rades angegangen, die in drei der vier LEADER-Kommunen möglich ist. Einzelne nutzen das Angebot auch regelmäßig. Alle schätzen die Tretunterstützung bis 25 km/h, so können auch längere Strecken oder größere Lasten bequem und stets mit dem Gefühl von etwas Rückenwind bewältigt werden. Für den realistischen Alltagstest beträgt die maximale Ausleihdauer je Rad bis zu sieben Tage. Alle volljährigen Bürgerinnen und Bürger sowie Touristen haben die Möglichkeit die Räder kostenfrei auszuleihen. Die ausführlichen Nutzungshinweise und Verleihbedingungen gibt es auf www.leihlastenrad.de.

Das erfolgreiche Pilot-Projekt wurde möglich durch das Förderprogramm LEADER der Europäischen Union. Über den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums investiert hier Europa in die ländlichen Gebiete unter Beteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen. 

20 E-Lastenräder in der Region

Die Anschaffung der Räder und der Aufbau des Verleihs wurden mit 65 % unterstützt, die verbleibenden 35 % für die acht kommunalen Leih-Lastenräder trugen die vier beteiligten Kommunen. Bei den zwölf weiteren Lastenrädern übernahmen auch die Bewerberinnen und Bewerber einen Eigenanteil. Insgesamt zwanzig E-Lastenräder bereichern jetzt die Straßen der Region und sind auf ganz unterschiedliche Weise regelmäßig im Einsatz. 

Der erfolgreich aufgebaute Verleih der insgesamt acht kommunalen Leih-Lastenräder wird nach Ende der Pilotphase ab Oktober 2023 in vertrauter Weise fortgesetzt. Die laufenden Kosten für Wartung und Verleih übernehmen ab sofort die vier beteiligten Kommunen für ihre Räder. Die Menschen in der Region können also weiterhin von den kostenlosen Leih-Lastenrädern profitieren. 

„Es macht richtig Spaß,“ kann Regionalmanagerin Anne van Rennings aus eigener Erfahrung berichten und lädt ein: „Probieren Sie es einfach aus!“