Wenn ich an Bunker denke, Mechel, dann fallen mir in Kevelaer spontan zwei ein. Der eine stand auf dem Marktplatz hinter der Antonius-Volksschule. Dort konnte man im Winter Schlitten fahren und zum Schuljahresende wurden hier die Klassenfotos gemacht, weil man die Schüler schön gestaffelt am Erdhügel aufstellen konnte. Dieser Bunker war aber zugemauert und daher für Kinder uninteressant.

Ganz anders der Bunker hinter der St.-Antonius-Pfarrkirche. Gerade im Winter war der ein Abenteuerspielplatz, der einen das Gruseln lehrte. Wenn die sonntägliche Andacht vorüber war, herrschte schon Dunkelheit. Für die Messdiener war es ein besonderer Spaß, dann mit der noch glühenden Kohle aus dem Weihrauchfass Fußball zu spielen. Die derben Schuhe hielten das damals noch aus.

Nicht selten kroch man danach durch ein Loch in den Bunker, wo es ja nun wirklich stockdunkel war. Gut, dass es schon Taschenlampen oder Streichhölzer und Kerzen gab. Jetzt konnte das Verstecken spielen losgehen. Manchmal war der Gang so schmal, dass zwei Menschen nicht aneinander vorbeikamen.
Da überfiel einen schon leicht Platzangst.

Ich brauche dir ja nicht zu erwähnen, dass hier auch die ersten Zigaretten geraucht wurden.

Na ja, beide Bunker gibt es heute nicht mehr. Im Schutze der Amerikaner fühlte man sich mehr oder weniger in Sicherheit. Um uns vor der atomaren Verstrahlung zu schützen, empfahl uns der Zivilschut…