In den vergangenen Monaten und Jahren mussten deutschlandweit vermehrt Kinder und Jugendliche durch die Jugendämter in Obhut genommen werden, da sie vorübergehend nicht mehr zuhause leben konnten oder selbst um Inobhutnahme gebeten haben. Kevelaer ist von dieser Entwicklung ebenfalls betroffen. Im Jahr 2022 wurden beispielsweise 14 Kinder und Jugendliche durch das Jugendamt in Obhut genommen.

Die Gründe für diese Schutzmaßnahmen sind vielfältig. So sind die leiblichen Eltern z.B. mit der Erziehung der Kinder überfordert, leiden unter psychischen Erkrankungen oder es kommt zu körperlichen oder seelischen Misshandlungen der Kinder und Jugendlichen. In diesen Fällen muss das Jugendamt meist in wenigen Stunden eine sichere Betreuung für die betroffenen Kinder und Jugendlichen finden. Gerade bei kleineren Kindern oder Säuglingen greift das Jugendamt dabei auf Bereitschaftspflegefamilien zurück.

Aktuell arbeitet das Jugendamt der Wallfahrtsstadt Kevelaer mit drei Bereitschaftspflegefamilien zusammen. Allerdings zeigt sich in der Praxis, dass diese drei Stellen nicht ausreichend sind. Aus diesem Grund sucht das Jugendamt der Wallfahrtsstadt Kevelaer händeringend weitere Bereitschaftspflegefamilien.

Was ist eigentlich eine Bereitschaftspflegefamilie?

Im Gegensatz zu Pflegefamilien nehmen Bereitschaftspflegefamilien Kinder und Jugendliche nur für einen begrenzten Zeitraum – meist für ein paar Wochen oder Monate – auf. Dafür erfolgt die Aufnahme in einer Bereitschaftspflegefamilie aber häufig sehr kurzfristig. Die Bereitschaftspflegefamilie ist für diese Situationen geschult, gut vorbereitet und materiell ausgestattet, um sich in der jeweiligen Situation auf das Kind oder den/die Jugendliche/n angemessen einlassen zu können. Denn es ist Ruhe, Verständnis und Einfühlungsvermögen, was die Kinder und Jugendlichen in dieser stressigen Phase benötigen.

Während der Zeit in der Bereitschaftspflege findet ein professionell begleiteter und intensiver Klärungsprozess zu der Frage statt, wo das Kind oder der/die Jugendliche am besten leben kann. Während dieser Phase wird die Bereitschaftspflegefamilie durch das Jugendamt engmaschig begleitet und beraten.
Aus jugendamtlicher Sicht ist die Arbeit als Bereitschaftspflegefamilie herausfordernd aber auch bereichernd, da man einem jungen Menschen in einer schwierigen Phase Sicherheit und ein liebevolles „Zuhause auf Zeit“ bieten kann.

Bei Interesse an dieser verantwortungsvollen Aufgabe kann man sich für eine weitere Beratung gerne an den Pflegekinderdienst der Wallfahrtsstadt Kevelaer wenden.

Ansprechpartnerin und Ansprechpartner sind:
Susanne Vermeer, telefonisch zu erreichen unter 02832 122 614 oder per E-Mail unter susanne.vermeer@kevelaer.de
oder Frank Schnickers, telefonisch zu erreichen unter 02832 122 627 oder per E-Mail unter frank.schnickers@kevelaer.de.