Vermeintliche Schwiegertochter benötigt Geld nach Unfall

73-jährige Kevelaererin erkennt Betrugsversuch

Foto: KB Archiv

Eine bislang unbekannte Frau rief am Donnerstag (12.08.21) mehrfach eine 73-jährige Frau aus Kevelaer an und gab sich als ihre Schweigertochter aus. Angeblich sei sie in einen schweren Unfall verwickelt und benötige nun 25000 Euro.

Die 73-Jährige sagte der vermeintlichen Schweigertochter ihre Hilfe zu und hatte bereits Geld abgehoben, als ein erneuter Anruf der vermeintlichen Schwiegertochter sie misstrauisch machte. Kurzerhand rief die Kevelaerin ihren Sohn an, der ihr versicherte, dass seine Frau nicht angerufen hatte.

Glücklicherweise handelte die 73-Jährige richtig und konnte so größeren finanziellen Schaden verhindern.

Enkel*innentrick, falsche Polizist*innen, angebliche Microsoft-Mitarbeiter*innen, Schockanrufe – in regelmäßig erreichen die Polizei im Kreis Kleve Anzeigen zu Betrugsversuchen am Telefon. In manchen Fällen kombinieren die Täter*innen sogar verschiedene Maschen, um Druck auszuüben und ihr Opfer zu überzeugen. So übergibt, zum Beispiel, ein angeblicher Verwandter, der sich in einer Notlage befindet, ein Gespräch auch an einen vermeintlichen Polizisten oder Staatsanwalt, der die angebliche Notlage bestätigt.

Die Polizei warnt: Geben Sie keine persönlichen Informationen wie Bankdaten am Telefon preis! Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand am Telefon oder per Whatsapp um Geld bittet! Übergeben Sie kein Geld oder Wertgegenstände an Ihnen unbekannte Personen! Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, dann informieren Sie sofort die Polizei unter 110 oder, wenn möglich, Verwandte.

Ein Apell der Polizei richtet sich auch an jüngerer Angehörige: Klären Sie Ihre lebensälteren Eltern/Großeltern/Verwandte über die Maschen der Betrüger*innen auf.

Hier noch einmal ein Überblick der gängigen Maschen:
– Schockanrufe: Die Anrufer schildern, dass ein Verwandter (häufig
Sohn/Tochter) einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hat. Um
lange Haftstrafen zu verhindern, soll sofort Geld an einen
Geldboten der Staatsanwaltschaft gezahlt werden. In
abgewandelten Szenarien wird von einer Corona-Infektion
gesprochen und die Anrufer*ionnen erzählen, sie bräuchten Geld für eine
Behandlung oder Medikamente
– Enkel*innentrick: Die Täter*innen erwecken den Eindruck, ein naher
Verwandter (meistens Enkel/ Enkelin/ Neffe/ Nichte) oder guter
Bekannter zu sein. Sie täuschen eine finanzielle Notlage vor und
bitten Sie kurzfristig um Geld. Sie sollen mit niemandem über
den Anruf sprechen.
– Falsche Polizist*innen: Die Anrufer*innen geben sich als Polizist*innen aus
und warnen Sie vor einem geplanten Einbruch. Geld und Schmuck
wären Zuhause nicht mehr sicher. Bei Ihrer Bank würden Mittäter*innen
der Einbrecher*innen arbeiten und auch dort sei Ihr Vermögen in
Gefahr.
– Gewinnversprechen: Die Betrüger*innen versprechen am Telefon hohe
Gewinne. Vor einer Gewinnübergabe werden Betroffene
aufgefordert, “Bearbeitungsgebühren” zu zahlen oder
Prepaid-Karten für Online-Käufe zu kaufen.
– Microsoft Mitarbeiter*innen: Das Telefon klingelt und jemand bietet
Ihnen ungefragt technische Unterstützung für Ihren Laptop,
Computer oder Ihr Tablet an. So wollen sich die Täter*innen Zugriff
auf Ihren PC, Ihr Online-Banking oder Paypal-Konto verschaffen.
– Betrug per Whatsapp: Ein angeblicher Angehöriger (Sohn/Tochter)
meldet sich über eine unbekannte Nummer über den
Messenger-Dienst und gibt an, das Handy sei defekt. Dann werden
Sie gebeten, eine Überweisung an Dritte zu tätigen, da der
Angehörige aktuell abgeblich kein Zugriff auf das Online-Banking
habe.