Nicht immer liegt‘s an der Verzagtheit der Braut oder des Bräutigams, wenn das Ja-Wort auf sich warten lässt: Schon immer war es die ganz besondere Atmosphäre, das Ambiente einer alten Bibliothek, aber oft auch die Ortsverbundenheit zu Winnekendonk, die das „Schumacher-Stübchen“ zur ersten Wahl bei der Suche für den sprichwörtlich „schönsten Tag im Leben“ machte. Dringender Restaurierungs- und Renovierungsbedarf machten es notwendig, die beliebte Räumlichkeit und die Sammlung für Monate zu schließen, um so den Altbestand von Literatur und Interieur zu sichten und dauerhaft zu sichern. Warten und Geduld war das Credo der vergangenen Monate.

Neuer Glanz und alter Charme

In dieser Zeit wirkten viele Beteiligte Hand in Hand: Handwerker für verschiedene Gewerke, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus Winnekendonk und der Geschichtsverein, sowie die Mitarbeitenden des Stadtarchivs, die ungezählte Stunden investierten, um dem „Schumacher-Stübchen“ neuen Glanz mit altem Charme zu verleihen.

Mit Unterstützung durch das Niederrheinische Museum konnten die Objekte der Sammlung fachgerecht konserviert und nun auch gelagert werden. Die Mitarbeitenden des Archivs und Ehrenamtliche haben die Bibliothek entstaubt, Bücher gereinigt und wieder in die richtige Ordnung sortiert. Die ergänzenden neuen, liebevoll arrangierten Dekorationen und Möbel aus dem Museum runden den Gesamteindruck ab, sodass diese besondere Räumlichkeit ab sofort auch wieder für standesamtliche Trauungen zur Verfügung steht.

Das „Stübchen“ hat seinen Namen zu Recht: Nicht mehr als zwölf Personen darf die Hochzeitsgesellschaft umfassen, die sich zu einer Trauung einfindet.

Buchung und Reservierung sind über das Standesamt Kevelaer möglich.

Schuhmacher – Stübchen

Der Name der Räumlichkeit geht zurück auf den im Jahre 1875 in Kempen geborenen Carl Schuhmacher, der seit April 1913 durch die Preußische Schulbehörde zum Hauptlehrer in Winnekendonk ernannt wurde. Schumachers Leben war im außerschulischen Bereich von einer unermüdlichen Sammel- und Forschungstätigkeit für die Heimatkunde und -geschichte geprägt. Anfang der 1990er Jahre erstanden die Geselligen-Vereine Winnenkendonk e.V. diese außerordentliche Sammlung, die im Jahr 2022 als Depositum an das Stadtarchiv übergeben wurde.