Ab kommendem Schuljahr wird an der Grundschule mit den Materialien nach Montessori-Art gefördert

Wetten erhält ersten Montessori-Lehrraum Kevelaers

Das Team der Wettener Grundschule freut sich über neue Lehrmöglichkeiten. Foto: Grundschule Wetten

Momentan herrscht in der Wettener Grundschule auch nach dem Unterrichtsschluss noch reges Treiben: Das ganze Kollegium packt im bisherigen Mehrzweckraum fleißig mit an. Denn an der Schule wird zurzeit ein ganz besonderes Zimmer eingerichtet: ein Montessori-Raum.

In diesem Raum bekommen ab dem kommenden Schuljahr die Kinder aller Klassen der einzügigen Schule die zusätzliche Möglichkeit, in ihrem eigenen Tempo Unterrichtsinhalte zu vertiefen, zu wiederholen und zu festigen, aber auch Lerninhalte aus höheren Jahrgangsstufen eigenständig zu erarbeiten. Hierfür kommen spezielle Lehrmittel aus der Montessori-Pädagogik zum Einsatz. Das Konzept wurde ab Beginn des 20. Jahrhunderts von Maria Montessori entwickelt und umfasst die Spanne vom Kleinkind bis zu jungen Erwachsenen. 

„Wir haben schon länger überlegt, wie wir unser pädagogisches Konzept noch weiter verbessern können. Unser Ziel ist es, sowohl die lernschwächeren Kinder bestmöglich zu fördern, als auch die lernstarken und besonders wissbegierigen Kinder zu fordern und ihnen eine Chance auf bestmögliche Potentialentfaltung zu geben. Hierfür bieten die Materialien und Denkansätze der Montessori-Pädagogik ideale Voraussetzungen“, erläutert Schulleiterin Anna Molderings. 

Förderungen, Lernmittel und Raumnutzung 

Von der Idee bis zur Umsetzung war es dann noch ein längerer Weg. „Es mussten Fördermittel zur Lernmittelbeschaffung beantragt werden, ein Raumnutzungskonzept für eine bestmögliche Lernumgebung wurde erstellt, und nicht zuletzt müssen sich natürlich alle Kolleginnen und Kollegen mit den pädagogischen Leitgedanken von Maria Montessori beschäftigen und identifizieren“, führt Molderings aus. „Glücklicherweise arbeiten wir hier alle Hand in Hand, das ganze Kollegium hat sich eingebrach.“ So kann bereits einige Wochen vor dem Ende des laufenden Schuljahres mit der Einrichtung des neuen Raums begonnen werden.

Eine Lehrerin der Schule bildet sich zudem aktuell über zwei Jahre zur anerkannten Montessori-Pädagogin weiter. „Hier haben wir wirklich Glück gehabt, dass unsere Frau Boersma kurzfristig einen Platz für diese sehr begehrte und stark nachgefragte Fortbildung ‚ergattern‘ konnte“, freut sich die Schulleiterin.

Nach den Sommerferien soll das zusätzliche Angebot an der Schule dann zum Einsatz kommen. Vorgesehen ist einerseits, von den Klassenleitungen ausgewählte Kinder mit besonderem Förder- oder Forderbedarf im Rahmen spezieller Zusatzstunden in dem Raum anzuleiten, zum anderen soll es in jeder Klasse im Rahmen des Regelstundenplans Zeiten geben, in denen die Kinder mit ihrer Klassenlehrerin die Montessori-Materialien nutzen, um Lerninhalte zu vertiefen. 

„Uns ist es wichtig, dass alle Kinder unserer Schule von dem neuen Konzept profitieren – die Starken, die Schwachen, und auch alle anderen. Denn das ist es, was letztendlich unser zusätzliches Montessori-Angebot ausmacht: jedem Kind durch neue Impulse und Materialien sowie ein großes Maß an Selbstbestimmtheit das Lernen zu erleichtern“, fasst Molderings zusammen.