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Nachfragebündelung in den Ortsteilen erfolgreich

In Wetten, Schravelen und Winnekendonk West kann bald der Ausbau des Glasfasernetzes beginnen. „Mit dem geplanten Anschluss sind dann die Ortsteile Twisteden, Kervenheim, Wetten, und Winnekendonk im Rahmen des privatwirtschaftlichen Ausbaus der Deutschen Glasfaser mit schnellem Internet versorgt“, erklärt Tobias Nelke von der Wirtschaftsförderung der Stadt Kevelaer.

Ein Internetanschluss über Glasfaser bedeutet eine Bandbreite von mindestens 300 Mbit/s im Download und 150 Mbit/s im Upload. Der momentan noch übliche und weit verbreitete DSL-Anschluss über ein Kupferkabel, bietet in der Regel nur eine Bandbreite von bis zu 16 Mbit/s im Download bzw. 2,4 Mbit/s im Upload. Über VDSL lassen sich Geschwindigkeiten von 50 Mbit/s im Download und 10 Mbit/s im Upload erreichen. Mit dem sogenannten Vectoring kann die Downloadgeschwindigkeit sogar auf 100 Mbit/s im Download und die Uploadgeschwindigkeit auf 40 Mbit/s erhöht werden. Selbst mit Vectoring lässt sich aber nur ein Drittel der Bandbreite der Mindestgeschwindigkeit eines Glasfaseranschlusses von Deutsche Glasfaser erreichen und zudem ist diese Technologie nicht überall verfügbar. Deshalb freuen sich alle Beteiligten, dass die Planung für den Glasfaserausbau in den drei Ortsteilen jetzt beginnen kann.

Die Voraussetzung, dass die Deutsche Glasfaser die Ortsteile an das Glasfasernetz anbindet, war eine Quote von 40 % bei der Nachfragebündelung. Das bedeutet, dass 40 % der Haushalte einen Vertrag über einen Glasfaseranschluss abschließen.

Lob für alle Beteiligten

Diese Marke konnte im Rahmen der Nachfragebündelung, die von Anfang November 2019 bis Ende 2019 lief, dank der Bemühungen von Deutsche Glasfaser, der Wirtschaftsförderung der Wallfahrtsstadt Kevelaer und zahlreicher Multiplikatoren aus Vereinen, Politik und Bürgerschaft der drei Ortsteile, erreicht werden.

Die Wirtschaftsförderung freut sich, dass in Wetten, Schravelen und Winnekendonk West insgesamt zusätzlich 832 Haushalte in absehbarer Zeit mit zukunftsfähigem schnellen Internet über Glasfaserkabel versorgt werden.

Neben dem privatwirtschaftlichen Ausbau im Nachgang der Nachfragebündelung gibt es auch noch den geförderten Glasfaserausbau im Kreis Kleve. Hier werden Gebiete, deren privatwirtschaftlicher Ausbau besonders unwirtschaftlich ist, mit Fördermitteln von Bund und Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Dies betrifft besonders die ländlichen Gebiete, deren aktuelle Versorgung unter 30 Mbit/s im Download liegt und kein eigenwirtschaftlicher Ausbau eines Anbieters mit mindestens 30 Mbit/s geplant ist. So soll das gesamte Kreisgebiet an ein flächendeckendes Glasfasernetz angeschlossen werden.

Noch mehr Glasfaser

Da hat sich die Kevelaerer Wirtschaftsförderung eine Menge vorgenommen: Nachdem die Ortschaften es alle ins Glasfaser-Zeitalter geschafft haben, soll künftig auch der Ortskern selbst von der modernen und schnellen Datenübertragungstechnik profitieren. Zumindest, wenn die Bürger es wollen, denn genauso wie in den Ortschaften soll der Bedarf erst einmal über eine Markterkundung ermittelt werden.

Ambitioniert

„Wir wissen, dass das echt ambitioniert ist“, sagt Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns. Doch nach den Erfolgen in den Ortschaften wisse man auch, dass es „die richtige Entscheidung war, von Anfang an auf Glasfaser-Technik zu setzen“.

Momentan stehe man noch in Verhandlungen mit dem Unternehmen Deutsche Glasfaser, das auch schon den Ausbau in den Ortschaften realisiere. Bruns rechnet damit, dass die Verhandlungen schnell zu einem Ergebnis führen.

4.400 Haushalte

Rund 4.400 Haushalte umfasse das Plangebiet, daher sei eine Aufteilung in drei Zonen angedacht. Die Stadt werde, sobald die Grundlagen mit der Deutschen Glasfaser vereinbart worden sind, diese Haushalte über die Anmeldungsmodalitäten informieren.

Informationsveranstaltungen für Interessenten werde es wohl ebenfalls geben, so Bruns. Ziel sei es, „dass wir Mitte des Jahrs anfangen“, erklärte der Kevelaerer Wirtschaftsförderer in einem Gespräch gegenüber dem Kevelaerer Blatt.

Gesellenprüfung mit Glanz bestanden

Was würde man momentan nicht alles für eine Klimaanlage geben, die Haus oder Wohnung auf eine angenehme Temperatur runterkühlt? Was würden Firmen nicht alles tun, um in ihren Technik- und Computerräumen die Belüftung in Gang zu halten, weil sonst alles zusammenbrechen würde? Wie sollten Lebensmittelgeschäfte oder Restaurants leicht verderbliche Ware frisch halten? Wie könnten Züge im Sommer Gäste transportieren, ohne dass diese in Scharen Kreislaufzusammenbrüche bekommen würden, weil die Temperatur zu hoch wird? Wo geht die ganze Wärmeenergie hin, die bei vielen Geräten oder Produktionsprozessen erzeugt wird? Diese und viele weitere Fragen kann jemand beantworten, der einen der schwersten Lehrberufe des Handwerks abgeschlossen und seine Gesellenprüfung zum Mechatroniker für Kältetechnik bestanden hat.
Mit der zweitbesten Bewertung in NRW und mit einer Durchschnittsnote von 1,2 schaffte Maik Strauch von der Firma Th. Brocks GmbH & Co KG am Bertholt-Brecht-Berufskolleg Duisburg seine Gesellenprüfung. Neben dieser hervorragenden Bewertung freuen sich der Firmeninhaber Wilhelm Brocks, Mechatroniker-Meister Frieder Neu, Co-Ausbilder Norbert Int-Veen und alle Kollegen besonders darüber, dass Strauch dies bereits nach dreijähriger Ausbildungszeit gelungen ist. Die Regelausbildungszeit dauert in diesem Beruf, der praktisch drei Ausbildungen miteinander vereint (Elektrotechnik, Mechanik und Sanitär) ein halbes Jahr länger.

In den Fachbetrieben sehr begehrt
Da Mechatroniker für Kältetechnik als Allrounder fast überall auf der Welt arbeiten können und es nur wenige Betriebe gibt, die ausbilden (im Kreis Kleve von 20 Firmen nur Brocks), sind sie in den Fachbetrieben sehr begehrt. Kein Wunder also, dass Maik Strauch direkt ein unbefristetes Übernahmeangebot der Firma Brocks erhielt.
Mechatroniker für Kältetechnik verbringen ihre Zeit nicht nur in Werkstätten oder Werkhallen, um dort die Komponenten für die Kälte- und Klimaanlagen zusammenstellen und einzelne Anlagenteile zu montieren, die sowohl mechanische als auch elektronische oder elektrotechnische Bauteile sein können. Fahrten zum Kunden mit Verlegen von Rohren und Anbringen von Dämmmaterialien sowie Einbau der Anlage sind ständige Aufgaben. Programmierung der Steuerungs- und Regelungseinrichtungen, Überprüfung der Funktionsfähigkeit, Sicherung der Anlage und Einweisung des Kunden in die Bedienung gehören ebenfalls dazu sowie Reparatur und Instandhaltung eingebauter Anlagen.
Auch der Arbeitsschutz und die Gefahrenabwehr im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften spielen bei der Arbeit eine große Rolle. Elektrische Spannung sowie Umgang mit leicht brennbaren Kältemitteln erfordern ein hohes Maß an Vorsicht und Sorgfalt. In diesem Zusammenhang sind Fächer wie Physik und Mathematik wichtige Ausbildungsfächer in dem dualen Ausbildungsgang. Fremdsprachliche Kommunikation (Englisch) ist für die universelle Ausbildung ebenfalls ein wichtiges Fach.
Für die Ausbildung wird in der Regel mindestens ein mittlerer Schulabschluss verlangt, die Anforderungen sind jedoch so hoch, dass ein höherer Schulabschluss von Vorteil ist. Im ersten Lehrjahr ist mit einem Bruttolohn zwischen 300 und 710 Euro zu rechnen. Im zweiten Jahr wird zwischen 350 und 760 Euro und im dritten Jahr sogar bis zu 820 Euro gezahlt. Im letzten halben Jahr erhöht sich das Ausbildungsgeld erneut um etwa 60 Euro.
Wie hoch genau der Lohn ausfällt, hängt natürlich von dem Betrieb ab, aber auch von der Region, in der die Ausbildung gemacht wird.
Nach der Ausbildung sieht das ähnlich aus. Auch hier hängt das Gehalt als Mechatroniker für Kältetechnik von dem Betrieb und dem Bundesland ab, in dem gearbeitet wird. Durchschnittlich liegt es zwischen 2100 und 2500 Euro brutto im Monat. Wer zusätzlich noch Personalverantwortung oder eine andere Führungsaufgabe übernimmt, kann später als Mechatroniker bis zu 4000 Euro brutto verdienen.
Fort- und Weiterbildung, Meisterbrief, Staatlich geprüfter Techniker und Ingenieursstudiengänge wie Kältesystemtechnik oder Energie- und Versorgungstechnik können angeschlossen werden, wobei dabei Bachelor- und anschließend noch die Masterarbeit folgen können. Und schließlich steht die Möglichkeit offen, einen eigenen Betrieb für Kältetechnik zu gründen. Hierfür benötigt man aber in jedem Fall den Meisterbrief, denn betriebswirtschaftliche Kenntnisse sind wichtig, um ein Unternehmen führen zu können.

Schnelles Internet im Kreis Kleve

Kreis Kleve – Der Ausbau des schnellen Internets im Kreis Kleve bekommt einen Schub aus der Bundesförderung Breitband. Landrat Wolfgang Spreen nahm jetzt in Berlin die drei Förderbescheide des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur für den Breitbandausbau in 15 Kommunen im Kreis Kleve persönlich entgegen. „Die Fördermittel des Bundes in Höhe von 29,7 Mio. Euro sind ein bedeutender Meilenstein, der den Kreis Kleve darin unterstützt, das Großprojekt des Breitbandausbaus in den 15 teilnehmenden Kommunen voranzubringen“, freut sich Landrat Spreen in einer Pressemitteilung des Kreises.
15 Bürgermeister sowie der Landrat hatten am 20. Februar 2017 eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die Grundlage für die drei Fördermittelanträge des Kreises beim Bund war. Kranenburg hat als einzige Gemeinde im Kreis Kleve einen eigenen Förderantrag gestellt.
„Es freut mich sehr, dass unsere Anträge auf Förderung des Breitbandausbaus im Kreis Kleve erfolgreich waren. Damit sind wir dem Ziel, kreisweit mehr als 7.000 ländliche Grundstücke mit rund 12.000 Endverbraucher-Anschlüssen mit schnellen Internetverbindungen zu versorgen, einen großen Schritt nähergekommen. Ohne die öffentliche Förderung würden die so genannten „weißen Flecken“ im Kreisgebiet noch lange bestehen bleiben“, so Spreen.
Bund und Land stellen einen 90-prozentigen Förderanteil für den Breitbandausbau bereit. Davon übernimmt der Bund mit der Förderung 50 % der zuwendungsfähigen Ausgaben. Das Land Nordrhein-Westfalen hat darüber hinaus für den Fall einer Bundesförderung bereits im März eine ergänzende Förderung im Umfang von weiteren 40 % der zuwendungsfähigen Ausgaben in Aussicht gestellt. Damit werden sich die vom Kreis Kleve beantragten Fördermittel auf insgesamt rund 53,5 Mio. Euro belaufen.
Insgesamt lösen die mit der Bundes- und Landesförderung jetzt zu realisierenden Breitbandprojekte des Kreises Kleve ein Investitionsvolumen von rund 70 Mio. Euro aus. Darin ist die ergänzende Breitbandanbindung von Schulen noch nicht berücksichtigt. Unter dem Stichwort „Digitales Klassenzimmer“ soll zukünftig jeder Klassenraum über eine Datenversorgungsrate von 30 Mbit/s verfügen können. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat ganz aktuell die Fördervoraussetzungen für die Anbindung von Schulen an hochleistungsfähige Glasfasernetze verbessert. Von diesem Angebot möchte der Kreis Kleve Gebrauch machen und gemeinsam mit den kooperierenden 15 kreisangehörigen Kommunen die Breitbandprojekte um eine bedarfsgerechte und zukunftssichere Breitbandanbindung der Schulen erweitern. Dies würde dann gegebenenfalls zusätzliche Fördergelder auslösen.
Hintergrund der Förderung des Breitbandausbaus mit öffentlichen Mitteln ist, dass der Netzausbau besonders in ländlichen Gebieten meist deshalb nicht so gut vorankommt, weil er für die privaten Unternehmen unwirtschaftlich ist. „Für das private und geschäftliche Leben und Wirken der Bürgerinnen und Bürger im Kreis Kleve sind die Glasfaserverbindungen von großer Bedeutung. Viele Unternehmen sind sogar ganz zwingend auf schnelle Internetverbindungen angewiesen. Der Breitbandausbau im Kreis Kleve ist ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor“, betont Spreen.
Als nächster Schritt erfolgt nun die Beantragung der Kofinanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen. Das Land stellt insgesamt weitere 23,8 Mio. Euro an Fördermitteln in Aussicht. Ist die Bewilligung der Landesmittel erfolgt, wird im Anschluss im Rahmen eines europaweiten Ausschreibungsverfahrens ein Betreiber gesucht, der die unterversorgten Gebiete mit zukunftsfähiger Breitbandinfrastruktur ausbaut und anschließend betreibt. Eine Vergabeentscheidung ist etwa bis Anfang 2018 zu erwarten. Daran anschließen wird sich dann die Umsetzungs- und Bauphase.