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Letzte Blutspendetermine des Jahres

Zweimal kann in diesem Jahr in Kevelaer und den Ortschaften noch Blut gespendet werden:

  • Dienstag, 27. Dezember, 15.30 bis 19.30 Uhr in Wetten im Knoase-Saal
  • Mittwoch, 28. Dezember, 16.30 bis 20.30 Uhr in Winnekendonk in der Begegnungsstätte

In Winnekendonk erwartet die Spender zudem eine Überraschung, versprechen die Organisatoren.

Versorgung und Betreuung von Frühchen

Gemeinsam mit der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe ist die Klinik für Neonatologie des St.-Antonius-Hospitals in Kleve ein anerkannter neonataler Schwerpunkt. Das signalisiert Eltern bei Frühgeburten die bestmögliche Versorgung: Eine qualifizierte intensivmedizinische Betreuung ist rund um die Uhr gewährleistet. Risikogeburten werden optimal vorbereitet, bei drohender Frühgeburt oder anderen Risiken bietet das Ärzte-Team frühzeitig Gespräche an. Und: Die Betreuung endet nicht an der Krankenhaustüre. Mit sozialmedizinischer Nachsorge und sozialpädiatrischem Zentrum begleitet die Katholische Karl-Leisner-Trägergesellschaft Frühgeborene auf dem weiteren Weg ins Leben.
Zum Weltfrühgeborenentag am 17. November 2016 beantwortet Dr. Jochen Rübo, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendmedizin sowie der Klinik für Neonatologie am St.-Antonius-Hospital, die wichtigsten Fragen zum Thema Frühgeburt.
In Deutschland werden jährlich rund 60.000 Frühchen geboren. Wie hoch ist der Anteil der Frühgeburten im St.-Antonius-Hospital?
Dr. Jochen Rübo: Der Anteil der Frühgeborenen liegt ähnlich wie im Bundesdurchschnitt bei 8 bis 10 Prozent der Neugeborenen.
Wann spricht man von einer Frühgeburt? Was sind die häufigsten Gründe?
Von einer Frühgeburt spricht man, wenn ein Baby vor der 38. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt. Gründe können mütterliche Ursachen sein, wie etwa Infektionen oder EPH-Gestose (die sog. Schwangerschaftsvergiftung). Es gibt auch kindliche Ursachen, wenn das Kind zum Beispiel nicht mehr ausreichend wächst. Eine enge Zusammenarbeit mit der Geburtshilfe ist in solchen Fällen zur Planung der Entbindung unerlässlich. Oft kann eine drohende Frühgeburt noch verhindert oder zumindest herausgezögert werden.
Welche Besonderheiten in der Versorgung sind zu beachten?
Je nachdem, wie früh ein Baby auf die Welt kommt, sind wichtige Organfunktionen noch nicht ausgereift. Dazu gehören vor allem die Funktionen der Lunge, der Nieren und des Darmes. Die Atmung muss dann häufig unterstützt werden, der Nahrungsaufbau mit besonderen Nährlösungen über Venenkatheter gewährleistet werden. Eine große Gefahr für Frühgeborene ist die Auskühlung. Unser Vorteil: Von den Kreißsälen zur Neugeborenenintensivstation sind es zehn Meter, es ist kein Transport erforderlich. Wir können die Kinder sehr schnell in den wärmeunterstützenden Inkubator legen. Danach ist eine möglichst ruhige und schonende Versorgung wichtig. Besonderes Augenmerk legen wir auf eine frühzeitige Einbindung der Eltern in die Betreuung. Vor allem das sogenannte „Känguruhen“, bei dem auch sehr kleine Frühgeborene ihren Eltern auf die nackte Brust gelegt werden, ist für die Bindung zwischen Eltern und Baby sehr wichtig.
Würden Sie zur Entbindung in einer Klinik mit Neonatologie raten?
Die Entbindung von Frühgeborenen sollte ausschließlich in Abteilungen mit angeschlossener Neonatologie erfolgen, damit eine optimale Betreuung gewährleistet ist. Daher werden Schwangere mit drohender Frühgeburt grundsätzlich in einen entsprechenden neonatologischen Schwerpunkt verlegt.
Gibt es Besonderheiten in der weiteren Entwicklung von Frühchen? Worauf sollten Eltern achten?
Je nachdem, wie früh die Kinder geboren sind, liegen sie mehrere Wochen, manchmal auch Monate auf der Frühgeborenenstation. Wenn es dann nach Hause geht, sind viele Eltern noch unsicher. Wir lassen die Familien mit Ihren Sorgen aber nicht allein: Unser Pflegezentrum bietet mit der sozialmedizinischen Nachsorgeeinheit einen Service an, der auch Familien mit chronisch kranken Neugeborenen oder frühgeborenen Kindern zugutekommt. Wir erleichtern den Übergang von stationärer Versorgung in den häuslichen Bereich und verhindern, dass die Eltern in ein Versorgungsloch fallen. Im weiteren Verlauf begleiten wir die Entwicklung im sozialpädiatrischen Zentrum am St.-Antonius-Hospital. Sollten Probleme auftauchen, können wir frühzeitig therapeutische Hilfe anbieten.

Big Challenge stellt Spendenrekord auf

Am Ende stellten sich die Organisatoren, Helfer und Aktiven vom Big Challenge-Team mit Krebshilfe-Chef Gerd Nettekoven und dem Strampeltiere-Team auf die kleine Bühne, um die Ziffern der Spendensumme nach und nach umzudrehen. 233.102,62 Euro bedeuteten einen neuen Rekord für die Initiative, die vor drei Jahren mit dem Ziel aufgebrochen war, Geld für Projekte zur Bekämpfung von Krebs zu erradeln und zu erlaufen. „Wir haben hart gekämpft und es geschafft, zu diesem Ergebnis zu kommen“, meinte ein glücklicher Georg Biedemann.
Drei Viertel der Gelder fließen in das Forschungsprojekt des Aachener Professors Tom Lüdde, der herausfinden will, wie in der Leber Tumorerkrankungen entstehen. 25 Prozent der Summe gehen an das „Infonetz Krebs“ der Deutschen Krebshilfe. Diese Plattform bietet Krebspatienten und ihren Angehörigen die Möglichkeit zur ausführlichen Information.
Biedemann blickte im Rahmen des Abends auf das abgelaufene Jahr zurück und beschrieb, welche Aktion für 2017 bereits fest eingeplant sind und wohin das Geld dann gehen soll. Am 5. März soll es den Big-Challenge-Cup in Winnekendonk geben. 24 Teams sollen sich darin messen, wieviele Kilometer sie auf Spinning-Räder zurücklegen. Die Volksbank an der Niers wandelt die gefahrenen Kilometer wieder in Spendengelder um. Anmeldungen sind ab 15. Januar möglich.
Vom 12. bis 21. Mai geht Big Challenge zum zweiten Mal auf große Tour. Diesmal wird es mit dem Rad nicht von Flensburg nach Füssen, sondern mit den Teilnehmern und Landwirten von Amsterdam aus nach Berlin gehen. Traditionell vor dem Big-Challenge-Tag am 24. Juni findet der Pasta-Abend statt, wo man für fünf Euro essen und sich austauschen kann. Wohin die Gelder 2017 fließen, ist auch schon klar: drei Viertel der Spendensumme erhält Christoph Klein. Der Professor an der Uni Regensburg will langfristig ein Medikament entwickeln, das das Ansiedeln gestreuter Tumorzellen im Körper dauerhaft verhindert. Der Rest der Spenden kommen der Palliativmedizin der Uniklinik München zu Gute, wo auch Leitlinien für die Palliativmedizin für Krebspatienten erarbeitet werden. In seinem Grußwort bedankte sich Krebshilfe-Chef Gerd Nettekoven ausdrücklich für das Engagement der Familie Biedemann, die das Projekt „Big Challenge“ neben ihrer Berufstätigkeit und ihrem Privatleben organisiert, und den rund 150 Helfern.
„Hier wird das umgesetzt, was Mildred Scheel gewollt hatte“, führte Nettekoven aus. „Dass eine Bürgerinitiative gegen den Krebs entsteht.“ Dieser Kampf sei „nicht nur eine Aufgabe von Medizinern und Wissenschaftlern, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“
Er bezeichnete das Projekt einfach nur als „fabelhaft“ und sprach angesichts einer bisherigen Aktions-Gesamtsumme von gut 680.000 Euro in drei Jahren von einer der wichtigsten Aktionen für die Deutsche Krebshilfe.
Vor dem offiziellen Teil begeisterte der Erfolgstrainer Torsten Will mit einem humorvollen Beitrag. Darin machte er deutlich, warum Erfolg zunächst einmal Kopfsache sei, Lächeln dazu einen wichtigen Beitrag leiste und es wichtig sei, sich aus eingefahrenen Pfaden herauszubewegen.
„Big Challenge steht für Bewegung. Menschen sind in Vorleistung getreten und haben Engagement gezeigt,“ sagte Will. Jeder sollte positiv gestimmt sein in dem Bewusstsein, ein Teil dieser Bewegung zu sein. „Zögern Sie nicht, den Unterschied zu machen.“ Abseits des Plenums machte er kreative Vorschläge zur Gestaltung der anvisierten Big-Challenge-Radtour im kommenden März.
Wie wertvoll die Aktion für die Forschung und psychologisch für die Betroffenen ist, unterstrich der Lüllinger Dieter König, der mit seinem Team „Die Eifelfüchse“ selbst an der „Challenge“ teilgenommen hatte. „Das ist ein super Gefühl, dass man da nicht alleine steht“, meinte der 57-Jährige, der an Prostata-und Blutkrebs erkrankt war und unter Beweis gestellt hatte, „dass man durch Sport Krebs entgegensteuern kann.“ (aflo)

Kevelaer im Zeichen der Gesundheit

„Spiritual Care“ – die spirituelle Begleitung von Schwerkranken oder in anderen Krisensituationen lebenden Menschen. Unter diesem Motto organisiert der Seniorenbeirat der Stadt Kevelaer mit Unterstützung des Kevelaer Marketing am 13. November 2016, von 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr, den 6. Gesundheitsmarkt in Kevelaer. Der Eintritt in die alle zwei Jahre stattfindende Gesundheitsmesse ist kostenfrei.
Umfassende Informationen zum Thema Gesundheit
Für alle am Thema Gesundheit Interessierten bietet sich an diesem Sonntag die Gelegenheit, sich umfassend zu informieren. Der Gesundheitsmarkt wird durch Vorträge von Ärzten aus dem Marienhospital Kevelaer zu den Themen Schlaganfall, Demenz, Herzinfarkt und Unfallchirurgie begleitet. Des Weiteren wird Frau Dr. Kleuren-Schryvers zum Thema der Veranstaltung, „Spiritual Care“, sprechen.
Kevelaerer Firmen stellen sich und ihre Leistungen vor
Die Bandbreite für Hilfsmittel, die den Alltag von kranken und älteren Mitmenschen erleichtern, ist groß. Diese Hilfsmittel werden von Kevelaerer Firmen auf dem Gesundheitsmarkt vorgestellt, um die Besucher umfassend zu beraten. Ob ein Hörgerät oder eine Brille benötigt werden, der Alltag durch einen orthopädischen Schuh erleichtert werden kann oder ob durch den Kauf eines entsprechenden Fahrrades Mobilität erhalten bleibt – auf dem Gesundheitsmarkt kann man all das erfragen und erfahren.
Selbsthilfegruppen und Sozialverbände
Auch für diejenigen Besucher des Gesundheitsmarktes, die sich über das breite Hilfsangebot von Pflegediensten und Selbsthilfegruppen informieren wollen, sind in Kevelaer viele Anlaufstellen vor Ort. Der Caritasverband Geldern-Kevelaer, der ambulante Pflegedienst der Lebenshilfe Gelderland, der Besuchs- und Begleitungsdienst der Malteser und das Rote Kreuz sind ebenso im Konzert- und Bühnenhaus präsent wie die Selbsthilfegruppen zum Thema chronischer Schmerz, Nierenerkrankungen und COPD. Erstmalig wird das Jugendamt der Stadt Kevelaer seine Aktion „pro-fit“ vorstellen und das Kevelaer Marketing wird die Besucher über die Inhalte der Aktionen rund um die Entwicklung und die Erschließung der Hülsfläche unter dem Motto „Gesund an Leib und Seele“ informieren. Unterstützung erhält das Kevelaer Marketing vom Kneipp-Verein Gelderland e.V., der ebenfalls vor Ort sein wird und einen Barfußpfad sowohl beim Gesundheitsmarkt in Kevelaers „guter Stube“ als auch zukünftig „auf der Hüls“ als festen Bestandteil des Gesundheitsparks einrichten wird.
Mitmach-Aktionen und Gesundheitschecks
Am 13. November gibt es für die Besucher allerdings nicht nur ausreichend Zeit für Informationen und spannende Vorträge. Viele Aussteller bieten Mitmach-Aktionen und Serviceleistungen vor Ort an, wie zum Beispiel Blutzucker- und Blutdruckkontrollen bei der Lebenshilfe Gelderland, die „Aktive Mittagspause“ (ein Mitmach-Bewegungsangebot) vom KreisSportBund Kleve e.V., ein Computersehtest und Augendruckmessungen beim Sehzentrum Optik Mayer oder ein Hörtest bei Pohland – Hör- & SehSysteme. Am Stand des Marienhospitals wird nicht nur der Blutzucker auf Wunsch gemessen, sondern auch eine fachliche Beratung durch eine ausgebildete Diabetesberaterin angeboten.

Neuer Chefarzt der Klinik für Kardiologie

Dr. Norbert Bayer (49) wird zum 1. Januar 2017 neuer Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Katholischen Karl-Leisner-Klinikum. Dr. Bayer ist bereits seit 1998 am Klever St.-Antonius-Hospital tätig, seit 2001 als Oberarzt. Als Leiter des Herzkatheterlabors hat er seit 2005 das Herzinfarkt-Netzwerk-Niederrhein maßgeblich aufgebaut und organisiert. Mit dem Netzwerk ermöglichen das Katholische Karl-Leisner-Klinikum und der Rettungsdienst des Kreises Kleve die bestmögliche Versorgung von kardiologischen Notfall-Patienten.
Professor Dr. Stefan Schuster (64) geht zum 1. Mai 2017 in den Ruhestand. Der Chefarzt – 1998 von den städtischen Kliniken in Ludwigshafen an den Niederrhein gewechselt – hat die Klinik für Kardiologie am St.-Antonius-Hospital aufgebaut und zu einem der Aushängeschilder des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums gemacht.
„Ich freue mich, dass wir mit Dr. Bayer als Chefarzt auf Kontinuität setzen und die ausgezeichnete Versorgung unserer Patienten weiterhin garantieren können“, so Bernd Ebbers, Geschäftsführer der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft. „Dr. Bayer ist ein ausgewiesener Fachmann und ein engagierter Mediziner. Professor Schuster kann man für sein Engagement in den vergangenen zwei Jahrzehnten kaum genug danken – die Menschen im Kreis Kleve haben von seiner kardiologischen Pionierarbeit sehr profitiert.“
Die Qualität der kardiologischen Versorgung im Katholischen Karl-Leisner-Klinikum ist exzellent: Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) bestätigt per Zertifizierung höchste Qualitätsstandards bei der Versorgung von Herzinfarkten. Zur Verbesserung der kardiologischen Versorgung im südlichen Kreis Kleve wird das Katholische Karl-Leisner-Klinikum zusätzlich im Kevelaerer Marienhospital eine kardiologische Abteilung etablieren, der Start ist für den 15. Februar 2017 geplant.
„Im Notfall können Herzinfarkte vor Ort behandelt werden, so dass den Patienten lange und gefährliche Wege erspart bleiben“, betont Dr. Norbert Bayer, der die Etablierung der kardiologischen Klinik in Kevelaer federführend betreuen wird. „Das erhöht die Überlebenschancen bei Notfällen und ist für die kardiologische Versorgung im Südkreis ein wichtiger Schritt.“

Caritas arbeitet weiter mit eigenen Therapeuten

Festangestellte Therapeuten in ehemals integrativen Kindertagesstätten werden seit dem neuen Kindergartenjahr eigentlich nicht mehr über den Landschaftsverband Rheinland (LVR) finanziert. Dennoch schaffte es der Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V. als einziger Träger in der Region, alle Therapeutenstellen in seinen Kitas zu erhalten. Zum Wohle der Kinder: Denn so werden Kinder weiterhin so flexibel wie möglich gefördert und zwar dort, wo sie sich jeden Tag wohlfühlen – in ihrer Kita.
Eine Therapie gibt es nur noch auf Rezept. Die Zeiten, in denen Therapeuten so selbstverständlich wie Erzieherinnen zum Alltag einer integrativen (heute inklusiven) Kindertagesstätte gehörten, sind vorbei. Eigentlich – denn beim Caritasverband gibt es nun eine Lösung, die sowohl dem Unterstützungsbedarf der Kindern wie auch den therapeutischen Mitarbeitenden gerecht wird. „Uns war es wichtig, niemanden gehen lassen zu müssen“, sagt Jutta Scholl, Fachleiterin der Kindertagesstätten und Einrichtungsleiterin der Kita Am Broeckhof in Kevelaer. „Ich schätze die Arbeit unserer Therapeuten sehr und wollte die Kontinuität im Team für die Kinder sowie ihre Familien erhalten.“ Durch interne Umstrukturierungen konnten die Physiotherapeuten, Logopäden und Sprachheilpädagogen innerhalb der verbandseigenen integrativen Kitas bleiben – keinem Therapeuten musste gekündigt werden. Während bis Ende Juli eine Übergangsfrist lief, greift das „neue alte Modell“ des Caritasverbandes nun seit Anfang August.
„Wir wünschen uns sehr, dass das langfristig bleibt“, unterstreicht Jutta Scholl. Die Erklärung dafür liegt auf der Hand: Die angestellten und fest integrierten Physiotherapeuten, Logopäden und Sprachheilpädagogen sind Teile eines multiprofessionellen Teams. Sie erleben die Kinder im Alltag und nicht nur auszugsweise während einer Therapieeinheit. „Darüber hinaus leiten unsere Therapeuten die pädagogischen Mitarbeitenden im Hinblick auf die Kinder an, tauschen sich untereinander sowie mit den anderen Therapeuten aus und ermöglichen dadurch ein mehrschichtiges, individuelles Förderprogramm“, schildert Jutta Scholl die Vorteile.
Die Therapeuten begleiten und gestalten den Kita-Alltag mit, sodass für die Kinder auch außerhalb der Therapieeinheiten eine weitere Vertrauensperson vor Ort ist. Diese wiederum beobachtet ihre Schützlinge im Spiel, völlig losgelöst. Ganz individuell können dadurch die Einheiten, beispielsweise zur Förderung der Sprache, in den Alltag eingebaut und währenddessen durchgeführt werden. Ob im kleinen Rahmen innerhalb des eigenen Therapieraumes oder inmitten der Gruppe – je nach Bedarf, Möglichkeiten und Wohlbefinden des Kindes sind Zeit und Ort flexibel. „Das geht nur, wenn die Therapeuten immer da sind – andernfalls muss man sich an die abgesprochenen Termine und das vorgegebene Zeitfenster halten“, erläutert die Fachleiterin.
So individuell wie die Einheiten der Kinder sind, so eigenständig organisieren die drei Integrativkitas des Caritasverbandes ihr Zusammenspiel mit den Therapeuten. Ob in Festanstellung oder enger Kooperation mit einer Praxis – das Wichtigste ist und bleibt, dass ein Kind mit Förderbedarf dort unterstützt wird, wo es notwendig ist, „und zwar frühzeitig“, betont Jutta Scholl und freut sich nicht ohne Stolz, dass die Kindertagesstätten im Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V. dieses Qualitätsmerkmal erhalten konnten. „Davon profitieren in erster Linie die Kinder, aber auch deren Eltern sowie das gesamte Kita-Team.“

LVR investiert 22,25 Millionen Euro in neues Stationsgebäude

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) betreibt seit vielen Jahren die kontinuierliche Modernisierung seiner psychiatrischen Kliniken. Mit einem neuen Stationsgebäude der Allgemeinpsychiatrie entsteht ein neues „Herzstück“ in der LVR-Klinik Bedburg-Hau. Heute wurde auf der Baustelle im südwestlichen Teil des Klinikgeländes symbolisch der Grundstein für den Neubau gelegt.
22,25 Millionen Euro investiert der LVR in das zweigeschossige Stationsgebäude, das die Wadtbergklinik (Haus 50) ersetzen soll. Auf 7831 Quadratmeter Geschossfläche sind fünf Stationen einschließlich einer gerontopsychiatrischen Tagesklinik mit insgesamt 78 Betten und 12 tagesklinischen Behandlungsplätzen geplant. Mit der Verringerung der Kapazitäten auf dem Stammgelände geht der Ausbau der gemeindenahen psychiatrischen Versorgung einher: Eine Dependance in Geldern mit 28 Betten und 12 tagesklinischen Plätzen befindet sich bereits im Planungsprozess. Die LVR-Klinik Bedburg-Hau betreibt bereits Tageskliniken in Geldern und Kleve.
In Anwesenheit der stellvertretenden Landrätin Hubertina Croonenbroek, Bürgermeister Peter Driessen und LVR-Baudezernent Detlef Althoff betonte die Erste Stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung, Anne Henk-Hollstein: „Der Neubau ist für die LVR-Klinik Bedburg-Hau ein wichtiger Meilenstein. Kleinere Behandlungseinheiten auf dem Stammgelände und eine Reihe von dezentralen, gemeindenahen stationären, teilstationären und ambulanten Behandlungseinrichtungen sind die Eckpfeiler auf dem Weg zu einer modernen psychiatrischen Klinik.“
Der 108 Meter lange und 20 Meter tiefe Neubau erstreckt sich entlang des Johann-van-Aken-Rings. Ein weiteres dreigeschossiges Gebäude von 30 mal 25 Metern soll den Stationsneubau der Allgemeinpsychiatrie I und II mit der Föhrenbachklinik verbinden. In diesem Verbindungsbau sollen sich die zentrale Patientenaufnahme, eine durchgängig besetzter Empfang und eine Cafeteria mit 60 Plätzen sowie die Ambulanz befinden. Durch die gemeinsame Nutzung der Labore und Radioabteilung der Föhrenbachklinik können zahlreiche betriebliche Synergien gebildet werden.
Die einladende Architektur des Stationsneubau soll die Genesung der Patientinnen und Patienten unterstützen: zwei Lichthöfe sorgen für Tageslicht auf den Stationen, ein gestalteter Innenhof und breite Flure laden zum Verweilen ein. Die Zimmer der Patientinnen und Patienten orientieren sich nach außen und geben den Blick auf die Landschaft frei. Die Fassade wird aus großflächigen Elementen gestaltet und ein verglaster Haupteingang bildet das neue Gesicht des Klinikneubaus.
Der Neubau punktet auch in Sachen Nachhaltigkeit. Er wird im Passivhausstandard errichtet. Außerdem umfasst das Technikkonzept: effiziente Lüftungsanlagen, die eine zonengeregelte, thermische Bauteilaktivierung vorsieht. Das bedeutet: In den Wintermonaten dient sie zur Beheizung, im Sommer zu Kühlung. „Bei der Energieversorgung setzen wir auf das klinikeigene Versorgungsnetz mit Unterstützung durch ein Blockheizkraftwerk. Außerdem kommen energiesparenden Feature wie Hocheffizienzpumpen bei der Energieverteilung und LED-Technik bei der Beleuchtung zum Einsatz“, erklärt Detlef Althoff als zuständiger LVR-Dezernent Gebäude- und Liegenschaftsmanagement, Umwelt, Energie, RBB. Die Fertigstellung des Stationsneubaus ist für Sommer 2018 geplant.
Fakten zum Neubauprojekt:

  • Architekturbüro: sander und hofrichter
  • Grundsteinlegung: 26. Oktober 2016
  • Voraussichtliche Eröffnung: Sommer 2018
  • Energetischer Standard: Passivhausstandard
  • Baukosten: 22,25 Millionen Euro
  • Geschossfläche: 7831 Quadratmeter

Alles im gesunden Fluss

Wenn im 13 Häuser zählenden Zweckverband gemeinnütziger Krankenhäuser am Niederrhein ein Haus rund die Hälfte aller Aneurysmen der Bauchaorta behandelt, dann ist das ein Signal: Besagtes Haus ist im Fachbereich Gefäßchirurgie spitze. Dieses herausragende Krankenhaus ist das Marienhospital Kevelaer.
Rund zwei Zentimeter durchmisst eine gesunde Bauchaorta. Sacken die Gefäßwände mit der Zeit aus, weil die Elastizität der Aorta nachlässt, droht ein lebensgefährlicher Riss. „Wir behandeln jährlich etwa 90 Patienten minimalinvasiv mit einer Stentprothese der Bauchaorta“, erklärt Chefarzt Dr. med. Patrick Berg. Diese Art der Operation erfordert in Kevelaer keine Öffnung der Bauchdecke, sondern nur einen kleinen Schnitt im Bereich der Leiste, von wo aus der Stent durch die Blutgefäße an die richtige Position gebracht wird.
Neben dieser Spezialisierung behandelt die Gefäßchirurgie des Marienhospitals auch alle übrigen Erkrankungen des Gefäßsystems, vielfach ebenfalls minimalinvasiv. „Große Behandlungen mit kleinen Schnitten sind erst seit 10 bis 15 Jahren möglich“, erinnert sich Dr. Berg, der diese Entwicklung von Anfang an begleitet hat. Für die Patienten bedeutet das eine schnellere Genesung.
Zu den typischen Behandlungen zählen vor allem arterielle Durchblutungsstörungen, Krampfadern, chronische Wunden, Schrittmacher-Implantationen und die Shunt-Operationen bei Dialysepatienten. Rund 1200 Patienten therapiert das Team um Dr. Berg jährlich stationär, weitere 300 bis 400 Patienten ambulant.
Große Zahl Fachärzte
Möglich macht das die große Zahl an Fachärzten: Neben Dr. Berg sind auch die drei Oberärzte und zwei Fachärzte ausgebildete Gefäßchirurgen oder haben als Chirurg die Zusatzqualifikation Phlebologie. Zwei weitere Assistenzärzte befinden sich in der entsprechenden Ausbildung. Die erfolgt zu großen Teilen hausintern, da der Chefarzt die volle Weiterbildungsermächtigung für sein Fach besitzt. (loh)


150 Jahre Marienhospital
Mit einem Festakt im Bühnenhaus am Donnerstag, 22. September, und einem Tag der Offenen Türe am Samstag, 24. September, feiert das Marienhospital im Jahr 2016 sein 150-jähriges Bestehen.

Sicher und schmerzfrei durch die OP

Sie ist eine der jüngsten Disziplinen der Medizin und hat doch eine herausragende Tradition am Marienhospital Kevelaer: die Anästhesie. Bereits in den 1970er-Jahren wirkte in Kevelaer mit Dr. Khan einer der damals modernsten und am besten ausgebildeten Narkoseärzte der Welt. Noch heute profitiert das Marienhospital davon.
„Die Anästhesie ist ein Assistenzfach, um andere Therapien möglich zu machen“, erläutert Dr. med. Richard Wiesemes, der als direkter Nachfolger von Dr. Khan die Abteilung „Anästhesie und Intensivmedizin“ leitet. Rund 4200 Narkosen im Jahr verantwortet das Team aus Dr. Wiesemes, Oberarzt Thomas Matiasczyk und sechs weiteren Fachärzten.
Zwei Drittel der durchgeführten Anästhesien sind Vollnarkosen. Aber sogenannte rückenmarksnahe Regionalanästhesieverfahren, die Operationen von der Hüfte bis zum Sprunggelenk zulassen, gehören ebenso zum Alltag im Marienhospital wie Regionalanästhesien über die Vene oder das Betäuben einzelner Nerven.
Nach wie vor ist ein entscheidendes Kriterium für die Wahl der richtigen Anästhesie das Risiko für den Patienten. „Aber das ist heute gering, sodass wir uns – wo medizinisch möglich – nach den Wünschen der Patienten richten können“, schildert Dr. Wiesemes. Der eine möchte eben bloß nichts vom Eingriff mitbekommen, der andere unbedingt zusehen. Wichtig ist dem Chefarzt: „Kein Patient muss nach der Operation Schmerzen aushalten.“
Das Arbeitsgebiet der Abteilung „Anästhesie und Intensivmedizin“ umfasst jedoch weit mehr als Narkosen. Dr. Wiesemes und seine Kollegen bereiten ihre Patienten in Beratungs- und Aufklärungsgesprächen auf deren Operation vor. Dabei findet ein enger Austausch mit den Chirurgen statt, für die das Marienhospital extra benachbarte Räume in einem neuen Aufnahmebereich geschaffen hat. Eine gute Organisation und kurze Wege bedeuten unterm Strich mehr Zeit für die Patientengespräche. Auch wie es nach der Operation weitergeht, zum Beispiel bezüglich der Schmerztherapie, besprechen die Intensivmediziner schon im Vorfeld.
Während der Operation überwacht das Team von Dr. Wiesemes die Vitalzeichen des Patienten und greift aktiv ein, wenn etwas einmal nicht nach Plan verläuft. „Der Chirurg bringt zum Beispiel die Bauchschlagader in Ordnung; ich sorge dafür, dass der Patient das gut übersteht“, fasst Dr. Wiesemes seine Hauptaufgabe zusammen.
Im Anschluss an die OP sind die Ärzte auf der Intensivstation medizinisch, aber auch psychologisch gefordert. Für die Patienten dort steht oft viel auf dem Spiel. Auch ihre Angehörigen haben Fragen und müssen manchmal sogar darauf vorbereitet werden, einem geliebten Menschen auf dem letzten Weg beizustehen. (loh)


Mit einem Festakt im Bühnenhaus am Donnerstag, 22. September, und einem Tag der offenen Türe am Samstag, 24. September, feiert das Marienhospital im Jahr 2016 sein 150-jähriges Bestehen. Das Kevelaerer Blatt stellt in einer Serie die medizinischen Fachabteilungen des Hauses ausführlich vor.

Nach der OP schnell wieder fit

Schmerzhaft langsame Heilung, langer Krankenhausaufenthalt und am Ende womöglich noch ein Narbenbruch: Eine Bauchoperation galt jahrzehntelang als großer Eingriff, vor dem Patienten nicht grundlos Respekt hatten.
Welche Fortschritte die Medizin seitdem gemacht hat, kann man im Marienhospital Kevelaer erfahren. „Wir sind auf dem aktuellen Stand für ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung“, betont Dr. med. habil. Detlef Attig, Leiter der Klinik für Allgemeinchirurgie, Koloproktologie und minimalinvasive Chirurgie.
Seit die Gefäßchirurgie am Marienhospital eine eigenständige Abteilung ist, liegt der Schwerpunkt der Allgemeinchirurgie auf Bauchoperationen. Leistenbruch, Magendurchbruch, Entfernung der Gallenblase, Operationen an Mageneingang oder Dickdarm: All das behandeln Dr. Attig und sein Team aus einem Oberarzt und zwei Fachärzten minimalinvasiv. Die Schnitte in Haut und Weichteilen messen dabei nur wenige Millimeter bis Zentimeter. „Das hat nicht primär ästhetische Gründe“, erklärt Dr. Attig. Vor allem ist so die Heilung beschleunigt und es gibt weniger Komplikationen.
Um stets auf dem neuesten Stand der Medizin zu sein, orientiert sich das Team der Allgemeinchirurgie an den Leitlinien der chirurgischen Fachgesellschaften. Wo immer moderne Leitlinien existieren, die das beste Erfahrungswissen versammeln, handeln Dr. Attig und seine Kollegen in Vorsorge, Therapie und Nachsorge nach diesen Vorgaben. Außerdem bilden sich die Ärzte regelmäßig an spezialisierten Zentren fort, um neue Operationsmethoden zu erlernen. „Wir sind ein kleines, aber fleißiges Team“, freut sich der Abteilungsleiter. Das Ziel der schnellen Genesung verfolgt auch das Konzept der Fast-Track-Chirurgie, das am Marienhospital praktiziert wird. „Verschiedene Maßnahmen sollen die schnelle Erholung des Patienten fördern“, beschreibt Dr. Attig die Idee, die sich auf umfangreiche empirische und evidente Daten stützt. Das beginnt damit, dass Chirurgen und Internisten neue Patienten gemeinsam aufnehmen um gleich zu entscheiden, welche der beiden Fachrichtungen die richtige ist. Dazu zählt aber auch, dass Patienten beispielsweise nach einer Darm-OP nicht erst nach Tagen erstmals trinken dürfen, sondern schon direkt nach dem Eingriff und an den Folgetagen schrittweise verträgliche Nahrungsmittel erhalten. Patienten, denen die Gallenblase entfernt wurde, können sogar noch am selben Abend wieder normal essen.
Die durchschnittliche Verweildauer der allgemeinchirurgischen Patienten liegt so bei nur noch vier Tagen. Die Nachsorge erfolgt in Zusammenarbeit zwischen Krankenhaus und Hausarzt, so dass Patienten früh entlassen werden können. Zuhause erholt man sich eben doch am besten.
Viele Tumore in Bauch und Darm behandeln die Bauchchirurgen des Marienhospitals vor Ort. Andere Tumorpatienten werden auch innerhalb des Klinikverbundes nach Goch verlegt. Um die optimale Versorgung zu ermöglichen, findet wöchentlich eine verbundweite Videokonferenz statt. Onkologen, Gastroenterologen, Chirurgen und Radiologen tauschen sich darin über alle Patienten aus. Auf diese Weise werden auch Spezialisten, die nicht vor Ort sind, in die Behandlung einbezogen. (loh)


150 Jahre Marienhospital
Mit einem Festakt im Bühnenhaus am Donnerstag, 22. September, und einem Tag der offenen Türe am Samstag, 24. September, feiert das Marienhospital im Jahr 2016 sein 150-jähriges Jubiläum. Das Kevelaerer Blatt stellt in einer Serie die medizinischen Fachabteilungen des Hauses ausführlich vor.