Wie war unsere Welt doch noch klein, Mechel, als ich so um 1640 mit meiner Kiepe durch die Lande zog.

Das war damals wirklich keine schöne Zeit. Schon seit 1618 verwüstete der Dreißigjährige Krieg die Lande und von Kevelaer war nicht viel übrig geblieben.
Nicht nur, dass die Kroaten 1635 die Schanz erobert und von den hundert eingeschlossenen Menschen alle bis auf drei getötet hatten, kam jetzt auch noch die Pest hinzu, die hier drei Jahre lang wütete.

Wenn ich mit meiner Kiepe auf dem Rücken von Geldern nach Weeze unterwegs war, dann war das schon eine kleine Weltreise. Und hinter Venlo und Kleve hörte für mich schon fast die Welt auf.

Wie oft habe ich wohl an diesem Hagelkreuz in der Kevelaerer Heide Rast gemacht und zu unserer Lieben Frau gebetet. Hagel, das war damals neben dem Frost für uns die größte Unwetterkatastrophe. War die Ernte verhagelt, so bedeutete das für uns eine große Hungersnot. Und Hilfe von außen, woher sollte die kommen, wo doch das ganze Land verwüstet war.

Ein Glück nur, dass uns damals die Mutter Gottes erhört hat. Aber ohne deine Hilfe, Mechel, hätten wir da…