Vom 9. bis 11. November wird geputzt statt genutzt

Großreinemachen im Kevelaerer Gradierwerk

Drei Tage im November dauert die Reinigung des Gradierwerks, sagen die Stadtwerke. Foto: Stadtwerke Kevelaer

Auch ein Gradierwerk muss mal gereinigt werden: Und so findet die jährliche, umfangreiche Säuberung des Gradierwerks in Kevelaer in der Zeit vom 9. bis 11. November 2021 statt. 

Drei Tage lang sind bis zu vier Mitarbeitende der Stadtwerke Kevelaer damit beschäftigt, das zwölf Meter hohe, muschelförmige Bauwerk mit einem Durchmesser von ungefähr 25 Metern zu reinigen. In dieser Zeit kann die wohltuende Wirkung des Gradierwerks leider nur eingeschränkt genossen werden. Der Innenraum muss zeitweise komplett für das Publikum geschlossen werden. 

Durch den Gradiervorgang wird der Sättigungsgrad der aus der Tiefe geförderten Sole erhöht. Dafür rieselt die Sole über einen sogenannten bedornten Bereich – das sind hoch aufgestapelte, fein gebündelte Lagen aus meist Schwarzdorn. Dabei verdunstet Wasser, die Gradation steigt an. Bei diesem Vorgang werden aber auch Fremdstoffe ausgefiltert und Salzkrusten entstehen an dem Schwarzdornreisig. Zudem verschmutzen Insekten, Vögel und Staub die Anlage. 

Sole wird gelagert

Die Kevelaerer Solequelle befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Gradierwerk. Aus über 500 Metern Tiefe wird die jodhaltige „Kevelaer.Thermalsole“ hochgepumpt und durch eine unterirdische Leitung zum Gradierwerk befördert. Im Juli 2019 ist das Gradierwerk mit 3 % Salzgehalt erstmalig in Betrieb genommen worden. Bereits wenige Monate später wurde der Salzgehalt auf 15 % hochgradiert. 

Diese wertvolle Sole geht bei der Reinigung natürlich nicht verloren. Sie wird aufgefangen, zwischengelagert und nach der Säuberung wieder in den Kreislauf des Gradierwerks eingebracht, um die Umgebungsluft wieder mit Aerosolen anzureichern. Das sind feine Salzwassertröpfchen, die Atemwegs- und Erkältungskrankheiten vorbeugen können sowie die Durchblutung der Lunge anregen und sie reinigen. 

Bis zum Wochenende ist die maritime Seeluft mitten in Kevelaer wieder in „vollen Zügen“ zu genießen, versprechen die Verantwortlichen der Stadtwerke Kevelaer.