Die Interreligiöse Friedenswallfahrt am 28. August steht dieses Jahr unter dem Motto „Auf Tuchfühlung gehen“

Friedenstücher aus aller Welt

In Benin ist das Friedenstuch bereits fertig. Foto: APH

 „Auf Tuchfühlung gehen“ – so lautet der Titel der diesjährigen interreligiösen Wallfahrt für den Frieden, die am Sonntag, 28. August 2022, ab 16 Uhr, wieder Friedenspilgerinnen und -pilger vieler Nationen und Religionen in Kevelaer zusammenführen wird. Veranstaltende sind, wie bereits in den Jahren zuvor, die katholischen Kirchengemeinden Kevelaers sowie die evangelische und evangelisch-freikirchliche Gemeinde in Kevelaer, die Vertreterinnen und Vertreter der jüdischen und muslimischen Gemeinden sowie die Stiftung Aktion pro Humanität (APH).

2015 fand diese Aktion zum ersten Mal in Kevelaer statt – initiiert vom Friedensaktivisten Dr. Rupert Neudeck, vom damaligen Rektor der Wallfahrt und heutigen Weihbischof Rolf Lohmann und von Dr. Elke Kleuren-Schryvers (APH). „I have a dream“ lautete der Titel damals. „Heute mehr denn je ist Frieden für uns alle ein Traum, für dessen Realisierung wir uns ständig und engagiert mühen müssen. Frieden fällt nicht einfach so vom Himmel auf unserer von Menschen und ihren Interessen dominierten Welt. Das merken wir als Hilfsorganisationen in unseren Einsatzländern Niger, Syrien, Ukraine ganz intensiv“, betont Dr. Elke Kleuren-Schryvers, Vorstandsvorsitzende der APH.

Auch auf Lesbos werden Friedenstücher gestaltet. Foto: APH

Die Interreligiöse Wallfahrt für den Frieden wird in diesem Jahr ein besonderes, ein weltweites Zeichen setzen: APH hat in all ihren Projekten auf der Welt Kinder, Projektmitarbeitende, Jung und Alt gebeten, ein Friedenstuch zu gestalten. In sieben Ländern dieser Erde wurde und wird emsig gearbeitet, die Vorgaben sind einfach. Das Friedenstuch soll jeweils 1m x 1m groß sein, alle Friedensgestalterinnen und -gestalter sollen ihre aus der jeweiligen Lebenssituation geprägten Gedanken zum Frieden auf der Welt aufs Tuch bringen – eine Tuchfühlung mit dem Frieden also.     

Die Zusagen kamen schnell und mit Begeisterung aus Aleppo/Syrien, Lesbos/Griechenland, Gohomey/Benin, Niamey/Niger, Ivano-Frankivsk/Ukraine, Qubeibeh/Westjordanland, Kabul/Afghanistan. „Und auch bei uns in Kevelaer fanden sich ganz schnell weitere junge Unterstützer*innen der Aktion“, freut sich Kleuren-Schryvers. Die Kinder und jungen Menschen der Realschule Rees, des Collegium Augustinianum Gaesdonck in Goch, die Gesamtschule, die Hubertusschule und das Gymnasium in Kevelaer sind mit dabei.“

Die ersten Friedenstücher sind schon fertiggestellt und bei der Aktion pro Humanität angekommen. Sie kommen aus dem Flüchtlingscamp auf der griechischen Insel Lesbos und aus dem APH-Projekt in Benin, aus dem Beit Emmaus im Westjordanland und aus dem Niger. „Auch Friedenstücher aus den Moscheen der muslimischen Gläubigen sowie aus den Synagogen der jüdischen Glaubensgeschwister werden dabei sein.“ 

Tücher werden in Kevelaer zusammengefügt

Am 28. August, ab 16 Uhr, werden all diese einzelnen Friedenstücher vorgestellt und dann in einer großen gemeinsamen Aktion an der Friedenslichtstele am Forum Pax Christi (neben der Kerzenkapelle am Kapellenplatz)  von Kindern und jungen Menschen zusammengefügt werden zu einem mehrere Meter langen Friedensbanner, das dann von den Friedenspilgerinnen und -pilgern aller Nationen und Religionen durch die Stadt getragen wird – ähnlich wie das olympische Banner beim Einzug der Nationen bei den olympischen Spielen. „Auf Tuchfühlung gehen“ können also alle an diesem besonderen Wallfahrtstag für den Frieden in der Welt.