Berichte aus den Nachbarstädten

Es fehlt an nötigem Wissen für den Berufsstart

Angehende Auszubildende wissen oft nicht, wie ein Unternehmen funktioniert und was sie in der Berufswelt er-wartet. Viele Unternehmen am Niederrhein fordern deshalb, Schüler besser auf die Wirtschaft vorzubereiten. Hier setzt die Wirtschaftsakademie der Niederrheinischen IHK an.

Bei der Auftaktveranstaltung verwandelten sich 40 Schüler der Gesamtschulen Emmerich in Jungunternehmer. In Planspielen mussten sie alltägliche berufliche Herausforderungen meistern. Wie wird ein Unternehmen geführt? Welche Erwartungen hat ein Chef an einen Mitarbeiter? Und wie vermarktet man ein Produkt? Mit diesen Fragen haben sich die Neunt- und Zehntklässler einen Tag lang bei der Wirtschaftsakademie in Schulen beschäftigt.

Die Idee für das Projekt entstand beim IHK-Ausbildernetzwerk in Kleve. Hier stellten die Ausbilder vom Niederrhein fest, dass die Berufsorientierung schon gut funktioniert, es aber noch an nötigem Wissen für den Berufsstart fehlt. Um dieses Wissen aufzubauen, entwickelten einige Unternehmen verschiedene Planspiele. Dabei mussten die Schüler alltägliche Herausforderungen meistern. Dazu zählen Warenbestellungen, einen Foodtruck für den Einsatz vorbereiten, aber auch neue Azubis anzuwerben.

Ziel ist es, einen Eindruck für die Tätigkeiten in den Branchen Industrie, Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistung zu bekommen. So können sich die baldigen Schulabgänger entscheiden, ob sie der ausgewählte Bereich interessiert und welcher Ausbildungsberuf für sie infrage kommt.

Weitere Infos gibt es bei IHK-Projektleiterin Laura Göddert melden, unter Telefon: 0203/2821-283 oder goeddert@niederrhein.ihk.de

Eine von  Vernunft getragene Gründeridee

Die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve hat erkennbaren, ja messbaren Erfolg mit der Erweiterung des Angebotes an Ferienwohnungen im Kreis Kleve. Im Interview erläutert Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers, welche Faktoren dafür eine Rolle spielen.

Wie sehen Sie die Situation? 

Kuypers: Wir im Kreis Kleve haben seit Jahren eine wachsende Anzahl von Ferienwohnungen. Gefreut haben wir uns vor geraumer Zeit über die 300., begeistert waren wir auch unlängst über die 400., die Landrat Wolfgang Spreen sich in Wissel angesehen hat und seine Glückwünsche persönlich aussprach. Nun sind wir bei 420 Ferienwohnungen, ein stattliches Angebot also.

Woran machen Sie diesen Erfolg fest?

Kuypers: Es sind verschiedene Faktoren, die hier eine Rolle spielen. Zunächst einmal wächst auch in der Region seit Jahren das Interesse am touristischen Geschehen. Das sehen wir an landes- und bundesweit auf Nachfrage stoßenden Events, das sehen wir an gleich mehreren Hotel-Projekten, die wir mit Applaus begleiten durften, da liefert uns die Statistik mit wachsenden Übernachtungszahlen manchen Nachweis und das wachsame Auge erfreut sich natürlich an ausgelasteten Camping-Plätzen, an Reisemobilen auf der Suche nach ihren Stellplätzen irgendwo in unseren 16 Städten und Gemeinden.

Aber mindestens genauso wichtig ist, denn „All business is local“, sagt man so schön: Manche Best-Ager, wie junge und jung gebliebene Gründer jenseits der 50er Altersgrenze wohl bezeichnet werden, sehen diese Form der Selbstständigkeit bei wachsendem Lebensalter auch als wunderbare Chance, die nicht mehr genutzten Räumlichkeiten der eigenen Eltern oder der längst erwachsenen Kinder zu nutzen. Und im Gleichschritt damit „Leben in die Bude zu holen“. Letzteres, der Abwechslungsreichtum durch Gespräche mit Niederrhein-Gästen, ist besonders wichtig. Kurzum: Die Ferienwohnung bleibt eine von Vernunft getragene Gründeridee.

Das heißt, dass wir auch bald die 500. Ferienwohnung zu erwarten haben? 

Kuypers: Das denke ich nicht. Unser Kernziel ist und bleibt, den bisherigen Betreiberinnen und Betreibern von Ferienwohnungen weitere Steigerungen bei der Auslastung ihrer Räume zu bescheren. Dies können wir beispielsweise über die Klassifizierung der Räumlichkeiten schaffen, die von der freien Beraterin Simone Meesters aus Kalkar durchgeführt wird und ein wesentliches Element zielgruppenorientierten Marketings bedeutet. Frau Meesters ist für den Deutschen Tourismusverband (DTV) unterwegs und gilt in Fachkreisen als kompetent und objektiv. Um es auf den Punkt zu bringen: Wir möchten zufriedene Anbieter von Ferienwohnungen, die sich über ihre Auslastung bei ihrer jährlichen Steuererklärung freuen. Wachstumssteigerungen also lieber in der Auslastung des Einzelnen denn im kreisweiten Angebot.

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions (Grafik: Public Domain)

Bestätigter Fall einer Corona-Infektion im Kreis Kleve

Erstmalig wurde jetzt auch im Kreis Kleve eine Corona-Infektion nachgewiesen. Eine Person aus Kleve hat sich mit dem Virus infiziert. Das Kreisgesundheitsamt hat vor wenigen Stunden die amtliche Bestätigung über das Testergebnis erhalten. Die betroffene Person zeigt derzeit sehr leichte Symptome. Die Ansteckung ist auf einer Auslandsreise erfolgt.

Das Kreisgesundheitsamt ermittelt nun die Personen, die mit dem Erkrankten in Kontakt gekommen sind. Für die erkrankte Person und ihre Familie wurde häusliche Quarantäne angeordnet.

Eine Übertragung des Corona-Virus erfolgt hauptsächlich über die Sekrete der Atemwege, also zum Beispiel durch Küssen, Sprechkontakt über geringe Distanz, Kontakt zu Erbrochenem, Anhusten oder Anniesen. Die Einhaltung folgender Hygieneregeln kann Ansteckungen mit Infektionskrankheiten deutlich minimieren:

* regelmäßig und gründlich Hände mit Seife waschen
*  Hände aus dem Gesicht fernhalten
*  in die Ellenbeuge und nicht in die Hand husten oder niesen
*  auf Händeschütteln verzichten
*  Abstand von mindestens einen Meter zu anderen Menschen halten

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW) informiert unter der Rufnummer 0211 9119 1001 zum Corona-Virus. Diese landesweite Hotline ist erreichbar von montags bis freitags zwischen 08:00 und 18:00 Uhr.

Wer eine Beratung bezüglich des Coronavirus braucht oder fürchtet, sich angesteckt zu haben, oder seinen Hausarzt telefonisch nicht erreicht, kann sich auch telefonisch an den Ärztlichen Bereitschaftsdienst wenden. Die Hotline ist erreichbar unter der Nummer 116 117. Hier hilft medizinisches Fachpersonal bei der Klärung weiterer Fragen und es kann durch die Anwendung eines standardisierten medizinischen Ersteinschätzungsverfahrens und gezielte Fragen an den Erkrankten in kurzer Zeit eingeschätzt werden, ob ein Risiko besteht, beziehungsweise ob ein Test erforderlich ist.

Auf der Internetseite des Kreises Kleve (www.kreis-kleve.de), auf der Internetseite der Kassenärztlichen Vereinigung (https://coronavirus.nrw/) und auf der Seite des Patientenservices (www.116117.de) finden sich außerdem Antworten auf die häufigsten Fragen zum Thema Coronavirus sowie eine Handlungsempfehlung für möglicherweise infizierte Personen.

Vorfreude auf neugierige Fragen und Blicke

Die Teilnehmer der Landpartie stecken schon wieder mitten in den Vorbereitungen und ihr Treffen am Dienstagabend im KUK-Atelier beflügelte noch die Vorfreude auf das beliebte Kulturereignis, an dem am 13. und 14. Juni 20 Orte den Besuchern offenstehen werden.

Eine mittelalterliche Burg, ein Bunker, zwei ehemalige Klöster, verschiedene Werkstätten, Ateliers und alte Höfe sind darunter – und fünf davon sind ganz neu dabei. Beim Treffen in den Räumen des Vereins „wirKsam e.V.“ wurden dazu die druckfrischen Plakate und Flyer verteilt, die ab sofort auf das Ereignis im Juni hinweisen.

Erste Übersicht über die Ausstellungsorte

Detaillierte Beschreibungen gibt‘s dann wieder, wenn die einzelnen Programmpunkte feststehen, die am Dienstag erstmals besprochen wurden. Die „extralangen Flyer“, die aktuell ausliegen, bieten ein erste Übersicht über die 20 Ausstellungsorte der fünften Landpartie am Niederrhein und machen schon ordentlich Lust auf einen Besuch.
Für die Volksbank nahm Geschäftsstellenleiter Michael Rütten am Auftakttreffen teil, die Volksbank ist wieder als Sponsor mit dabei. „Die Landpartie am Niederrhein ist eine ganz besondere Präsentationsmöglichkeit für die zahlreichen hier in Kevelaer aktiven Künstler und Kunsthandwerker, die wir gerne unterstützen“, so Rütten. „Auch ich plane, wieder unterwegs zu sein und freue mich auf schöne Begegnungen und Entdeckungen.“

Die Vorfreude sei berechtigt, meint Raphaele Feldbrügge, die gemeinsam mit Anne van Rennings vor fünf Jahren die Idee zu der Veranstaltung hatte und mittlerweile mit weiteren Künstlern und Kulturschaffenden den Verein „wirKsam e.V.“ gründeten, der der Landpartie und weiteren Kunst- und Kulturprojekten eine Heimat gibt. In allen Kevelaerer Ortschaften, in der Innenstadt und sogar in Weeze-Laar gebe es Ausstellungsorte, verprechen die beiden Veranstalterinnen.

„Viele Aussteller*innen arbeiten vor Ort und freuen sich auf neugierige Fragen und Blicke“ schreibt Anne van Rennings in einer Pressemitteilung zu den außergewöhnlichen Begegnungen mit Kunst und Kultur der besonderen Art. „Erstmals wird ein Gitarrenbauer mit dabei sein und Führungen geben Einblick in eine private Sammlung im Achterhoek und in die Clemenskirche“, verrät Raphaele Feldbrügge schon mal ein paar Details.

Landpartie am Niederrhein 2020

13. und 14. Juni 2020.
20 Ausstellungsorte.
Ein ausführliches Programm mit Radkarte erscheint Ende April. Der Plan wird erstmals bei der „fahrRad-Pause Kevelaer“ am 26. April auf dem Peter-Plümpe-Platz ausgegeben.

Bestes Ergebnis der Firmengeschichte

Trotz erneut herausfordernder Rahmenbedingungen in den Obst- und Gemüsemärkten und im Segment Beet- und Balkonpflanzen entwickelt sich die Firma „Landgard“ auf Basis der vorläufigen Zahlen dank gemeinsamer Aktivitäten von Erzeugern, Management und Mitarbeitern auch 2019 besser als der Markt und erneut sehr positiv.

Die Zahlen werden am 12. März in der nächsten regulären Aufsichtsratssitzung vom Vorstand vorgestellt:
* Organisches Umsatzwachstum in beiden Sparten auf einen Bruttoumsatz von über 2,0 Mrd. Euro
* EBT mit Rekordergebnis deutlich über Vorjahr bei einer positiven Entwicklung des EBIT und weiterer Reduzierung der Finanzaufwendungen
* Eigenkapitalerhöhung und Abbau der Bankverbindlichkeiten um fast 30 Prozent auf 143 Mio. Euro
* Starke und wachsende Erzeugerbasis mit ersthändigem Warenbezug als zentraler Erfolgsfaktor

Trotz erneut herausfordernder Witterungsbedingungen besonders in den ersten beiden Quartalen hat Landgard auf Konzernebene im vergangenen Jahr erneut ein weiteres deutliches organisches Umsatzwachstum erzielt. Gemäß den vorliegenden vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 konnte die Erzeugergenossenschaft ihren Bruttoumsatz auf Konzernebene im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf über 2,0 Mrd. Euro steigern.

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) stieg um mehr als 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr und stellt das voraussichtlich beste EBT der Firmengeschichte dar. Dies trotz marktbedingt deutlich gesunkener prozentualer Roherträge. Die deutliche Steigerung des EBT ist auf eine positive Entwicklung des EBIT mit entsprechender Kostendisziplin und die weitere Reduzierung der Finanzaufwendungen zurückzuführen. Die Bankverbindlichkeiten konnten um 60,8 Mio. Euro auf 143 Mio. Euro verringert werden. „Wir haben bei unserem Antritt versprochen, die Bankverbindlichkeiten deutlich und konsequent zu reduzieren. Wir haben Wort gehalten“, sagt Armin Rehberg, Vorstandsvorsitzender der Landgard eG.

Während der Gesamtmarkt für Blumen und Pflanzen in Deutschland im Jahr 2019 einen Zuwachs von 2,7 Prozent zeigte, erzielte Landgard ein Umsatzwachstum von 3,9 Prozent und hat sich somit positiver als der Markt entwickelt, trotz extremer und nicht vorhersehbarer Witterungsbedingungen in den Saisonmonaten Mai und Juni mit Tiefsttemperaturen und hohen Niederschlägen auf der einen und einer Hitzeperiode mit anhaltender Trockenheit auf der anderen Seite.

Im Gesamtmarkt Obst und Gemüse gaben Verbraucher im letzten Jahr 2,6 Prozent mehr für Obst und Gemüse aus. Trotz herausfordernder Wetterbedingungen konnte Landgard einen Umsatzzuwachs von knapp 9,5 Prozent erzielen und liegt damit weit über dem Branchendurchschnitt. Die Entwicklung der Sparte Obst & Gemüse ist in 2019 auf rein organisches Wachstum insbesondere mit den eigenen nationalen und internationalen Mitgliedsbetrieben zurückzuführen und setzt den erfolgreichen Wachstumsprozess der letzten Jahre damit weiter fort.

„Das Jahr 2019 war aufgrund erneut teilweise sehr schwieriger Rahmenbedingungen wie Frühjahrsfrost, Hitzerekorde, Dürre bis in den Herbst und steigendem Preisdruck bei höheren Kosten für die Grüne Branche nicht einfach“, erklärt Armin Rehberg. „Diese Umstände haben sich zwar auf unser Geschäftsergebnis ausgewirkt, aber mit gemeinschaftlichen Aktivitäten, hohem persönlichen Einsatz, Nähe und ganz viel Herzblut, der richtigen Strategie und dem konsequenten Umsetzen unserer Projekte haben wir erfolgreich gegengesteuert. Dank der gemeinsamen Anstrengung unserer Mitgliedsbetriebe und Mitarbeiter ist es gelungen, uns trotz weiter schwierigen Rahmenbedingungen besser zu entwickeln als der Gesamtmarkt. Der Schlüssel zum Erfolg ist unser ersthändiger Warenbezug.“

Landgard als Bindeglied im Markt

Vor dem Hintergrund der Globalisierung, weltweiter Nachhaltigkeitsaktivitäten und der in Deutschland laufenden Diskussion über gerechte Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse bewege sich Landgard als vermarktende Erzeugergenossenschaft im Spannungsverhältnis zwischen Politik, Handel, Vermarktungsorganisationen, Erzeugern und Verbrauchern.

„Landgard sorgt als Bindeglied zwischen Erzeugern und Handel für einen direkten, ersthändigen Warenbezug und hat in dieser Funktion auch die Aufgabe, einen Interessenausgleich zwischen beiden Seiten zu moderieren und zu erzielen. Im Zentrum steht das Kerngeschäft, die genossenschaftliche und ersthändige Vermarktung der Produkte unserer nationalen und internationalen Mitgliedsbetriebe“, so Rehberg.

Landgard vermarkte die Blumen und Pflanzen sowie das Obst und Gemüse der nationalen und internationalen Mitgliedsbetriebe aus ersthändigem Warenbezug unter anderem in Form von kreativen Verkaufskonzepten, Marken und Lizenzen, mit denen der Handel immer wieder aufmerksamkeitsstarke Impulse im Markt setze und den Verbrauchern klare Mehrwerte anbieten könne. Dies würde verbunden mit Dienstleistungen und Mehrwerten für Kunden und Erzeuger.

„Unsere kontinuierliche positive Entwicklung ist nur möglich auf der Grundlage einer starken Erzeugerbasis, gerade in unserer Kernregion in Deutschland. Unsere Mitgliedsbetriebe zu stärken und zu unterstützen, transparent, sicher und mit Mehrwert, ist daher eine unserer wichtigsten zentralen Aufgaben, sowohl im zurückliegenden Geschäftsjahr als auch mit Blick in die Zukunft“, erklärt Armin Rehberg.

Auf Basis der weiterhin konsequenten Umsetzung der strategischen Bausteine sehe sich Landgard regional, national und international für den Markt, für seine Mitglieder und für seine Kunden gut aufgestellt, um die gemeinsamen Herausforderungen zu meistern und gehe auch 2020 von einer weiteren positiven Entwicklung aus. „Wir sehen viele Entwicklungen in der Branche durchaus mit Sorge, aber gemeinsam in einer starken Genossenschaft mit und für unsere strategischen Kunden sehen wir uns gut aufgestellt.“

Glücklicher Türke aus Bodenhaltung kommt nach Weeze

Das nächste Event im Kulturhaus Alte Schmiede, Wasserstraße 7, in Weeze steht bevor. Serhat Dogan präsentiert am Freitag, 27. März, um 19.30 Uhr sein Programm „Glücklicher Türke aus Bodenhaltung“.

In einem wahren Gagfeuerwerk berichtet Serhat über seine Probleme, in Deutschland seinen türkischen Mann zu stehen und darüber, was er in den letzten Jahren über das Leben in seiner neuen Heimat gelernt hat. Zum Beispiel wie schwierig Frauenaufreißen sein kann – vor allem, wenn man es dummerweise auf dem Christopher Street Day versucht.

Serhat Dogan hat sein Glück gefunden, und zwar da, wo es am unwahrscheinlichsten ist: Als Fahrschüler im Dauerstau in Köln, als Animateur für fitnessbegeisterte Rentner in Antalya und als unfreiwilliger Sextourist in Amsterdam. Dabei hat er wieder einmal festgestellt, Deutschland ist vielleicht nicht das schönste Land, aber das lustigste.

Weitere Informationen und Tickets für den Comedy-Abend gibt es unter E-Mail: tourinfo@weeze.de, Telefon: 02837/910118 oder im Rathaus, Büro für Kultur und Tourismus, Zimmer 6. Die Eintrittskarte kostet 18 Euro im Vorverkauf und 21 Euro an der Abendkasse (sofern verfügbar). Der Einlass ist ab 19 Uhr.

Es wird eine „kuhle“ Zeit im Tierpark

Am kommenden Sonntag, 1. März 2020, findet im Tierpark Weeze von 11 bis 16 Uhr die zweite Veranstaltung in diesem Jahr statt. An diesem Tag wird es im wahrsten Sinne des Wortes „kuhl“. Im Tierpark werden derzeit keine Rinderrassen gehalten, obwohl verschiedene Rinderrassen – und auch die Poitouesel oder die Bentheimer Landschafe im Tierpark – vom Aussterben bedroht sind. Das Pustertaler Rind ist von der Gesellschaft alter und bedrohter Haustierrassen zur Nutztierrasse des Jahres 2020 gewählt worden. Deswegen ist es für den Tierpark eine besondere Freude, dass am Sonntag Charlotte und Franziska Roes mit ihrem Team im Tierpark zu Gast sind und das Projekt „Kuhl Kids“ vorstellen.

Verschiedene Kühe und Kälber sind die Hauptakteure dieses Projekts. Auch ein Pustertaler Kälbchen wird mit von der Partie sein. Ziel ist es, vor allem Kindern zu erklären, wie Landwirtschaft funktioniert und das Bewusstsein zu wecken, dass hinter jedem Lebensmittel, wie der Milch, viel Arbeit steckt. Große und kleine Besucher dürfen sich überraschen lassen, was die Kühe alles können – Interaktionen zwischen Kuh und Kindern sind (unter Beaufsichtigung) ist erwünscht. Wer mehr über das Projekt erfahren möchte, kann sich vor Ort informieren. Des Weiteren gibt es einen Infostand über das Zootier des Jahres. Auch der Förderverein des Tierparks ist an diesem Tag vor Ort, informiert über seine Arbeit und steht dem Team des Tierparks unterstützend zur Seite.

Nach dem Motto „Grillen geht immer“ ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Wer lieber Süßes mag, kommt im Café Eselsohr am Tierpark auf seine Kosten. Auch an diesem Tag ist der Eintritt frei. Der Tierpark freut sich immer über Spenden.

Eine Segnung im Voodooland

Mit zahlreichen bewegenden Eindrücken kehrten Weihbischof Rolf Lohmann und Dr. Elke Kleuren-Schryvers von der Aktion pro Humanität von ihrer Reise zum Benin und in den Niger zurück. Während die Ärztin seit vielen Jahren regelmäßig Benin besucht, war es für den Bischof erst die zweite Reise in das afrikanische Land.

Seit seiner Zeit als Wallfahrtsrektor in Kevelaer gehört Lohmann zum Kuratorium der Stiftung APH und weiß somit aus erster Hand, was der Verein in Afrika leistet. Eines der ersten Projekte war 1993 der Bau eines Krankenhauses, das heute eine Anlaufstelle für 800.000 Menschen in der Region ist. „Das ganze Krankenhaus wurde mit privaten Spenden gebaut“, weiß Kleuren-Schryvers die finanzielle Unterstützung der Niederrheiner zu schätzen.

Doch auch Ärzte vom Niederrhein wie der Xantener Chirurg Dr Johannes Kohler oder der Kevelaerer Chefarzt Dr. Rüdiger Kerner sind immer mal wieder im Benin, um den Menschen medizinisch zu helfen. „So beträgt die Rückfinanzierung des Krankenhauses heute über 90 Prozent“, erklärt die APH-Vorsitzende. „Das ist für afrikanische Verhältnisse fast einmalig.“ Zwar könne man sich auf die 100 einheimischen Mitarbeiter verlassen. Dennoch sei es wichtig, selber öfter vor Ort zu sein. „Damit die Menschen auch wissen, wie wichtig sie uns sind.“

Weihbischof Rolf Lohmann hatte bei seinem letzten Besuch vor vier Jahren eine Kopie des Kevelaerer Gnadenbildes mit im Gepäck. „Diese befindet sich nun in einer kleinen Kapelle mitten im Krankenhaus“, freut sich Lohmann, dass sie längst eine Anlaufstelle für alle Gläubige ist, egal ob sie Christen, Muslime oder Voodoo-Anhänger sind. „Der interreligiöse Dialog ist wichtig“, versicherte der Weihbischof. Das zeigte sich nicht nur im Krankenhaus, sondern auch im angrenzenden Waisenhaus für Aids-Waisen.

So fand während der Reise auch eine Wallfahrt der Kinder statt, an der rund 70 Jungen und Mädchen teilnahmen. Vor dem Gnadenbild beteten sie begleitet von Trommelwirbel gemeinsam den Rosenkranz. „Der Betrieb im Krankenhaus wurde dadurch aber nicht unterbrochen“, erzählte Kleuren-Schryvers. „Im Gegenteil, die Schar betender Kinder lief überall herum und auch der Bischof sollte die Kranken besuchen, egal ob in der Notfallversorgung oder im Kreißsaal.“

Dr. Elke Kleuren-Schryvers und Weihbischof Rolf Lohmann berichten von ihrer Reise nach Benin. Foto: CS

Richtig emotional wurde es dann, als Epiphan und Roland kamen. Die beiden Brüder waren 1998 ins Waisenhaus gekommen. „Als kleine Kinder hatten sie innerhalb von wenigen Wochen ihre Eltern an Aids verloren“, erinnert sich die Kevelaerer Ärztin. „Sie vegetierten einige Tage noch bei den toten Eltern in der Hütte und wurden von der Dorfgemeinschaft notdürftig mit Essen versorgt.“

Heute haben die jungen Männer ihren beruflichen Weg gefunden. Epiphan ist Schuhmacher, sein Bruder ist im Computer-Service tätig. „Das Wiedersehen mit den Jungs zeigt, wie gut man auf dem Weg sein kann mit humanitärer Hilfe“, sieht Elke Kleuren-Schryvers darin eine Bestätigung ihrer Jahrzehnte langen Arbeit.

Gemeinsam mit den beiden Brüdern, der ganzen Kinderschar, deren Angehörigen sowie Kranken und Mitarbeitern feierte Rolf Lohmann einen Gottesdienst mit anschließender Segnung. „Und obwohl ich immer wieder nachgefragt habe, wollten sich alle Menschen ausnahmslos segnen lassen“, wundert sich der Weihbischof. Worauf die APH-Vorsitzende schmunzelnd ergänzt: „Man stelle sich das vor: Wir sind mitten im Voodooland, da kommt ein katholischer Bischof und jeder findet das okay.“

 

Das Corona-Virus hat NRW erreicht

Gestern ist passiert, was Epidemiologen nur für eine Frage der Zeit hielten: Auch in Nordrhein-Westfalen ist der erste Fall einer Infektion mit jenem Coronavirus aufgetreten, das die Atemwegserkrankung Covid-19 verursacht. Gleichzeitig mehren sich die Länder, die das Virus erreicht hat. Was bedeutet das? Das KB hat zusammengefasst, was die Wissenschaft bislang über den Erreger und die Krankheit weiß.

Was ist Covid-19?

Covid-19 ist der Name für eine neue Atemwegserkrankung, die durch das Coronavirus Sars-CoV-2 hervorgerufen wird. Coronaviren sind auch für SARS und MERS verantwortlich, weshalb Epidemiologen den Ausbruch in China von Anfang an aufmerksam verfolgt haben.

Wie äußert sich Covid-19?

Die Ausprägung reicht von milden Erkältungssymptomen bis zur lebensgefährlichen Lungenentzündung.

Wie ansteckend ist Covid-19?
Anders als bisherige Coronaviren, die sich in den tiefen Bereichen der Lunge vermehren, vermehrt sich der Erreger von Covid-19 auch im Rachenraum. Das erleichtert eine Tröpfcheninfektion auch ohne direktes Anhusten. Hinzu kommt die Schmierinfektion über kontaminierte Oberflächen.
Das neue Virus hat nach bisheriger Einschätzung eine Reproduktionszahl R0 zwischen 2 und 3 und ist damit weniger ansteckend als SARS. Allerdings beträgt die Inkubationszeit, in der ein Infizierter ansteckend ist, zwei bis 14 Tage. Dadurch verbreitet sich der Erreger dennoch schneller als bei SARS. Zudem gibt es Hinweise – aber noch keine belastbaren Beweise –, dass Infizierte bereits ansteckend sind, bevor sie sichtbare Symptome aufweisen.

Wie verbreitet ist das Virus bereits?
Offiziell sind derzeit mit rund 80.000 Menschen in China ähnlich viele Personen erkrankt wie in dieser Saison bislang in Deutschland an der Grippe. Hinzu kommen rund 2.500 weitere Fälle in mehr als 30 Ländern. Die tatsächlichen Fallzahlen könnten jedoch höher liegen, da Patienten mit milden Symptomen vielleicht gar keinen Arzt aufsuchen oder nicht entsprechend getestet werden. Derzeit gilt eine massive Ausbreitung in Deutschland aufgrund der Schutzmaßnahmen unter Experten als unwahrscheinlich.

Wie gefährlich ist Covid-19?
Die neue Krankheit ist definitiv weniger tödlich als ihre Verwandten SARS und MERS, an denen jeder Zehnte bzw. jeder Dritte starb. Belastbare Zahlen gibt es für Covid-19 noch nicht. Frühe Daten deuteten darauf hin, dass vier Prozent der Infizierten an der Krankheit sterben. Beim ersten Ausbruch waren jedoch vor allem Krankenhauspatienten, also Personen mit Vorerkrankungen betroffen. Seitdem sinken die Schätzungen. In China starben demnach bislang 2,3 Prozent der Erkrankten. Da jedoch die Zahl der Infizierten aus den oben genannten Gründen vermutlich deutlich höher ist als offiziell erfasst, dürfte die wahre Quote noch niedriger liegen. Außerhalb Chinas beträgt die Sterblichkeitsquote derzeit ein halbes Prozent. Viele Experten gehen davon aus, dass selbst das zu hoch angesetzt sein könnte. Damit läge Covid-19 nur noch im Bereich der saisonalen Grippe.
Was sich bislang abzeichnet, ist zudem, dass vor allem alte Menschen stärker gefährdet sind sowie Personen mit Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Leiden oder Krebs. Männer scheinen außerdem heftiger zu erkranken als Frauen.

Wird es einen Impfstoff oder ein Medikament gegen Covid-19 geben?
Daran arbeiten eine Reihe von Firmen intensiv. Allerdings dauerte es bei SARS 20 Monate, bis der erste potenzielle Impfstoff bereit war für klinische Studien. Neue Verfahren und die Erfahrungen mit SARS und MERS könnten die Entwicklung auf wenige Monate verkürzen. Andere Firmen testen, ob ihre antiviralen Wirkstoffe gegen das neue Virus helfen. Ob jedoch ein Präparat rechtzeitig für die aktuelle Epidemie den Markt erreicht, ist zweifelhaft.

Wie kann ich mich schützen?
Hier gelten vor allem dieselben Grundregeln wie generell zur Grippe-Zeit: Zu Hause als erstes die Hände mit Seife waschen. Keine Hände schütteln oder andere Leute umarmen. Einen Meter Abstand von anderen Personen halten und Orte mit vielen Menschen meiden. Selbst nur ins Papiertaschentuch oder die Armbeuge husten oder niesen. Nicht sich selbst ins Gesicht fassen. Unterwegs ein Desinfektionsmittel mitführen.

Sollte ich eine Atemschutzmaske tragen?
Atemschutzmasken sind nur für medizinisches Personal angeraten oder für erkrankte Personen, die andere schützen wollen. Einwegmasken werden zudem vom Atem schnell feucht und verlieren dann ihre Schutzwirkung. Ihr Nutzen als Infektionsschutz im Alltag ist zumindest umstritten. Davon ab sind Atemschutzmasken derzeit vielerorts ausverkauft oder nur zu Wucherpreisen erhältlich.

Ist es an der Zeit, sich zu Hause einzubunkern?
Während Hamsterkäufe übertrieben sind, könnte es sinnvoll sein, zumindest Vorräte zu Hause zu haben, um im Notfall 14 Tage nicht einkaufen zu müssen. Praktisch sind Produkte, die man kontinuierlich konsumiert und immer wieder auffüllt, solange kein Ernstfall eintritt. Toilettenpapier nicht vergessen.

Was sollte ich tun, wenn ich glaube infiziert zu sein?
Wer aus einer Region mit Ausbruch der Krankheit zurückkehrt und Erkältungssymptome entwickelt, sollte seinen Arzt telefonisch darüber informieren und nicht einfach in die Sprechstunde kommen. Der Arzt wird die Diagnose unter entsprechenden Schutzmaßnahmen vornehmen, um sich und andere Patienten nicht zu gefährden.

Bin ich nach überstandener Infektion immun?
Aus China gibt es erste Hinweise, dass jemand, der die Krankheit überstanden hat, nicht immun ist, sondern erneut erkranken kann. Das ist jedoch eine vorläufige Einschätzung.

Außerdem gibt es weitere Informationen beim Robert-Koch-Institut und bei der Weltgesundheitsorganisation (Englisch).

Mahnwachen zum Frauentag

In Kooperation mit den Initiatorinnen von Maria 2.0 ruft der kfd-Diözesanverband zu Mahnwachen am Freitag, 8. März (Internationaler Frauentag), auf. Eine davon wird ab 10 Uhr vor dem Dom in Xanten abgehalten.

Symbolisch drücken die protestierenden Frauen und Männer mit weißen Tüchern ihre Trauer und Mitgefühl, aber auch die Hoffnung auf einen Neuanfang aus. „Wir fordern eine Kirche, in der Frauen Führungsaufgaben übernehmen und mit ihren Berufungen ernst genommen werden“, erklärt Judith Everding, Vorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft im Bistum Münster. „Wir wollen eine Kirche, in der Frauen Zugang zu allen Diensten und Ämtern haben und endlich zu 50 Prozent an allen Entscheidungen beteiligt sind.“

„Es geht nicht allein um die Situation der Frauen und die in den Gemeinden, sondern um eine grundsätzliche Erneuerung der Kirche als Institution“, unterstreicht Beatrix Bottermann, stellvertretende Vorsitzende der kfd Münster. „Viele Frauen stehen hinter unseren Forderungen. Wir freuen uns über die Frauen des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) und viele Maria 2.0-Gruppen, die sich gemeinsam mit uns und internationalen Frauenverbänden für eine partnerschaftliche Kirche einsetzen.“

Foto: Matthias Rethmann