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Seit 40 Jahren gibt‘s „Die lustigen 13“

Seit nun 40 Jahren besteht der Kegelclub „Die lustigen 13“ inzwischen. Alle vier Wochen kegeln die Mitglieder in der Gaststätte „Zum Einhorn“ bei Ulla Grootens. Doch nicht nur das Kegeln, sondern auch die Geselligkeit wird bei den Männern groß geschrieben.

Unter dem Präsidenten Jürgen Aben hat sich die Anzahl der Mitkegler hin und wieder verändert – durch Ein- oder Austritt und leider auch durch einen Todesfall.

Ursprünglich gegründet aus einer Truppe der DLRG, sind heute immer noch vier Gründungsmitglieder dabei: Manfred van Meegern, Herbert van Bühren, Walter Braßeler und Jürgen Aben. Inzwischen kegeln 14 muntere Männer zwischen 56 und 72 Jahren mit. Einmal im Jahr geht‘s dann auf eine 4-Tages-Tour, früher mal nach München, Stuttgart oder Berlin, inzwischen entweder nach Willingen oder Mallorca.

Schon zum 20-jährigen Bestehen im Oktober 2000 gab es ein besonderes Event für die Kegler: Mit dem Club, allen Frauen und einigen Gästen ging es für vier Tage mit einem großen Dreimaster übers IJsselmeer. Inzwischen – immerhin sind nun noch einmal 20 Jahre vergangen – wird der Tenor laut: So eine Tour müsste unbedingt mal wiederholt werden.

Eine langlebige Gemeinschaft

Bevor die fünf Männer sich mit ihren Reisetaschen auf den Weg in die gemeinsame Kegeltour machen, gibt es auf dem Balkon von Präsident Heinz Aben nochmal einen gemeinsamen Schluck. „Wir fahren nach Hennef an der Sieg, da ist sowas wie ein Kegel-Feierzentrum mit vielen anderen Klubs“, erläuterte Aben, was die ganzen Taschen zu bedeuten haben.
Gründung 1958

Horst Henkel, Josef Blenkers, Heinz Lamers, Paul Laakmann, Helmut Reimer und Heinz Aben bilden heute die Gemeinschaft des Winnekendonker Kegelclubs „Die lustigen Holzfäller“ , der sich am 20. August 1958 gründete. Der Verein hatte bis heute fünf Präsidenten: Alois Beer, Hein Gorres, Paul Laakmann , Harald Bäre und aktuell Heinz Aben.
Paul Laakmann, der 25 Jahre lang Präsident des Kegelklubs war, ist mit 81 Jahren das einzig noch lebende Gründungsmitglied des Klubs. „Albert Cornelissen, der Vater des Sprachforschers Georg Cornelissen, hatte einige angesprochen – darunter auch mich – ob wir mitmachen wolten. Damals war ich 21“, erinnerte sich der damalige Landmaschinenschlosser-Geselle.
Und so trafen sich sieben Männer in der Gaststätte „Zur Brücke“ die bis heute ihr Heimatdomizil ist. „Damals war Anna Pikowski Thekenwirtin, die war in Ordnung“, erinnert sich Laakmann.
In den 60 Jahren hatte der Kegelclub vierzig Kegelbrüder, erzählt Aben. „Wir hatten richtige Statuten. Wenn jemand aufgenommen werden wollte, wenn er eine Gegenstimme hatte wurde er nicht aufgenommen.“
Dreimal musste der Neuling erscheinen. „Wenn er das vierte Mal da war, musste er an der Theke stehen bleiben. Wenn er eine Gegenstimme hatte, musste der Präsident ihm sagen, dass er nicht dabei sein kann.“ In all den Jahren passierte das aber nur ganze zwei Mal. Der Hintergedanke war, dass da nur Leute zusammenkommen, die sich auch wirklich gut verstehen. Wichtig sei die Gemeinschaft untereinander – jeder helfe dem anderen mit seinen Fähigkeiten stets, wenn irgend etwas anliegt und habe Verständnis für den anderen, sind sich die fünf Männer einig.
Die erste Kegeltour unternahm der Trupp gemeinsam nach Ahrweiler. „Wir sind einfach mit VW, Mercedes und Lloyd losgefahren ohne festes Ziel, haben im Auto übernachtet“, erinnert sich Paul Laakmann noch lebhaft an die Zeit. „Wir hatte ja keine Ahnung von Kegeltouren.“ Und trinken ging damals dann natürlich auch nicht.
Eine andere Zeit

Die damalige Zeit unterschied sich grundlegend von der heute. „Wir haben viele Kegellieder gesungen. Vor 40 Jahren hatte man einen Sportverein, da haben die meisten Fußball gespielt“, erinnert sich Heinz Aben. „Der eine oder andere war im Schützenverein, aber ansonsten gab es die Möglichkeiten nicht wie heute.“
Und es gab statt zwei mindestens fünf, „wenn sogar nicht sieben Kneipen vor Ort“, wo der Bestatter, der Handwerker und der Kneipier an der Theke über Gott und die Welt philosophierten und sich so immer herumsprach, wenn dem Kegelklub jemand fehlte.
Auch die Form der Geselligkeit „auf Tour“ war anders als heute. Heute gebe es nur noch „Bulgarien und Malle. Wir haben Touren an der Mosel, am Rhein und der Ahr, an Weinorten gemacht.“ Und zwischendurch gab´s auch mal eine Besichtigung mit den Ehefrauen bei „Diebels live“ inklusive Fachdiplom im Zapfseminar.
All die Jahre war der Kegelklub eine reine Männergeschichte. Die Frauen selbst gründeten vor 45 Jahren dann einen eigenen Kegelclub, so Aben. „Aber wir haben schonmal einen Tanzabend mit den Frauen in der „Brücke“ gemacht, Familienfeste, Fahrten in den Wettener Busch mit dem Trecker oder waren zum bunten Nachmittag am Bönninghardter Spielplatz mit Kaffee und Kuchen.“
Bis Ende offen

Früher kegelten die Männer von 19 Uhr bis Ende offen. „Wir durften den Grill mitnehmen, durften da vor der Kegeltour grillen auf der Terasse. Daneben stand die Kegelbahn“, erzählt Paul Laakmann. „Und wir waren der einzige Klub, dem das erlaubt war. Dieses Privileg ging von einem Wirt zum anderen über.“
Heute kegelt der Trupp nur noch alle vier Wochen freitags. „Drei Mann – Horst, Helmut und Josef – kegeln noch und wir drei aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr“; sagt Heinz Aben. „Wir kegeln einen Partie, knobeln zu sechst und kegeln dann weiter – und das alles in drei Durchgängen“, so der 70-Jährige.
Ganz früher – da gab es erstmal eine „Zündkerze“- einen Underberg – oder einen Els zum Einstieg. „Heute trinken wir alle was Normales und nach der dritten Runde kommt das erste „Gedeck“ – drei trinken Els und drei Williams-Christbirne. Da machen wir dann drei Runden“, erzählt Aben.
„Früher hatten wir da eine andere Schlagzahl. Damals waren es dreizehn Leute“, erinnerte sich Horst Henkel. „Da versuchte dann jeder, ein „Gedeck“ auszugeben“, löst die Erinnerung daran bei dem 73-Jährigen bis heute ein Lächeln aus.
Trotz der einen oder anderen Meinungsverschiedenheit haben sich die Männer bis heute gut verstanden. Die Treffen und das Gemeinsame wollen sie solange pflegen, wie es möglich ist. „Was die Zukunft bringen wird, das weiß keiner“, meinte Heinz Aben. Die Hoffnung bleibt, dass es noch viele schöne Jahre mit vielen Touren und geselligen Abenden sein werden.

Sieg für die Wasserpfeifen und die Coyoten

Bereits zum achten Mal wurde die Pin Killer Competition (PKC) in der Gaststätte „Zur Brücke“ ausgetragen. Sie stand unter der Federführung der KeglyFamily sowie Thomas und Anja Scholz (Inhaber der Gaststätte).
230 Kegler und Keglerinnen aus 24 Kegelclubs suchten die Besten ihres Sports. Mit von der Partie waren unter anderem „Die Wasserpfeifen“ und „Die fliegenden Hirsche“, die es beide bis ins Finale schafften. Dort konnten sich am Ende „Die Wasserpfeifen“ erfolgreich durchsetzen.
Das Spiel um Platz 3 konnte der Kegelclub „Schluss mit Lustig“ für sich entschieden. In einem ebenfalls aufregenden Damenfinale zwischen den Kegelclubs „Die Coyoten“ und „Schnaps Schikane“ hatten „Die Coyoten“ am Ende die Nase vorn. Drittbeste Damenmannschaft wurden „Die Holunderblüten.“ Nach dem Wettstreit wurde noch kräftig das Tanzbein geschwungen. Für den nötigen Sound sorgte DJ Wolfgang Bachus.
Aber auch der gute Zweck kam bei dieser Veranstaltung nicht zu kurz. So wurden durch Einzelspenden oder geworfene Pudel der Teams insgesamt 780 Euro erzielt. Thomas und Anja Scholz haben diesen Betrag um 370 Euro aufgestockt. Somit sind die Organisatoren sehr erfreut, der Frühförderstelle Kevelaer einen Betrag von 1.150 Euro übergeben zu können.
„Der Aufwand vorher, währenddessen und nachher hat sich mehr als nur gelohnt“ zieht Fabian Renken von der KeglyFamily ein positives Résumé. „Wir haben uns über eine sehr gelungene Veranstaltung in fast schon familiärer Atmosphäre, über ausschließlich positive Resonanz, eine geile Aftershowparty und viele glückliche Kegler und Keglerinnen gefreut. Die nächste PKC im Jahr 2020 wird es definitiv geben.“

Mit dem Kegeln ist es nach 50 Jahren vorbei

Am 9.März 1969 besetzten ein paar harmlose Damen aus Twisteden erstmalig die Kegelbahn in der Gärtnerklause Jan Thyssen, heute Haus Braun. „Das hatten wir während der Twistedener Kirmes 1968 so beschlossen“, erinnert sich Käthe Kaenders noch ganz genau.
Zum Gründungsteam gehörten damals schon Mia Neumann, Maria Tiskens und Maria Roelofs. Ein Name für die Truppe war schnell gefunden: „Wir nannten uns Die Harmlosen“, berichten die Gründungsmitglieder mit einem Schmunzeln. Ob es dabei immer so harmlos zuging, verrät einzig und allein ein verschmitztes Lächeln.
Nun ließen die neun Damen ihre Kugel ein letztes Mal über die Kegelbahn rollen. „Das stimmt uns allerdings schon ein wenig traurig“, gestehen die lustigen Damen. „Aber“, erklärt Käthe Kaenders, „es zwickt hier und es zwickt da, das eigentliche Kegeln fällt uns mit zunehmenden Alter immer schwerer.“ Doch niemals geht man ja bekanntlich ganz. Und so haben sich die lebensfreudigen Damen dazu entschlossen, sich auch weiterhin alle vier Wochen zum Klönen oder Knobeln zu treffen. „Schließlich haben wir uns auch weiterhin noch viel zu erzählen“, garantieren die Frauen.
Erinnerungen aus den vergangenen 50 gemeinsamen Kegeljahren dürfen auch nicht in Vergessenheit geraten. Denn zu den eigentlichen Kegelabenden gehörten auch Fahrradtouren, um die weitere oder auch nähere Umgebung zu erkunden. Alle zwei Jahre ging es für mehrere Tage in die große weite Welt. Touren nach Hamburg, Dresden, Heidelberg oder Paris sind den Harmlosen noch sehr präsent. „Auch der Bierkönig in Arenal auf Mallorca kann sich wahrscheinlich noch heute an uns erinnern“, geben die Damen lachend zu.
Auch privat entstand im Laufe der vielen Jahre eine Freundschaft zwischen den Frauen. So stoßen sie bei halbrunden Geburtstagen gemeinsam auf die Zukunft an, verzehren in der Osterzeit bunt bemalte Eier, genießen zur Spargelzeit das weiße Gold des Niederrheins.
Neun Twistedener Frauen die sich gesucht und gefunden haben. Neun Frauen dich sich in Freud und Leid gegenseitig unterstützen und füreinander da sind. „Ja, wir haben viel miteinander erlebt und möchten nichts davon missen“, erklären sie einstimmig.
Genau deshalb möchten sich Lilo Mülders, Käthi Verrieth, Finni Teuwsen, Brigitte Paeßens, Mia Neumann, Maria Roelofs, Gerda Paeßens, Käthe Kaenders und Maria Tiskens auch weiterhin harmlos, treffen. „Wir lassen nur die Kegelkugel links liegen“, versichern die Frauen mit einem Augenzwinkern.

Eine verschworene Gemeinschaft

Die „25“ prangte an dem Durchgang zur Kegelbahn und an dem feierlich gestalteten Tisch prosteten sich die zehn anwesenden Mitglieder der „Kipkes“- Heidi Schax, Inge Leenen, Gaby und Stephanie Blenkers, Brigitte Bürgers, Martina Cleve, Birgit Verhasselt, Ute Derks, Anja Luyven und Tanja Verrieth – zu.
In Abwesenheit ihrer „Schwestern“ Sandra Derks und Ruth Kröll feierten die zumeist schmuck in Silber gekleideten Damen aus Winnekendonk, Kervenheim und Wetten vom Nachmittag an „bis innne Puppen“ ihr Kegeljubiläum. Denn auf der Kegelbahn lassen die lebenslustigen Ladies nicht nur die Kugel rollen, sondern begehen auch mit der entsprechenden Deko jedes jahreszeitliche Event – ob Karneval, Ostern, Kirmes, St. Martin oder Weihnachten.
„Ein Highlight war das Kirmes-Kegeln 1998“, erinnert sich Inge Leenen. „Da hat der Winnekendonker Musikverein für uns aufgespielt und mit dem Klub einen kleinen Umzug durch den Bürgerpark – inklusive kleines Fahnenschwenken – gestaltet.“ Und auch Oktoberfeste und gemeinsame Kegelnachmittage mit den Müttern und Vätern der Kipkes sind im Portfolio.
Im März 1994 kamen die Damen zum ersten Mal zum Kegeln in der Gaststätte „Zur Brücke“ zusammen. „Wir waren damals alle noch sehr jung und Inge als erste schwanger“, frozzelte Anja Luyven, eine der „jecken“ Jubilarinnen, die an diesem Tag wie so häufig Karneval und Kegeln miteinander verbanden.
Die Hühner und die Küken
Inge Leenens Sohn Jannik ist so alt wie der Klub – einer von insgesamt 23 Kindern, die in dieser Zeit von den Frauen geboren wurden.
Seit dem März ´94 treffen sich die inzwischen etwas älter gewordenen „Mädels“ alle vier Wochen samstagsnachmittags von 16.30 Uhr bis 19 Uhr in der Gaststätte. Der Name „Die Kipkes“ habe einen ganz profanen Grund, erläutert Inge Leenen: „Ein anderer befreundeter Frauenkegelclub existierte schon länger. Der nannte sich „Die Hühner“ – und für uns quasi als jüngeren Club und „Nachkomme“ fiel dann die Namenswahl auf „De Kipkes“, die Küken.“
Regelmäßig unternimmt der Club Kegeltouren – ob nun an „klassische“ Kegeltour-Orte wie Bad Hönningen, Willingen, Kobern-Gundorf oder Bad Neuenahr oder an entferntere Orte wie München, Hamburg, Bremen, Maastricht, Amsterdam oder Straßburg. Und auch in Zaandvoort oder auf Norderney waren die Kegelschwestern schon. Absolutes Highlight für viele war die AIDA-Ostsee-Kreuzfahrt.
Dazu kamen in den 25 Jahren noch viele Planwagen-, Rad- oder Floßtouren. Gemeinsam starten „Die Kipkes“ auch beim Winnekendonker Golddorflauf oder feiern mit zwei weiteren Kegelclubs seit Jahrzehnten beim Winnekendonker Karneval mit.
Und bei Hochzeiten, runden Geburtstagen, einer Blechhochzeit oder einer beruflichen Beförderung gab es jeweils immer einen Kranz an der Haustür. „Spannend wird das Jahr 2022“, sagt Inge Leenen, wenn fünf von ihnen Silberhochzeit feierten. „Egal wo, wir sind dabei“, meint Martina Cleve. „Es gibt kein schönstes Ereignis – das Schönste ist einfach, dass wir zueinanderstehen.“ Das Kegeln sei auch schön, „aber eher Nebensache“, meinte Steffi Blenkers mit einem gewissen Hintersinn. „Obwohl wir supergut sind“, beeilte sich Kegelschwester Birgit Verhasselt hinterherzuschieben.
Ihre Männer, die an diesem Tag ebenfalls festlich gekleidet auf der Nebenbahn ihre Kugeln schieben, nehmen den feierlichen Anlass ihrer Liebsten gelassen.
Wirksam getrennt
„Wir kegeln schon 31 Jahre lang, da sollen die mal nicht mit den 25 kommen – und wir sehen dabei deutlich jünger aus“, scherzt Frank Verrieth. „Ein gemeinsames Hobby, aber wirksam getrennt“, schiebt Georg Derksen genausowenig ernstgemeint hinterher. Wie sehr sie sich aber mitfreuen, dokumentieren sie, als sie ihren Damen im Türrahmen dann herzlich zuprosten.
Anlässlich des Jubiläums dürfen die Damen in einem eigens zusammengestellten 25-Jahre-Heft mit Erinnerungsfoto stöbern – und der Festausschuss, der jedes Jahr aus drei Damen besteht, wird sich für die diesjährige Kegeltour auf jeden Fall was Besonderes einfallen lassen, macht Inge Leenen klar.
Dass sie gewillt sind, ihrem Hobby und der Gemeinschaft weiter zu frönen, daran lassen die zehn Damen keinen Zweifel. „In 25 Jahren haben wir alle goldene Kostüme“, macht Steffi Blenkers klar. Und Ute Derks ergänzt lachend: „Der Sektempfang findet dann im Sitzen statt – aber natürlich mit Niveau.“

…und deren Jungs. Fotos: AF

Es wurden nicht nur ruhige Kugeln geschoben

Eine Stimmung wie im Fußballstadion mit Jubel, Händeabklatschen und später ausgelassenem Feiern bot das Kegelturnier der Winnekendonker „Kegly Familiy“ in der Gastsätte „Zur Brücke“. Insgesamt 24 Kegelklubs mit so fantasievollen Namen wie „Rinnenschiffer“, „Die Anbahner“, „Parkettkiller“, „Schnapsschikane“ oder „Projekt Promille“ lieferten sich einen halben Tag lang auf den zwei vorhandenen Bahnen einen spannenden Wettkampf um die beiden Siegerpokale.

Gut 200 Keglerinnen und Kegler aus Kevelaer, Kervenheim, Winnekendonk, Sonsbeck, Weeze, Goch und Rheinberg sorgten für eine prächtige Stimmung und spannende Vergleiche. „Wir machen das sonst im September, aber da sind die Klubs alle unterwegs und wir hatten immer mehr Absagen“, erläuterte Fabian Renken von der Winnekendonker „Kegly Family“ als Veranstalter.

Spiel auf Zeit

„Das Spiel geht auf Zeit, sieben Minuten. Wenn ein Spieler des Teams getroffen hat, darf der nächste weiterwerfen. Trifft er nicht, darf der Gegner weitermachen und auch das ,Bild‘ verändern“, erläuterte Daniel von Baal vom Orgateam die Regeln des Turniers. „Wer da dann am häufigsten die Bahn abgeräumt hat, hat gewonnen.“

Je sechs Gruppen ab vier Teams ermittelten die besten Mannschaften für Viertelfinale, Halbfinale und Finale. Wer nicht dran war, fieberte entweder an den Bahnen mit oder konnte sich in der Gaststätte eine kleine Auszeit gönnen.

„Das ist jedes Mal eine Riesensause“, meinte Christian Voss von den „Sportfreunden Schiffer“ aus Winnekendonk, denn es gehe einfach um den Spaß. „Das eigentliche Battle beginnt auf der Tanzfläche“, blickte er schon mal über das Turnier auf den Restabend voraus. Am Ende war für sein Team im Halbfinale Schluss. „Damit haben wir unsere beste Leistung eingestellt“, meinte später Dirk Verheyen. „Wir sind als ,Gründungsmitglied‘ hier seit 2010 immer dabei gewesen.“ Mit blick auf die Finalisten stellte er fest: „Die waren einfach besser.“

Die – das waren die Jungs des Kegelklubs „Die Wasserpfeifen“, die in der Gaststätte erstmal auf ihren Finaleinzug anstießen. „Wir machen das mit der Ruhe“, nannte der Weezer Andreas Raadts das Geheimnis der Mannschaft.

Auch die Frauen machten an den Bahnen eine sehr gute Figur. Spektakulär entwickelte sich das Frauenfinale, wo die „Holunderblüten“ aus Kevelaer und Umgebung der Konkurrenz von den „Drei ???“ keine Chance ließen.

Die Kervenheimerin Sandra Jacobs legte zweimal mit ausgezeichneten Treffern den Grundstein für den Erfolg. In der Euphorie gelang bei dem 4:0 fast jeder Wurf, was die Gegnerinnen mit Teamkapitänin Jessica Wolters nur im ersten Moment grämte. „Wenn die beiden Würfe von mir eine Neun statt eine Acht gewesen wären…“, ärgerte sie sich kurz, aber trauerte nicht lange. „Wir wollten eigentlich in der Vorrunde rausfliegen, damit wir mehr Zeit zum Feiern haben.“

Richtig spannend machten es dagegen die Männer. Nach zehn Minuten stand es zwischen den Weezer „Wasserpfeifen“ und dem Winnekendonker „Schluss mit lustig“-Team, das bei fünf Teilnahmen schon dreimal gesiegt hat, 3:3. „Wir sind auf der Suche nach Gegnern – wir hatten bisher mehr Opfer“, hatte Georg van Linn auf den Weg ins Finale noch getönt. Diesmal aber erwies sich der Gegner als ebenbürtig. Eine Art „sudden death“ oder „Elfmeterschießen“ entschied, wo die einzelne Königsfigur in der Mitte von jedem Spieler zu treffen war. Der zweite Werfer der „Wasserpfeifen“ verfehlte das Ziel. „Das war ein glücklicher Sieg“, gestand van Linn danach.

700 Euro für die Tafel

Im großen Gastro-Saal wurden die jeweils ersten drei Teams mit Sekt und Bierfass, einem großen Präsentkorb und die Sieger schließlich mit dem Pokal und einem kollektiven Essensgutschein beglückt. Danach stand das neben dem Kegeln midestens ebenso Wichtige an: die Geselligkeit und die ausgelassene Tanzparty bis 4 Uhr morgens.

Und nebenbei wurde für jede „Rinne“ 50 Cent gesammelt. Timo Wolters ging mit einem „Geldschwein“ herum und Thomas Scholz stockte die Endsumme noch mal auf, so dass am Ende insgesamt 700 Euro für die Kevelaerer Tafel zusammenkamen.