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Politik diskutiert über die Rahmenplanung Hüdderath

Viel Potenzial für Bauen entlang der B9

Es könnte eines der größten Bauvorhaben in der Wallfahrtsstadt Kevelaer seit Jahrzehnten werden. Wenn man es als Gesamtprojekt betrachtet. Und die Betonung liegt eindeutig auf ,könnte‘.

Unternehmenstriumvirat vom Niederrhein plant eine schwimmende Photovoltaikanlage auf dem Hüdderrather Baggersee

Vom Solarstrom zum ,grünen‘ Wasserstoff

Das Potenzial scheint vorhanden, keine Frage. Sieht man sich den Niederrhein aus der Luft oder auf der Landkarte an, fallen große Kiesabbaugebiete und die damit verbundenen Baggerseen ins Auge. In Kevelaer und Umgebung wird nicht erst seit gestern über eine Nachfolgenutzung nachgedacht.

Mit Leib und Seele Bäuerin

Auf dem Hüdderather Hof fühlt Kathrin Quinders sich pudelwohl. Mit viel Liebe pflegt sie ihre Rosen, hat den Garten immer im Blick und stellt sich daraus jeden Sonntag einen eigenen Blumenstrauß zusammen. Regelmäßig empfängt sie dabei noch ihre Kinder, Enkel und Urenkel. Das Familienleben erfüllt die Kevelaererin. Und dass sie all diese Sachen mit beinahe 90 Jahren noch erleben kann, dafür ist Quinders sehr dankbar. Am 16. August feiert sie ihren 90. Geburtstag – aufgrund von Corona zwar nicht so groß wie erhofft, aber der Familientrubel darf trotzdem nicht fehlen.

Am 16. August 1930 wird Kathrin Leurs als ältestes von fünf Geschwistern auf einem Bauernhof in Wetten geboren. Das landwirtschaftliche Leben wurde ihr damit quasi in die Wiege gelegt. Dass sie dann im Jahr 1956 ihren Theo heiratet, den sie auf einem Reiterball kennengelernt hatte, führt sie auf den nächsten Bauernhof. Denn ihr Mann bewirtschaftet damals einen landwirtschaftlichen Betrieb auf Hüdderath. Dort feiern die beiden Kevelaerer, für die die Kirche immer eine große Bedeutung hatte, damals ihre Hochzeit. Ein Ereignis blieb der Familie von diesem Tag besonders in Erinnerung: Die Braut bekam zur Hochzeit eine Kuh als Mitgift. Als diese Reißaus nahm und mit vereinten Kräften wieder eingefangen werden musste, sorgte das für die nötige Action.

Kathrin Quinders besuchte auf dem Weg ins Berufsleben zunächst die Landwirtschaftsschule und anschließend das Mädchenpensionat in Remagen. Später ist sie „mit Leib und Seele Bäuerin“, sind sich ihre Kinder einig. Sie packte überall mit an, war besonders verbunden mit den Tieren. Heute gilt ihre Leidenschaft immer noch dem Hof, auf dem sie sich ihre Selbstständigkeit bewahrt – wohlwissend, dass einer ihrer Söhne mit seiner Partnerin nebenan wohnt und zur Stelle ist, wenn sie doch einmal Hilfe benötigt. Durch den Hüdderather Hofladen, den die beiden betreiben, ist immer Leben auf dem abgelegenen Grundstück.

Immer auf dem Laufenden bei den Enkeln

Mit ihrer Familie hält die 89-Jährige telefonisch Kontakt. Hin und wieder bekommen die Enkel, die teilweise das Leben in der Großstadt erkunden, einen handgeschriebenen Brief. Der regelmäßige Kontakt liegt der Kevelaererin am Herzen. Am liebsten ist es ihr aber natürlich, wenn die Familie zu besonderen Anlässen auf dem Hof zusammenkommt. Zwar kann sie die fünf Kinder, zehn Enkel und vier Urenkel nicht mehr alle selbst verköstigen, das tut den Familienfesten aber keinen Abbruch.

So wird es am Wochenende zu ihrem Geburtstag eine reich gedeckte Frühstückstafel geben. Am liebsten hätte Quinders ihre ganze Familie dabei, was sie aufgrund des Coronavirus in diesem Jahr allerdings nicht verantworten möchte. Dennoch freut sich die heimatverbundene Kevelaererin auf ihren Ehrentag und hofft, sich noch viele Jahre um den Hof kümmern zu können. „Wenn es so weiter geht, sind wir zufrieden“, sagt die 89-Jährige.