Trotz Lockerungen Disziplin bewahren

Stadtverwaltung appelliert an Bevölkerung

Die 7-Tage-Inzidenz in Kevelaer und im Kreis Kleve liegen stabil unter 50. Grafik: Wallfahrtsstadt Kevelaer

Am vergangenen Fronleichnams-Wochenende war auch in Kevelaer nach dem Erreichen der „Inzidenzstufe 2“ wieder so etwas wie Normalität zu spüren. Nicht nur die Innen- und Außengastronomie war gut besucht, auch aus vielen Gärten in der Stadt waren einst so vertraute Geräusche zu vernehmen: lachende Menschen, viele Stimmen, das Brutzeln des Grills und klirrende Flaschen. All das ist seit vergangener Woche mit Einschränkungen wieder möglich, da der Kreis Kleve in seiner 7-Tage-Inzidenz stabil unter 50 liegt (Stand 8. Juni: 32,6). Auch Kevelaer liegt mit 41,4 (7. Juni) unter der Marke.

Zugleich musste Ordnungsamtsleiter Ludger Holla nach diesem ersten „gelockerten“ Wochenende feststellen: „Das gute Wetter und die guten Nachrichten lassen die Leute leichtsinnig werden.“ Das sei unter anderem in der Innenstadt zu beobachten gewesen. Inzwischen seien dort mehr Menschen ohne als mit Atemschutzmaske unterwegs. ‚Ist ja jedem selbst überlassen‘, könnte man jetzt denken. Dem ist jedoch nicht so. Denn in der aktuellen Coronaschutzverordnung des Landes NRW (§5, Abs. 4) ist weiterhin festgesetzt: „Soweit keine Verpflichtung zum Tragen einer höherwertigen Maske nach Absatz 2 und Absatz 3 oder anderen Vorschriften dieser Verordnung vorliegt, besteht die Verpflichtung zum Tragen einer Alltagsmaske unabhängig von der Einhaltung des Mindestabstands 1. auf Märkten und ähnlichen Verkaufsstellen im Außenbereich, 2. im Umfeld von geöffneten Einzelhandelsgeschäften: auf den Zuwegungen zu dem Geschäft innerhalb einer Entfernung von 10 Metern zum Eingang, auf dem Grundstück des Geschäftes sowie auf den zu dem Geschäft gehörenden Parkplatzflächen (…)“. Das gilt natürlich auch in der Kevelaerer Innenstadt. An Werktagen, an denen alle Geschäfte geöffnet haben, müsse somit aufgrund der „Enge“ automatisch auf den Einkaufsstraßen eine Maske getragen werden, stellt Holla klar. Eine gewisse Müdigkeit der Maßnahmen sei zwar „menschlich nachvollziehbar, aber natürlich nicht ganz so schlau auf Dauer.“

Das Spiel ist noch nicht vorbei

Holla und Bürgermeister Dominik Pichler rufen die Bevölkerung noch einmal zu Disziplin auf. „Es geht uns ja nicht darum, die Bevölkerung zu drangsalieren“, stellt Pichler klar. Man müsse nun allerdings noch etwas durchhalten. Wir befänden uns derzeit quasi in der zweiten Halbzeit, hätten uns einen Vorsprung erspielt und müssen diesen nun halten. Das Spiel sei noch nicht vorbei. „Ich bin mir schon ziemlich sicher, dass wir die dritte Welle überstanden haben. Jetzt gilt es, die vierte Welle zu verhindern“, ergänzt Holla.

Nachdem die Hotspots, die es in Kevelaer in Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünften gegeben hatte, nun wieder unter Kontrolle sind, hat sich die Lage in Kevelaer allgemein beruhigt. „Der Aufwand zur Kontaktnachverfolgung ist stark reduziert“, stellt Holla fest. Derzeit sei man im Kreis auf gutem Wege, die „Inzidenzstufe 1“ und damit weitere Lockerungen zu erreichen.