Die Eingangstüre ist festlich geschmückt. Eine goldene Neunzig verrät auch den freudigen Anlass. „Ich habe immer gesagt, ich möchte neunzig Jahre werden“, sagt Christel Zaykowski und schüttelt dabei kaum merkbar den Kopf, so als könne sie es selbst kaum glauben. „Und jetzt bin ich die tatsächlich geworden“, fügt sie schnell mit einem dankbaren Lächeln an. Am vergangenen Sonntag durfte Christel Zaykowski im Kreise ihrer Lieben diesen hohen Geburtstag feiern.

In Hinterpommern, heute Polen, erblickte sie am 30. Juli 1933 das Licht der Welt. Kurz vor Kriegsende 1945 musste sie mit ihrer Mutter die geliebte Heimat verlassen. „Mit dem Schiff gelang uns die Flucht nach Himmelpforten im Kreis Stade“, erinnert sich das Geburtstagskind. Hier besuchte sie als junges Mädchen die Schule und machte anschließend eine Ausbildung zur Verkäuferin in einer Schreibwarenhandlung. Im April 1955 heiratete sie ihre Liebe Kurt. Um nicht zu lange von ihrem Ehemann, einem gelernten Bäcker, getrennt zu sein, folgte sie ihm nach Kamp Lintfort.

1957 erhielten dann ihre Schwiegereltern die Möglichkeit, in Twisteden einen Hof im Nebenerwerb zu betreiben. Dem Umzug an den Niederrhein konnte sich auch das junge Paar anschließen. „Wir wurden hier im Dorf damals so freundlich aufgenommen“, weiß das Geburtstagskind in guter Erinnerung zu berichten. Twisteden wurde schnell zur zweiten Heimat. Hier vergrößerte sich mit der Geburt von Rolf, Birgit und Udo die Familie. Und die wusste Christel Zaykows…