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Online-Seminare in den Internationalen Wochen gegen Rassismus mit guter Resonanz

Caritasverbände diskutieren über Rassismus

Die Caritasverbände im Kreis Kleve hatten zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus Online-Veranstaltungen angeboten. Es entstanden spannende Diskussionen über Stammtischparolen, Rassismus im Alltag und Generationenunterschiede der Einwanderer*innenfamilien.

Nein zu Hass und Diskriminierung

Eine spürbare Betroffenheit lag in der Luft, als an die Taten der letzten Monate gedacht wurde. Eine Mahnwache, die ein Zeichen setzen soll, gegen Rassismus und für Mitmenschlichkeit. Gemeinsam gedachten rund 200 Besucher in der evangelischen Jesus-Christus Kirche der Opfer aus Hanau, Thüringen, dem Mittelmeer, Kassel und Halle.

„Orte, die an Kälte dazu gewonnen haben“, wie Kaplan Christoph Schwerhoff erläuterte. Jeder Einzelne sollte sich fragen: „Was verbinde ich mit diesem Ort? Was wünsche ich dem Ort?“ Interaktiv schrieben die Besucher ihre Gedanken auf Zettel und befestigten diese auf Leinwänden. Somit sollte in Erinnerung gerufen werden, was diese Orte für sie bedeuten. Die Trauer und das Unverständnis wurden an diesem Abend besonders deutlich. Ein großes „Warum?“ in den Köpfen der Besucher war unschwer zu erkennen.

Auch Pfarrer Andreas Poorten fand auf diese Frage keine Antwort. In seiner Ansprache betonte er „Jeder Mensch hat die gleiche Menschenwürde, von Anfang bis Ende“. Es sei egal, welchen Glauben, welche Herkunft oder welche Meinung er vertrete. Hass, solle nicht mehr so laut geschrien werden.

Auch Ulrich Hünerbein-Ahlers vom Runden Tisch für Flüchtlinge appellierte an die Besucher, dass Menschen zu helfen, eine Verpflichtung sei. Rassismus dürfe nicht mehr als Krankheit gesehen werden, sondern sei ein gesamtgesellschaftliches Problem. Mit den Hashtags „#wirsindmehr und #keinmillimeternachrechts“ forderte er zu einem Umdenken und mehr Hilfsbereitschaft auf.

Als Zeichen der Trauer zündete jeder Besucher Kerzen für die Opfer der vegangenen Monate an.

Durch Kerzen drückten die Besucher ihre Betroffenheit aus. Besonders auffällig war die große Anzahl an Kerzen, die für die Flüchtlinge im Mittelmeer angezündet wurden. „Wir sagen deutlich nein zu Hass, Rechtsextremismus und Diskriminierung“, unterstrich Pfarrerin Karin Dembek in ihrer Deutung der Lichtzeichen. Es sei wichtig seine Stimme gegen Hass und Gewalt zu erheben. Die Besucher teilten diese Meinung. „Wir sind hier, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen“, erklärte Tristan Hartmann. „Ich finde keine Worte und kein Verständnis für das Geschehene“, sagte Franka Geßwein, „es ist unbeschreiblich schlimm!“

Besonders kraftvoll an dem Abend sei der Gesang gewesen. „Vor allem das gemeinsame Singen hat mich sehr berührt“, beschrieb Johanna Ecke ihre Wahrnehmung. Durch die Sologesänge von Wolfgang Baumann und Annja Rossmann, die auch den Kirchenchor leitet, sei die Botschaft des Abends besonders vermittelt worden: „Nein zu Hass und Diskriminierung.“

 

Athena Riegel

Erste „Schule ohne Rassismus“ in Kevelaer

Am Freitag, 7. Juni, wird das Kardinal-von-Galen-Gymnasium Kevelaer von der europäischen Jugendinitiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet.
Aus diesem Anlass findet ein großes Fest mit Fußballturnier statt, das um 8 Uhr im Hülspark-Stadion beginnt und gegen 13.15 Uhr endet. Begleitet wird das Schulfest von Tina Theune, der ehemaligen Bundestrainerin der Frauen-Nationalmannschaft, die Patin dieses Projektes ist.
Das KvGG erhält den Titel „Schule ohne Rassismus“ als erste Schule der Stadt und als vierte im Kreis Kleve. Sämtliche Gewinne, die an diesem Tag eingenommen werden, kommen dem Verein „Runder Tisch Flüchtlinge Kevelaer“ zugute. Der Verein unterstützt und fördert die Integration von Flüchtlingen in Kevelaer.
Nach der Eröffnung des Tages findet ab 8.30 Uhr ein Fußballturnier der Jahrgangsstufen sieben und acht statt, das voraussichtlich gegen 9.30 Uhr enden wird. Währenddessen nehmen die Jahrgangsstufen fünf und sechs an Projekten zum Thema Rassismus teil.
Zwischen 10 und 11 Uhr spielen dann die Jahrgangsstufen fünf und sechs Fußball, während sich die Schüler der Jahrgangsstufen sieben und acht an verschiedenen Stationen mit dem Thema Rassismus beschäftigen.
Schließlich spielen zwischen 11.30 Uhr und 12.30 Uhr die Schüler der Jahrgangsstufen neun und EF (10) Fußball. Im Anschluss daran erfolgen die Siegerehrung sowie die Verleihung des Titels. Schüler der Jahrgangsstufen acht und Q1 werden für das leibliche Wohl sorgen.
Das Kardinal-von-Galen-Gymnasium Kevelaer möchte mit diesem Tag ein weiteres Zeichen dafür setzen, wie es Menschenrechte gestaltet und erlebt. Die Schule steht für ein positives Miteinander sowie Anerkennung aller und betrachtet dies als Erziehungsauftrag. Das wird bereits in verschiedenen, im Schulprogramm etablierten Aktionen deutlich – zum Beispiel „Stolpersteine“, Fahrt nach Auschwitz oder Zeitzeugengespräche.
Auch die Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus wird in das Schulprogramm aufgenommen und wird dort in Zukunft jedes Jahr durch verschiedene Aktivitäten seinen Platz finden.