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„Zwischen uns herrscht immer ein blindes und harmonisches Vertrauen"

Warum dieses Geschwisterband so fest miteinander verbunden ist, dafür haben Lissy Woltering, geborene van de Braak, und ihr zehn Jahre jüngerer Bruder, Karl van de Braak, eine ziemlich simple Erklärung: „Zwischen uns herrscht immer ein blindes und harmonisches Vertrauen. Das ist einfach da.“
Mit großer Dankbarkeit blickt das Geschwisterpaar auf 180 Lebensjahre zurück. „Deshalb feiern wir auch fast eine ganze Woche lang“, scherzt das heutige Geburtstagskind Lissy Woltering mit einem Augenzwinkern. Am 16. Mai 1924 erblickt sie als fünftes Kind des Ehepaares van de Braak aus Twisteden das Licht der Welt. Fast auf den Tag genau, nämlich am 21. Mai, nur zehn Jahre später, erblickt ihr Bruder Karl als zehntes Geschwisterkind das Licht der Welt.
Alle zehn Kinder werden auf dem Mölderhof in Twisteden geboren, zu dem damals auch die nur wenige 100 Meter entfernte Mühle gehörte, (heute vielen als Ferien-Domizil gegenüber dem Freizeitpark Irrland bekannt).
Twisteden hat eine blaue Königin
Für die heranwachsende Lissy ist es eine Selbstverständlichkeit, auf ihre Geschwister zu achten. Auch nach dem Abschluss der Hauswirtschaftsschule unterstützt sie den elterlichen Hof. Als Königin im blauen Kleid steht sie 1950 an der Seite von Peter Grüntjens. „Twisteden hat eine blaue Königin“, titelte damals eine Tageszeitung.
Etwa zur gleichen Zeit startet ihr Bruder Karl van de Braak seine Bäckerkarriere. Wie selbstverständlich erhält er Unterstützung von seiner Schwester. Im Alter von 20 Jahren, am 9. Dezember 1954, erwirbt sich Karl van de Braak als jüngster Handwerksmeister Nordrhein-Westfalens, den Meisterbrief im Bäckerhandwerk. „Ja, das war damals schon eine kleine Sensation“, erinnert sich der jüngere Bruder, der am kommenden Dienstag 85 Jahre alt wird.
Nach dieser Meisterleistung machte sich der junge Mann in seinem Heimatdorf Twisteden als Bäcker selbstständig und zusätzlich einen Namen. „Meine Schwester war schon maßgeblich an der Gründung beteiligt“, sagt der Bäcker mit lobenden Worten. Anfang der 1960er Jahre lernt Karl van de Braak seine zukünftige Frau Liesel Bremers kennen. Noch während der Kennenlernphase entwickeln der junge Bäcker und die Einzelhandelskauffrau einen Plan. „Eine neue Backstube mit Geschäfts- und Wohnräumen sollte unsere Zukunft sein“, erinnert sich der leidenschaftliche Bäckermeister.
Noch bevor die Hochzeitsglocken läuten, eröffnen sie im November 1962 ihr Ladenlokal mit angrenzender Backstube. Ein gutes halbes Jahr später treten sie vor dem Traualtar. Sechs Kinder, Hildegard, Ursula, Benno, Anne, Bettina und Georg bereichern das Leben im Verkaufsraum und in der Backstube.
Neben einem reibungslosen Ablauf im Ladenlokal und Backstube, zwischendurch werden bis zu 18 umliegende Geschäfte beliefert, der Verkaufsraum 1972 auf Selbstbedienung umgestellt, legt das Ehepaar van de Braak sehr viel Wert auf ein intaktes Familienleben. Daran maßgeblich beteiligt ist wieder die Schwester Lissy. Sie ist die gute Seele im Geschäft, in der Backstube und in der Familie.
Tante Lissy hat immer ein offenes Ohr
Tante Lissy, wie sie mittlerweile überall genannt wird, hat immer ein offenes Ohr, sei es für Kunden, Verkäuferinnen oder Dorfbewohner. Wird ein Rat gebraucht, steht Lissy zur Seite. Auch für die Kinder des Ehepaares van de Braak wird Lissy zur wichtigen Ansprechpartnerin. Urlaub war für sie allerdings ein Fremdwort. „Also schickten wir sie 1975 in Kur“, erinnert sich ihr Bruder, der sich in der Freizeit gerne mit der Ahnen-und Heimatforschung beschäftigt.
Ein gutes Jahr später, am 27. November 1976, läuten zu aller Überraschung die Hochzeitsglocken der St. Quirinus-Kirche in Twisteden. Lissy van de Braak tritt mit ihrem „Kurschatten“ Hermann Woltering vor dem Traualtar. Von da an pendelt Lissy Woltering zwischen Rheine und Kevelaer/Twisteden hin und her, wird, wie kann es anders sein, auch für die drei erwachsenen Kinder ihres Mannes, zur engen und liebevollen Vertrauten.
1996 stirbt ihr geliebter Mann nach schwerer Krankheit. „Wir hatten eine sehr glückliche Zeit“, erinnert sich die 95-Jährige mit strahlenden Augen. 1997 führt ihr Weg nach Kevelaer zurück. Ihr Bruder Karl zieht sich 1992 aus dem Geschäftsleben zurück. Seitdem genießt das Reisen mit seiner Frau.
Maßgeblich ist er an der Gründung des Bürgerbusvereins Twisteden beteiligt, steuert diesen 15 Jahre lang. Auch dem Kevelaerer Männergesangsverein verleiht er seine Stimme. Bis vor wenigen Jahren setzte er sich auch noch als CDU-Mitglied stark für die Lokalpolitik ein. Als die Pläne für den Bau des Antonius-Hauses in Kevelaer öffentlich werden, zögern Lissy Woltering, wie auch Karl und Liesel van de Braak, beide unabhängig und nicht wissend vom Vorhaben des anderen, nicht lange und erwerben sich hier je eine Wohnung.
Über diese Zusammenführung in einem gemeinsamen Haus, ist das Geschwisterpaar mehr als glücklich. Und immer wenn das Ehepaar van de Braak Besuch von den Kindern erhält, besuchen sie auch eben ihre Tante Lissy. „Darüber freue ich mich natürlich ganz besonders“, sagt Lissy Woltering, die auch mit ihren 95 Jahren täglich zur Gnadenkapelle spaziert. Natürlich gemeinsam mit ihrem Bruder Karl. Der allerdings läuft meist hinterher. „Meine Schwester ist etwas schneller als ich“, gesteht er mit einem dankbaren Lächeln. Dankbar darüber, einander zu haben.

„Zwischen uns herrscht immer ein blindes und harmonisches Vertrauen”

Warum dieses Geschwisterband so fest miteinander verbunden ist, dafür haben Lissy Woltering, geborene van de Braak, und ihr zehn Jahre jüngerer Bruder, Karl van de Braak, eine ziemlich simple Erklärung: „Zwischen uns herrscht immer ein blindes und harmonisches Vertrauen. Das ist einfach da.“

Mit großer Dankbarkeit blickt das Geschwisterpaar auf 180 Lebensjahre zurück. „Deshalb feiern wir auch fast eine ganze Woche lang“, scherzt das heutige Geburtstagskind Lissy Woltering mit einem Augenzwinkern. Am 16. Mai 1924 erblickt sie als fünftes Kind des Ehepaares van de Braak aus Twisteden das Licht der Welt. Fast auf den Tag genau, nämlich am 21. Mai, nur zehn Jahre später, erblickt ihr Bruder Karl als zehntes Geschwisterkind das Licht der Welt.

Alle zehn Kinder werden auf dem Mölderhof in Twisteden geboren, zu dem damals auch die nur wenige 100 Meter entfernte Mühle gehörte, (heute vielen als Ferien-Domizil gegenüber dem Freizeitpark Irrland bekannt).

Twisteden hat eine blaue Königin

Für die heranwachsende Lissy ist es eine Selbstverständlichkeit, auf ihre Geschwister zu achten. Auch nach dem Abschluss der Hauswirtschaftsschule unterstützt sie den elterlichen Hof. Als Königin im blauen Kleid steht sie 1950 an der Seite von Peter Grüntjens. „Twisteden hat eine blaue Königin“, titelte damals eine Tageszeitung.

Etwa zur gleichen Zeit startet ihr Bruder Karl van de Braak seine Bäckerkarriere. Wie selbstverständlich erhält er Unterstützung von seiner Schwester. Im Alter von 20 Jahren, am 9. Dezember 1954, erwirbt sich Karl van de Braak als jüngster Handwerksmeister Nordrhein-Westfalens, den Meisterbrief im Bäckerhandwerk. „Ja, das war damals schon eine kleine Sensation“, erinnert sich der jüngere Bruder, der am kommenden Dienstag 85 Jahre alt wird.
Nach dieser Meisterleistung machte sich der junge Mann in seinem Heimatdorf Twisteden als Bäcker selbstständig und zusätzlich einen Namen. „Meine Schwester war schon maßgeblich an der Gründung beteiligt“, sagt der Bäcker mit lobenden Worten. Anfang der 1960er Jahre lernt Karl van de Braak seine zukünftige Frau Liesel Bremers kennen. Noch während der Kennenlernphase entwickeln der junge Bäcker und die Einzelhandelskauffrau einen Plan. „Eine neue Backstube mit Geschäfts- und Wohnräumen sollte unsere Zukunft sein“, erinnert sich der leidenschaftliche Bäckermeister.

Noch bevor die Hochzeitsglocken läuten, eröffnen sie im November 1962 ihr Ladenlokal mit angrenzender Backstube. Ein gutes halbes Jahr später treten sie vor dem Traualtar. Sechs Kinder, Hildegard, Ursula, Benno, Anne, Bettina und Georg bereichern das Leben im Verkaufsraum und in der Backstube.

Neben einem reibungslosen Ablauf im Ladenlokal und Backstube, zwischendurch werden bis zu 18 umliegende Geschäfte beliefert, der Verkaufsraum 1972 auf Selbstbedienung umgestellt, legt das Ehepaar van de Braak sehr viel Wert auf ein intaktes Familienleben. Daran maßgeblich beteiligt ist wieder die Schwester Lissy. Sie ist die gute Seele im Geschäft, in der Backstube und in der Familie.

Tante Lissy hat immer ein offenes Ohr

Tante Lissy, wie sie mittlerweile überall genannt wird, hat immer ein offenes Ohr, sei es für Kunden, Verkäuferinnen oder Dorfbewohner. Wird ein Rat gebraucht, steht Lissy zur Seite. Auch für die Kinder des Ehepaares van de Braak wird Lissy zur wichtigen Ansprechpartnerin. Urlaub war für sie allerdings ein Fremdwort. „Also schickten wir sie 1975 in Kur“, erinnert sich ihr Bruder, der sich in der Freizeit gerne mit der Ahnen-und Heimatforschung beschäftigt.

Ein gutes Jahr später, am 27. November 1976, läuten zu aller Überraschung die Hochzeitsglocken der St. Quirinus-Kirche in Twisteden. Lissy van de Braak tritt mit ihrem „Kurschatten“ Hermann Woltering vor dem Traualtar. Von da an pendelt Lissy Woltering zwischen Rheine und Kevelaer/Twisteden hin und her, wird, wie kann es anders sein, auch für die drei erwachsenen Kinder ihres Mannes, zur engen und liebevollen Vertrauten.

1996 stirbt ihr geliebter Mann nach schwerer Krankheit. „Wir hatten eine sehr glückliche Zeit“, erinnert sich die 95-Jährige mit strahlenden Augen. 1997 führt ihr Weg nach Kevelaer zurück. Ihr Bruder Karl zieht sich 1992 aus dem Geschäftsleben zurück. Seitdem genießt das Reisen mit seiner Frau.

Maßgeblich ist er an der Gründung des Bürgerbusvereins Twisteden beteiligt, steuert diesen 15 Jahre lang. Auch dem Kevelaerer Männergesangsverein verleiht er seine Stimme. Bis vor wenigen Jahren setzte er sich auch noch als CDU-Mitglied stark für die Lokalpolitik ein. Als die Pläne für den Bau des Antonius-Hauses in Kevelaer öffentlich werden, zögern Lissy Woltering, wie auch Karl und Liesel van de Braak, beide unabhängig und nicht wissend vom Vorhaben des anderen, nicht lange und erwerben sich hier je eine Wohnung.

Über diese Zusammenführung in einem gemeinsamen Haus, ist das Geschwisterpaar mehr als glücklich. Und immer wenn das Ehepaar van de Braak Besuch von den Kindern erhält, besuchen sie auch eben ihre Tante Lissy. „Darüber freue ich mich natürlich ganz besonders“, sagt Lissy Woltering, die auch mit ihren 95 Jahren täglich zur Gnadenkapelle spaziert. Natürlich gemeinsam mit ihrem Bruder Karl. Der allerdings läuft meist hinterher. „Meine Schwester ist etwas schneller als ich“, gesteht er mit einem dankbaren Lächeln. Dankbar darüber, einander zu haben.

Günther Thomas wird 70

Am 8. Mai feiert Günther Thomas seinen 70. Geburtstag. Der Vollbluteisenbahner hat noch als Pensionär am 1. September 2018 die Fahrkartenagentur am Gocher Bahnhof übernommen (das KB berichtete).
Nun, nach den ersten erfolgreichen Monaten freut er sich über den guten Ruf der Agentur und die rege Nachfrage: „Die Kunden kommen oft von weit her zu uns, auch aus Holland. Sie wissen, hier werden sie professionell bedient und bekommen das beste Reiseangebot. Es macht einfach Spaß, diesen Riesenzuspruch zu erleben!“ Auch die ersten Neueinstellungen wurden zwischenzeitlich möglich. Neben seinem lebenslangen Tätigkeit für die Bahn ist Günther Thomas auch in seiner Freizeit und im Ehrenamt sehr aktiv, etwa bei den Sebastianusschützen, als Redakteur der Stadtbundnachrichten, in seiner Nachbarschaft Klein Grävken und erst dieses Jahr war er Hauptorganisator und Ideengeber des Heimatabends.
Mit seinen Eisenbahnerkollegen, Vereinskollegen, seiner Familie, Freunde und Nachbarn stoßt er in diesen Tagen auf sein rundes Jubiläum an.

„Wenn ich 105 werde, dürfen alle wiederkommen“

Katharina Himmelberg huscht ein Lächeln über das Gesicht. Natürlich freue sie sich über ihren Geburtstag. „Aber es ist auch alles sehr aufregend“, sagt sie leise, fast bescheiden. Das ist nachvollziehbar. Denn 100 Jahre wird man nicht alle Tage und schon gar nicht jeder.
Katharina Himmelberg aber hat diesen hohen Geburtstag erlebt und durfte diesen im Kreise ihrer Familie feiern. In Twisteden erblickte Katharina Voss als älteste von vier Kindern am 17. Oktober 1917 das Licht der Welt. „Aber in Kevelaer bin ich zur Kommunion gegangen“, erinnert sich das Geburtstagskind noch sehr genau. Denn nur wenige Jahre nach ihrer Geburt seien die Eltern nach Kevelaer gezogen, bauten sich an der Walbecker Straße ein eigenes Heim.
Am 6. März 1942 heiratet sie ihren Mann Paul Himmelberg. Zwei Jahre später wird Tochter Margret geboren. Erst als ihr Mann aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrt, zieht die Familie nach Wetten.
„Gearbeitet haben mein Mann und ich in der Kornbrennerei Moosbur“, berichtet Katharina Himmelberg, die trotz ihres hohen Alters eine wunderbar jugendliche Ausstrahlung besitzt. „Eine besondere Pflege habe ich aber nie gebraucht“, verrät sie mit einem Augenzwinkern. 1969 verliert sie ihren Mann. Für sie aber geht das Leben weiter.
Katharina Himmelberg nimmt am Leben teil. Auch heute noch. Sie ist an allem interessiert, was in ihrer Umgebung passiert, genießt ihre Ausflüge zum Markt oder zum Friedhof. Hier trifft sie auch immer noch auf Bekannte. „Auch wenn diese rar geworden sind“, sagt sie etwas nachdenklich.
Vier Enkel und fünf Urenkel
Bis vor zehn Jahren meistert Katharina Himmelberg ihr Leben alleine. Und besonders in Sachen Handarbeiten macht ihr keiner etwas vor. „Oh, was habe ich alles gestrickt“, bestätigt das Geburtstagskind. Davon profitieren vor allem ihre vier Enkel und fünf Urenkelkinder. Katharina Himmelberg erlebt das Glück, ihre Enkel- wie Urenkelkinder aufwachsen zu sehen. 2008 zieht sie zu ihrer Tochter Margret nach Kevelaer. Ein schwerer Schicksalsschlag bleibt ihr leider nicht erspart. Schmerzhaft muss sie 2014 den Tod ihrer Tochter erleben. „Das war nicht so einfach“, sagt sie traurig. Aber wieder geht das Leben weiter.
Seit 2013 lebt sie im Seniorenheim Regina Pacis. Hier wird liebevoll für sie gesorgt, hier fühlt sie sich wohl, freut sich über den Besuch ihrer Familie. Ja, aufregend sei so ein hoher Geburtstag schon. Aber: „Wenn ich 105 werde, dürfen alle wiederkommen“, sagt Katharina Himmelberg ganz leise und einem liebenswerten Lächeln.