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Sparkasse sponsert Defibrillator fürs Kevelaerer Museum

Ein wenig sieht es ja aus wie ein Objekt moderner Kunst, was da neuerdings an einer Wand des niederrheinischen Museums in Kevelaer hängt. Doch das knallgelbe Werk, das den Titel „Lifeline AUTO“ trägt, ist ein Defibrillator, der im Ernstfall Leben retten kann. Auch Laien können mit diesem Gerät ganz schnell und unkompliziert wichtige Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Herzrhythmusstörungen sachgemäß durchführen.

Das Gerät misst beispielsweise, ob eine Schockabgabe nötig ist, und gibt über einen Lautstprecher genaue Anweisungen an den Helfer. Eine Spende der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze machte die Anschaffung möglich, über die sich Museumsleiterin Veronika Hebben, der Sparkassen-Vorstandsvorsitzende Thomas Müller und Landrat Wolfgang Spreen bei der Übergabe sehr freuten.          

Hilfe für den Notfall

In Kervenheim hängen zwei neue Defibrillatoren. Möglich machten dies die Spenden aus dem Silvesterlauf und private Spenden. Thomas van Well von einer Kevelaerer Fachfirma legte zuvor noch letzte Hand an den Kasten, der das Rettungsgerät an dem Eingang des Feuerwehrgerätehausesbeinhalten soll.

Der Initiator des Projektes, Thomas Roest, verfolgte mit einigen Bewohnern und Mitgliedern der Feuerwehr die Installation des Defibrillators, der von außen gut sichtbar ist. “Den kann man aufklappen, und dann fängt er gleich an zu sprechen”, erklärte Roest nochmal die Funktion des Defibrillators.

Roest war sichtlich erfreut, dass das Geld sogar zu der Anschaffung von zwei neuen Schockgebern gereicht hatte: “Da hat keiner mit gerechnet.” Er war auf die Idee  im Vorfeld des Kervenheimer Silvesterlaufes 2018 nach einem Gespräch mit seinem Nachbarn, dem Mediziner Marcus Kelm, gekommen. Roest hatte sich überlegt, ob die Anschaffung solcher Geräte nicht sinnvoll für eine Spendenaktion im Rahmen des Silvesterlaufs sein könnte. Das Treffen der mobilen Retter in Kervenheim letzten Dezember gab für ihn als Mitglied dieser Gruppe schließlich den Ausschlag, die Idee in die Tat umzusetzen.

Viel Solidarität

Kelm erklärte sich sofort bereit, das Projekt zu unterstützen. Und auch bei einer Versicherung rannte er offene Türen ein. Danach erkundigte sich der aktive Feuerwehrmann bei Kameraden in Winnekendonk, welche Firma in der Nähe so ein Gerät herstellt und zur Verfügung stellen kann.

Die Spendenbereitschaft beim Lauf und auch danach selbst bezeichnete Roest als “enorm”. Er zeigte sich erfreut über die Solidarität, die das Ganze ausgelöst habe und erzählte, das teilweise sogar noch Briefumschläge mit Geld in seinem Briefkasten gelegen hätten. Nachdem auch noch von einem Landschaftsgärtner Unterstützung signalisiert wurde, konnte man tatsächlich an die Anschaffung zweier Geräte gehen.

Der zweite Defibrillator hängt jetzt an der Seite des Eingangsbereichs der Württembergischen Versicherung an der Murmannstraße. “Ich bin überrascht, wie einfach sowas zu organisieren ist”, sieht Roest das als Beispiel dafür, wie gut man vor Ort Sachen bewegen kann, wenn man zusammenwirkt.

Über eine Defi-App im Handy könne man sich zukünftig auch die beiden neuen Standorte anzeigen lassen, wenn sie eingepflegt wären, erläuterte Roest: “Da kann sich dann ein Betroffener oder Hilfesuchender sofort informieren.”

Ein großer Fortschritt

Über die Präsentation in der Öffentlichkeit und durch Mund-zu-Mund-Propaganda wissen die Kervenheimer vor Ort auf jeden Fall, wo die “Defis” zentral und öffentlich zugänglich seien. Zudem gibt es auch schon Defibrillatoren in der Turnhalle und bei der Firma Xantec. Dieser sei aber nicht öffentlich zugänglich, macht Roest klar.

Robert Scholten, einer von rund einem Dutzend ehrenamtlichen mobilen Retter in der Ortschaft, freute sich mit seinem Kollegen: “Das ist so optimal, das kann Leben retten.”Auch Thomas Fehst von der Kervenheimer Feuerwehr, die quasi “nur” den “Standort” zur Verfügung stellt, findet die Idee “sehr gut, weil es einen riesigen Zeitvorteil bringt.” Das könne “kriegsentscheidend im ländlichen Raum” sein, wenn bei schweren Herzrhythmusstörungen oder gar einem Vorhofflimmern sofort geholfen werden könne: “Ein richtig großer Fortschritt.”

Für die Zeit nach den Karnevalstagen plant Thomas Roest jetzt noch eine Infoveranstaltung im Pfarrheim, wo man das Gerät technisch einmal erläutern könne. Damit jeder sehen kann, wie man damit umgeht. Dass jemand damit nicht zurechtkommen wird, glaubt Roest nicht. “Das Gerät spricht mit Dir in verschiedenen Sprachen, sagt, was zu tun ist. Das ist kinderleicht.”