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Abschied nach über 38 Jahren Volksbank

Nach mehr als 38 Jahren im Dienst der Volksbank an der Niers wurde Norbert Kantner in der Kevelaerer Gaststätte „Zur Brücke“ bei Sürgers-Grevers im Kreise seiner Familie und Kollegen feierlich verabschiedet. So wie jede Brücke eine ‚Übergangslösung‘ ist, ist die Altersteilzeit eine ‚Übergangslösung‘ für den Ruhestand“, meinte Vorstand Wilfried Bosch. Er ließ die Stationen seines Berufslebens anhand der sechs Binsenweisheiten von Sepp Herberger Revue passieren, wie zum Beispiel „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“. Norbert Kantner begann seine Ausbildung am 1. August 1973 bei der Spar- und Darlehnskasse Issum, Zweigstelle Geldern. Vier Jahre später wechselte er zur Volksbank Kevelaer, wo er in der Hauptstelle sowie in der Geschäftsstelle Weeze eingesetzt wurde. Ab 1985 wurde er in Kevelaer auf der Busmannstraße Kassierer und behielt diesen Arbeitsplatz bis zum Eintritt in den Ruhestand. Nach Herbergers Weisheit „Elf Freunde müsst ihr sein“, hat er – wie er selber sagt -, immer in einem hervorragenden Team gearbeitet.
Wilfried Bosch bedankte sich bei Norbert Kantner für sein Engagement und das stetige Interesse an der Volksbank. Abschließend wünschte das Vorstandsmitglied dem neuen Pensionär „noch viele Jahre nach der Volksbank in bester Gesundheit, getreu seinem eigenen Lebensmotto ‚Das Leben ist zu kurz für irgendwann‘“.

Für die Zukunft gut aufgestellt

Bei der Vertreterversammlung der Volksbank an der Niers zog der Vorstand eine positve Bilanz für das Geschäftsjahres 2016. Vor 175 stimmberechtigten Genossenschaftsvertretern und zahlreichen Gästen sprach das VoBa-Vorstandsmitglied Johannes Janhsen trotz eines weiterhin herausfordernden Martumfeldes von einem „wirtschaftlich solidem Jahr“, in dem die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent auf numehr 2,3 Milliarden Euro angestiegen sei.
„Damit zählt die Volksbank an der Niers zu den 50 größten Volks- und Raiffeisenbanken der rund 1.000 Genossenschaftsbanken“, machte Janhsen in seiner ausführlichen Geschäftsbericht gegenüber den Anwesenden deutlich. Die Entwicklung der Bank sei von einer starken Ausweitung der Kunden­einlagen und des Kreditgeschäftes geprägt gewesen. Das Kundenkreditgeschäft wuchs auf gut zwei Milliarden Euro, einem Plus von sieben Prozent.
„Die gute Eigenkapitalausstattung und der von langjährigen Kundenbeziehungen getragene Einlagenüberschuss erlauben uns auch zukünftig, die im mittelständischen Firmenkundengeschäft, in der Landwirtschaft und bei der Immoilienfinanzierung bestehenden Chancen im vollen Umfang auszuschöpfen“, so das Vorstandsmitglied.
Auch das Kundenanlagevermögen stieg um 73 Prozent auf rund 2,4 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss lag mit 6,8 Millionen Euro wie auch der Bilanzgewinn von 4,8 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. „Mit diesen Ergebnissen sind wir zufrieden, denn sie schaffen die Basis, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.“

Vorstandsmitglied Johannes Janhsen zog eine positive Bilanz für das Jahres 2016.


Janhsen machte mit Blick auf die niedrigen Zinsen klar: „Sinkende Zinsergebnisse mit Erlösen aus risikoreichen Geschäften zu kompensieren, kommt für uns als bodenständige Bank nicht in Frage.“ Die Felder seien 2016 gut bestellt gewesen. Man werde alles tun, um sie 2017 genauso zu verwirlichen, zitierte Janhsen Konfuzius: „Sorge dich nicht um die Ernte, sondern um die richtige Bestellung der Felder.“
Man wolle die VoBa „fit machen für die Zukunft“ und in die „Modernität unserer Bank investieren“. Das Ziel sei,  „unsere Kostenstruktur zu verbessen, ein Prozess der verantwortungsvollen Kostenoptimierung“.
Die Veränderung der Geschäftsstellenlandschaft sei erst mit den Menschen besprochen worden. Die Fillialzusammenlegungen sei abgeschlossen und für die Geldautomaten wären gute Standorte gefunden worden. Im letzten Jahr haben man unter anderem die Geschäftsstellen in Twisteden mit neuer Technik ausgestattet und in frischem Design moderisiert.
Digitalisierung und Onlinebanking sei keine Generationsfrage, meinte Janhsen mit Blick auf die positiv verlaufene Mitgliederakademie für Senioren 2016. „Aber die Digitalisierung wird nur erfolgreich sein, wenn das, was uns 132 Jahre ausgemacht hat, an Nähe zum Kunden und  Verantwortungsbewusstsein, in die digitale Zeit zu übertragen.“  Es sei die „Verwurzelung mit Land und Leute, die uns auszeichnet“. Die Bank halte die drei Leitmotive „Transparenz-Modernität- Orientierung“ fest im Blick. Die Erfüllung der Bedürfnisse der Mitglieder stehe an erster Stelle, hob er die „einmalige Genossenschaftsidee“ hervor, die von der UNESCO ins immaterielle Kulturerbe der Menschheit aufgenommen worden sei.
Im Anschluss an seine Rede empfahl der Aufsichtsrat die Entlastung des Vorstandes, die Versammlung beschloss anschließend auch die Dividende von vier Prozent. Die beiden Aufsichtsratsmitglieder Konrad Pieper und Andrea Scheddin wurden in den Aufsichtsrat der Ban wiedergewählt.
Anschließend bot die Journalistin und Holland-Expertin Kerstin Schweighöfer einen unterhaltsamen Ausflug in die Eigenheiten von Deutschen und Niederländern, bei dem sie die verschiedenen Heransgehensweisen im Berufsleben, bei der Gesundheit oder an die Politik zur Sprache brachte.