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Weihbischof auf dem Bauernhof

Zahlreiche Gespräche und Begegnungen standen im Terminkalender von Weihbischof Rolf Lohmann bei seinem Besuch in der Pfarrei St. Antonius. Bei der sogenannten Visitation unterhielt er sich mit dem Seelsorgeteam, dem Pfarreirat und dem Kirchenvorstand der Pfarrei, führte Einzelgespräche mit den Geistlichen und traf Bürgermeister Dr. Dominik Pichler.

Zudem nutzte der Bischof die Möglichkeit, das Team des Kindergartens St. Antonius kennenzulernen und einen typischen niederrheinischen Bauernhof zu besichtigen. Auf dem Gresumshof von Landwirt Thomas Cleven in Kervenheim ließ er sich über die Herausforderungen der modernen Landwirtschaft informieren.

So erfuhr er, dass mit der Gülle, die die rund 500 Tiere auf dem Hof produzieren, in der betriebseigenen Biogasanlage Strom produziert wird. Und dass auf dem neuen Melk-Karussell, das Cleven jüngst angeschafft hat, rund 150 Kühe pro Stunde gemolken werden können. „Da sind Welten zwischen dem, was ich von früher kenne und einem modernen Betrieb“, gab der Weihbischof zu.

Interessiert hörte er zu, als Cleven über die regionale Vermarktung sprach. „Wir sind überzeugt, dass die Menschen die Qualität, die wir hier bieten, haben wollen. Die regionale Nachfrage funktioniert“, betonte der Landwirt, der einige Supermärkte am unteren Niederrhein direkt mit Kartoffeln von seinem Acker versorgt. Lohmann nickte anerkennend: „Die regionale Sichtweise ist sehr zu unterstützen und es ist gut, wenn sie auch durch den Verbraucher angenommen wird.“

Hilfreich sei es, wenn sich die Verbraucher auch vor Ort beim Landwirt über die Produkte und die Tierhaltung informieren können. „Wir sind dazu jederzeit bereit“, unterstrich Cleven. Von Lohmann auf die Zukunft angesprochen sagte Cleven: „Man macht sich schon Gedanken, aber bisher haben wir immer einen Weg gefunden.“ Ihm sei es wichtig, mit den Menschen im Gespräch zu bleiben und die Anliegen der Landwirte transparent zu machen. Das sei etwa bei den Protesten in den vergangenen Wochen gut gelungen.

Dem stimmte Lohmann zu: „Man spricht wieder mit den Landwirten. Und auch für die Deutsche Bischofskonferenz ist es wichtig, im Dialog mit der Landwirtschaft zu stehen.“ Der Besuch in St. Antonius habe auch insgesamt viele neue Erkenntnisse gebracht: „Ich lerne bei einer Visitation viele interessante Dinge“, fasste Weihbischof Lohmann die Besuche zusammen.

„Auf die Kronen, fertig, los!“

Kevelaer/Trier. Volles Haus im Trierer Dom bei der Eröffnung der bundesweiten Aussendung der Sternsinger mit Bischof Stephan Ackermann „Ihr Sternsinger geht in der Nachfolge Jesu und bringt Menschen den Segen Gottes – das ist eure Würde und euer Auftrag“ Auch von der Katholischen Pfarrgemeinde St. Antonius in Kevelaer, mit den Gemeinden im Stadtgebiet Kevelaer, in Twisteden, Wetten, Winnekendonk und Kervenheim werden ab dem heutigen Donnerstag die Sternsinger an den Türen klingeln und den Segen bringen.
Seit 1959 organisiert bundesweit das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger’ (seit 1961 zusammen mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend), die Aktion Dreikönigssingen. Hier werden jährlich viele Vorbereitungen für die Aktion getroffen. Aber nicht nur hier wird sich auf die Tage Anfang Januar schon lange vorbereitet.
In der Pfarrgemeinde St. Antonius in Kevelaer ist Nina Muellemann die erste Ansprechpartnerin für das Dreikönigssingen. Zusammen mit Stephanie Hiep, Stefanie Kunz, Nicola Kostyra und Birgit Schaffers beginnt die Arbeit schon im Sommer. Da setzt sich Muellemann hin und überarbeitet die Bezirke, in denen dann gesammelt werden soll. „Erfahrungen des letzten Jahres müssen bei der Einteilung berücksichtigt und Straßenzüge neu verteilt werden.“
Das Kindermissionswerk ´Die Sternsinger´ stellt jedes Jahr ein neues Thema in den Mittelpunkt. Dieses Jahr ist es „Kinderarbeit“, am Beispielland Indien, das Land mit den meisten arbeitenden Kindern weltweit. Die Schätzungen internationaler Organisationen schwanken zwischen 12 Millionen und 60 Millionen Kindern, die in Indien arbeiten müssen – oft unter gefährlichen, gesundheitsschädlichen und ausbeuterischen Bedingungen. Die Sternsinger machen mit ihrem Einsatz darauf aufmerksam, dass weltweit 152 Millionen Kinder arbeiten. Geschätzt ein Drittel der arbeitenden Kinder zwischen fünf und 14 Jahren besucht keine Schule. Dabei sind gerade eine schulische Bildung und Berufsausbildung entscheidend, um den Teufelskreis aus Armut und ausbeuterischer Arbeit durchbrechen zu können.
Um die Herbstferien herum erhält dann Nina Muellemann einen dicken Brief vom Kindermissionswerk. Plakat, ein Werkheft für die Planung, eine CD mit Liedern, eine DVD mit einem Film für die Sternensinger (in dem Ihnen ein Kind aus dem Beispielland vorgestellt wird – in diesem Jahr: Sangam (10), die als Teppichknüpferin arbeiten muss) und Gottesdienstvorlagen befinden sich in dem Infoschreiben. Diese Materialien werden dann vom Vorbereitungsteam ausgewertet und an die Bedürfnisse der Pfarrgemeinde angepasst. Um Kinder einzuladen am Sternsingen teilzunehmen, besuchen Stephanie Hiep und Stefanie Kunz vor Weihnachten, verkleidet als Könige, die St. Antonius Grundschule. Ebenfalls wird in den Kommuniongruppen nachgefragt.
Neben der Vorbereitungsgruppe sind auch andere ehrenamtliche Helfer das ganze Jahr mit der Vorbereitung beschäftigt. Alle Kinder müssen mit möglichst schönen Kostümen eingekleidet werden, diese werden von der Paramentengruppe liebevoll hergestellt oder ausgebessert.
Entgegen Gerüchten, die sich bereits seit Jahren halten, müssen die Kinder von St. Antonius ihre gesammelten Süßigkeiten nicht abgeben, sondern dürfen sie untereinander aufteilen und mitnehmen! Sie werden an allen Tagen mit Mittagessen versorgt (Lebensmittel und Getränke sind gespendet von: Edeka Brüggemeier, Rewe Narzynski, Tenhaef, Jahnke, Vloet und Meurs) und erhalten zum Abschluss neben dem obligatorischen Gruppenbild und dem Dankeheftchen in diesem Jahr sogar noch eine kleine Überraschung.
Die Andacht zur Aussendung (4.1., 10.00 Uhr im Pfarrsaal und die Rückerwartung im Gottesdienst (7.1., 11.30 Uhr) wird vom Vorbereitungsteam mit einigen Sternsinger-Kindern mitgestaltet. Zelebrant wird Pfarrer Andreas Poorten sein.
Bitte um freundliche Begegnung
Alle an der Vorbereitung beteiligten bitten die Menschen, bei denen die „Dreikönigssinger“ klingeln und ihnen das Segenszeichen 19+C-M-B+18 (Christus Mansionem Bendicat – „Christus segne dieses Haus“) überreichen um freundliche Begegnung. Die Kinder opfern einen Teil ihrer Schulferien, um anderen Kindern in der Welt zu helfen.
Wer kurz entschlossen noch mitgehen möchte (Kinder und/oder Begleiter), kann einfach zur Aussendung ins Pfarrheim kommen.

Pfarrkonvent St. Antonius 2017: Mitbauen an einer lebendigen Gemeinde

Die Pfarrgemeinde St. Antonius hatte dreifachen Grund zur Freude und zum Feiern: Die Feier des Patronatsfestes des Heiligen Antonius und des Kirchweihfestes der Pfarrkirche sowie der Pfarrkonvent fielen auf den vierten Sonntag im Januar zusammen.
Pfarrer Andreas Poorten erinnerte in der Eucharistiefeier an die feierliche Einweihung der bei einem Brand völlig zerstörten St.-Antonius-Kirche durch Bischof Dr. Reinhard Lettmann vor genau 30 Jahren, am 17. Januar 1987.
Die aktuell erforderlichen Renovierungsarbeiten an der Außenfassade übertrug Poorten auf die Situation der Kirche, die gleichwohl ein sicherer Ort sei. Denn Jesus selbst sei wie ein Schlussstein, der alles zusammenhalte, so Poorten. Unter Bezug auf Psalm 127 ermutigte Poorten die Gemeinde, Gott in der täglichen Stille zu suchen und „Gott wirken zu lassen, damit er sein Haus bauen kann“.
Lebendige Gemeinde erlebten die rund 100 Engagierten und Mitarbeiter aus allen fünf Gemeinden der Pfarrei sowie die Vertreter des Seelsorgeteams beim anschließenden Pfarrkonvent im Pfarrheim. Neben Informationen aus dem gemeindlichen Leben zum neuen Firmkonzept und dem Stand des lokalen Pastoralplans, stand die Beteiligung der Gäste an der Entwicklung eines Zukunftsbildes von St. Antonius im Mittelpunkt. Dazu erläuterten Pastoralreferentin Stefanie Kunz, Dr. Brigitte Sensen und Elisabeth Werner vom Sachausschuss Pastoralplan die Methode sogenannter „Kirchenbilder“. Diese veranschaulichen verschiedene Vorstellungen und Erfahrungen mit Kirche in schematischer Bildform.
In fünf Gruppen tauschten sich die Teilnehmenden danach über eigene, gemeinsame oder unterschiedliche Erfahrungen und Vorstellungen des gemeindlichen Lebens in Kevelaer und den Ortschaften aus. Mit verschiedenen Materialien bauten sie gemeinsam an „ihrer Kirche“ vor Ort. Die sehr unterschiedlichen Bilder der Gruppen sollen Impulse für die weitere Diskussion im Pfarreirat setzen und Eingang in den lokalen Pastoralplan finden. Moderiert wurde der Pfarrkonvent von Dr. Christoph Joosten, Mitglied des Pfarreiratsvorstandes, der Anregungen für die Umsetzung des Jahresmottos „Eins in Christus“ setzte. Für musikalischen Schwung sorgte der Kirchenchor von St. Antonius unter Leitung von Christian Franken.