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Kultur und Tourismus vereint

Ein neuer Name für den und frischer Wind im Kulturausschuss. Das nach der Wahl neu besetzte Gremium legte am Dienstagabend in seiner ersten Sitzung gleich mal einen ordentlichen Start hin. Der neue Vorsitzende Martin Brandts („Für mich eine völlig neue Aufgabe, aber ich kann mich sehr damit identifizieren.“) plädierte für ein Miteinander von Tourismus und Kultur. Letztere sei „die seelische Daseinsvorsorge“, aber auch „das Gesicht einer Stadt“ und damit eben auch sehr wichtig für den Tourismusbereich.

Die „kleine Zäsur“ mit der Erweiterung um den stark auf die Außenwirksamkeit ausgerichteten Tourismusbereich werde auch dazu führen, dass man sich öfter als einmal im Jahr treffen werde, sagte der Ausschussvorsitzende. Inhaltlich hob er das Niederrheinische Museum in Kevelaer hervor: „Es ist zwar nicht ,unser‘ Museum, aber trotzdem unser Museum, auch darum wollen wir uns zukünftig noch mehr kümmern.“ Bezüglich der Kulturkrise in der Pandemie sagte er: „Es ist etwas ganz Wichtiges weggefallen.“ Dennoch zeigte er sich überzeugt: „Wir haben den wahren Wert jetzt noch besser begriffen.“

Der wahre Wert

Wie eng die beiden Bereiche künftig verzahnt sein werden, machte die neue Leiterin des Verwaltungsbereiches „Tourismus & Kultur“, Verena Rohde, in ihren Berichten gegenüber dem Ausschuss deutlich. War der Rückblick auf die Bühnenspielzeit 2019/2020 noch eine Art „Abrechnung“ traditioneller Art, die durchaus einige Höhepunkte in der Form von sehr gut verkauften Vorstellungen aufzuweisen hatte,  gab es über die laufende Spielzeit pandemiebedingt weniger Positives zu berichten.

Man habe versucht, Veranstaltungen unter dem Hygienekonzept des Bühnenhauses anzubieten, sich aber schließlich bei verschärften Vorschriften und aus Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Zuschauern für eine Aussetzung der Saison und die Absage von Stücken entschieden. Bereits bezahlte Eintrittsgelder seien zurückerstattet worden; einige Aufführungen seien in Absprache mit den Theatern verschoben worden. Aufgrund kurzfristiger Absagen hätten aber auch Aufführungen, die nicht stattfanden, bezahlt werden müssen, erfuhr Günther Krüger (KBV) auf Nachfrage. Konkrete finanzielle Auswirkungen, die Nicole Ganss (Grüne) erfragte, konnte Rohde zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen. Doch mit Ausblick auf die noch laufende Saison sagte sie, für Theateraufführungen im Januar sehe es „schlecht aus“. Diese Prognose traf sie auch für einige geplante städtische Veranstaltungen des kommenden Jahres, die sie den Ausschussmitgliedern ebenfalls vorstellte. So denke man derzeit etwa für die Pilgerleitertagung als erste große Veranstaltung über Alternativen nach. „Ende März sehe ich das noch nicht, dass wir mit solchen Menschenmassen im Bühnenhaus sitzen“, sagte Rohde.

Neu gedacht

Dennoch nutze sie die Zeit in der Pandemie, um gemeinsam mit ihrem Team traditionelle Veranstaltungen neu zu überplanen. So solle etwa die „fahrRad-Pause“ einen neuen Namen und neue Schwerpunkte erhalten („Frei.Zeit Kevelaer“), ein Kräuter- und Blumenmarkt ins Leben gerufen werden, der Niederrheinische Radwandertag eine Stempelstation am Solegarten erhalten, das Ballonfestival besser an die Innenstadt angebunden werden, die „Atempause“ neben dem Kino um eine „weitere Attraktion“ bereichert oder die „Nacht der Trends“ auf zwei Tage ausgeweitet werden, zählte Verena Rohde einige Beispiele auf.

Und das sind beileibe nicht alle Baustellen des Teams Tourismus & Kultur, denn intern seien eine Überarbeitung des angestaubten touristischen Portfolios (Print- und Online-Medien, Führungen etc.) in Arbeit, wobei man in einigen Bereichen schon erste Erfolge zu verzeichnen habe. Zudem gebe es interne Neuerungen, etwa die Einführung einer Customer-Relationship-Management-Software, die interne Abläufe optimieren solle.

Eine „Altlast“ gab es bei so viel Neuerungen dann doch noch: Martina Kandolf erinnerte für die Grünen daran, dass der von ihrer Fraktion vor zwei Jahren geforderte „Autofreie Sonntag Kevelaer“ bislang verschoben und nun wohl ganz unter den Tisch gefallen sei. Verena Rohde versprach, sich auch um dieses Projekt zu kümmern.

Geplante Veranstaltungen 2021

In der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Tourismus stellten die Verantwortlichen die mit den Kevelaerer Einzelhändlern gemeinsam ausgearbeiteten Veranstaltungen vor, die seitens der Verwaltung geplant sind:

Pilgerleitertagung: Samstag, 27. März 2021, 9.00 – 14.00 Uhr.

„fahrRad-Pause Kevelaer“: Sonntag, 25. April 2021, 11.00 – 18.00 Uhr.

Kräuter- und Blumenmarkt: Sonntag, 9. Mai 2021.

„Kevelaerer Puppenspiel-Tage“: Samstag und Sonntag, 29. und 30. Mai 2021.

„Niederrheinischer Radwandertag“: Sonntag, 4. Juli 2021.

„Kevelaerer Heißluft-Ballon-Festival“: Freitag und Samstag, 9. und 10. Juli 2021.

„Atempause im August“ mit Abschlussabend (z.B.: „Open-Air-Kino“): 26. Juli bis 13. August 2021.

„Kevelaerer Nacht der Trends“: Samstag, 18. September 2021, 15.30-23.00 Uhr.

„Kevelaerer Advents- und Krippenmarkt“: Samstag, 27. November bis Sonntag, 19. November 2021.

Im Jahr 2021 wird „200 Jahre Kneipp“ gefeiert, dementsprechend sollen kleinere Veranstaltungen und Aktionen zu diesem Thema stattfinden:

07.03. Tag der Ernährung

22.03. Weltwassertag

01.05. Geburtsmonat Kneipp

17.05. Geburtstag Kneipp

30.06. Tag des Fußes

15.08. Tag der Kräuter

10.10. Tag der seelischen Gesundheit.