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Senioren nehmen Auszeit auf der Insel

Gerade noch zur rechten Zeit machten sich Anfang Oktober fünf Bewohner des Katharinen-Hauses in Winnekendonk und fünf Begleiter auf den Weg nach Borkum. Nur kurze Zeit später wäre diese Reise, die im März bereits ausgefallen war, aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht mehr möglich gewesen. Umso glücklicher berichtete nun Claudia Püschel vom Sozialen Dienst des Hauses über die gelungene kleine Insel-Auszeit: „Es war super schön.“ Für eine bleibende Erinnerung haben die Bewohner selbst gesorgt: Zum Lied „Buhne Vier“ der a-cappella-Gruppe „Basta“ drehten sie auf Borkum ein Musikvideo. Nachdem die Senioren bereits zum Lied „Reggaeton im Altenheim“ vor der Kamera gestanden hatten, kam die Band im Frühjahr sogar für einen Auftritt nach Winnekendonk. Jetzt warten alle sehnsüchtig auf das Ergebnis des kleinen Videodrehs am Strand.

Die Idee für einen Bewohnerurlaub habe die Einrichtungsleitung Sabine Vohwinkel angestoßen. In diesem Jahr sei das Ganze nun zum ersten Mal umgesetzt worden. Möglich war die Fahrt vom 4. bis 9. Oktober vor allem durch Spenden: Die Adelheid-Hüffer-Stiftung, die Pfarrcaritas, der Gemeindeausschuss Winnekendonk, der Inner Wheel Club und Privatpersonen hatten sich beteiligt. Vor allem durch die vergangenen und aktuell wieder schärfer werdenden Corona-Einschränkungen sei der Urlaub außerhalb der gewohnten Umgebung für die Bewohner eine willkommene Auszeit gewesen, meint Püschel. Die besondere Situation habe im Vorfeld zwar dazu geführt, dass immer wieder interessierte Bewohner abgesprungen sind, letztlich fand sich dennoch eine Fünfergruppe zusammen – bestehend aus Helmut Reinartz, Georg Braam, Katharina Hoverath, Elisabeth Billen und Anni Willems.

Auf dem Ausflugsplan standen neben Museumsbesuchen, den Videodrehs und einer Kutschfahrt auch der regelmäßige Genuss eines leckeren Stücks Torte im Inselcafé, sagt Püschel. Aus ihren Erzählungen wird deutlich, dass es vor allem die kleinen Dinge waren, die bei den Senioren für Glücksgefühle sorgten. Einer von ihnen habe unbedingt das Meerwasser an den Füßen spüren wollen. Gestützt von zwei Begleitkräften habe man auch das ermöglicht. Die zahlreichen Aktivitäten, unterhaltsame Spieleabende und das ein oder andere gemeinschaftliche Gläschen Eierlikör und Sekt habe die Gruppe eng zusammengebracht, meint Püschel. Das sei auch im Alltag nach dem Urlaub deutlich spürbar. „Die Zeit war sehr intensiv.“ Die Bewohner hätten sich noch einmal auf anderer Ebene kennengelernt.

Großer Basta-Fan

Die Idee zum Videodreh kam von Püschel selbst. „Ich bin ein großer Basta-Fan“, schwärmt sie von der Band. Außerdem wären die Bewohner schon beim ersten Videodreh mit viel Spaß und Motivation dabei gewesen. Das Material wird nun von Winnie Rüth geschnitten und vermutlich Ende November im Internet veröffentlicht. Ein Link wird zu entsprechender Zeit folgen.

Organisatorisch sei der Ausflug wahrlich eine Herausforderung gewesen, gibt Püschel zu. „Aber durch so viele glückliche Momente wurde man immer wieder entschädigt.“ In Anbetracht der Tatsache, dass im Februar ihre Arbeit im Katharinen-Haus endet, war die Mitarbeiterin des Sozialen Dienstes besonders froh, dass der Urlaub trotz Corona stattfinden konnte. „Das war eine schöne Erfahrung, die ich jetzt noch machen durfte.“