„Zwischen Himmel und Erde“

„Andere müssen das Wetter nehmen, das es gibt. Wir hier am Kapellenplatz bestellen das Wetter gleich beim Erzeuger!“ Bei der vierten Auflage des Konzertes des Familienchores Kevelaer & Friends freute sich Chordirektor Romano Giefer über die wieder einmal idealen, nicht zu schwülen äußeren Bedingungen.
„Über Ihren Sitzen befindet sich die Sprenkleranlage, die leider defekt ist, aber zur Not können Sie von unserem Kollegen an der Seite auch Wasserflaschen erwerben“, scherzte er.
Jüngster Konzertbesucher
Das sommerliche Konzert des Familienchores bot einen bunten Cocktail aus geistlicher und weltlicher Musik und reichte von populärer Kirchenmusik und Filmmusik bis zu Jazz und Pop. Unterstützt wurde der Chor, wie in den anderen drei Auflagen der Reihe „Zwischen Himmel und Erde“, wieder von Jörg Seifert und Christoph Spengler an Keyboard und Schlagzeug.
Beide Profimusiker spielen schon seit 18 Jahren zusammen. Jörg Seifert war gerade fünf Tage zuvor frisch Vater geworden und Baby Florian erwies sich auf dem Arm von Mutter Anja schon als ein ruhiger und aufmerksamer Konzertbesucher.
Im nahezu voll besetzten Forum Pax Christi brachte der rund 55 Sänger starke Chor Welthits zur Aufführung. Ein Lied davon war Leonard Cohens „Hallelujah“, das, so verriet Romano Giefer in seiner Moderation, von der Plattenfirma zuerst als zu schlecht befunden und abgelehnt wurde, es aber schließlich zum Welthit schaffte.
Nicht ganz so ins Mikrofon geröchelt wie Joe Cocker, sondern mit astreinen Stimmen vierstimmig gesungen, war die Liebesballade „You are so beautiful“. Etwas kühle Gedanken vermittelte der Titelsong „Let it go“ aus Walt Disneys Frozen. Auch aus dem Disney-Film „Toy story“ gab es „You‘ve got a friend in me“ zu hören und richtig jazzig wurde „A Foolish Man“ von Joel Raney, das das biblische Gleichnis von den beiden Hausbauern auf Sand oder Fels besingt.
Mit vollem Einsatz
Höhepunkt des Konzertes war ein Medley von Queen-Songs, wie „We are the champions“, „We will rock you“ und mit „Bohemian Rhapsody“, das dem Ganzen auch seinen Namen gab und bei dessen schwungvollem Ganzkörperdirigat Romano Giefer schon ganz schön ins Schwitzen kam.
Eine längere Pause war ihm gegönnt als Pastor Gregor Kauling als Hausherr das Wort an die Versammelten richtete: „Was für ein schöner Abend mit so tollem Gesang. Ganz herzlich danke ich Romano Giefer als Motor und Organisator dieser Konzertreihe.“ Er warf noch einen Rückblick auf das Pfarrfest und verkündete, dass mit den Erlösen zum einen die Projekte des Sachausschusses für Ehe und Familie, an dem Abend vertreten durch Claudia Verhaegh, Anna Koppers und Rita Schmitz-Fiedler, unterstützt werden sollen.
Ebenso erhalten die Ferienlager einen Teil der Erlöse, die, so der Pastor, „von der Pastoral her ein ganzes Kirchenjahr abdecken“ und für die den Scheck Lukas Boetselaers entgegen nahm. Der dritte Teil geht nach Ghana in die Mission der Salesianer Don Boscos. Bruder Michael Schmitz, der aus Kevelaer stammt und seit fast 30 Jahren in Ghana wirkt, dankte der Pfarrei für die Unterstützung und Hilfe.
Mit dem Lied „Heimat“ des in Gelderner aufgewachsenen Johannes Oerding, schickte der Chor das Publikum langsam wieder nach Hause. Aber davor ging mit der Zugabe des Queen-Medleys, mit Tanzeinlagen des Dirigenten und der vokalen Unterstützung der gesamten Zuhörerschaft noch einmal richtig die Post ab und tosender Applaus und Standing Ovations zeigten, wie die Sangesbegeisterung auch auf das Publikum überschwappte.
Begeisterte Resonanz
Alle Befragten zeigten sich ganz überwältigt von der musikalischen Bandbreite und Qualität des Gehörten. Norbert Runge und Graziella Rotolo, beide Chorsänger aus Weeze, waren sich sicher: „Das Niveau kann fast nicht besser sein. Die Dynamik am Schluss war beeindruckend. Alle Chorsänger sangen so frei und mit riesiger Freude.“
Thomas Gauselmann war zum ersten Mal dabei: „Es war toll, sehr schwungvoll und unkonventionell. Das muss unbedingt wiederholt werden“, fand er. „Tolle Stücke und teils sehr fetzig“, fand auch die neunjährige Fabienne, die selber im Chor singt und die nach dem Konzert gleich Lust bekam, vielleicht selber demnächst mitzusingen.
Theo Janßen, selbst Chorsänger von klein auf, meinte: „Die Energie kam richtig rüber ins Publikum. Gerade Stücke wie ‚We will rock you’ sind richtig schwer zu singen, aber wie es der Chor machte, das hat die Leute echt von den Stühlen gerissen. Auch die Performance war super. Bei den a-cappella-Teilen merkte man, wie sauber der Chor sang. Und Romano Giefer war ein super Moderator, originell und komödiantisch.“