Zum Geburtstag und für den guten Zweck

Als er auf dem Scholten-Fußballplatz stand und die Partie ihren Verlauf nahm, war Dieter Ehm anzusehen, wie sehr er den Moment genoss. Denn der 60-jährige ursprünglich aus Pulheim kommende frühere KSV-Coach, der seit 17 Jahren im Verein ist, durfte am eigenen Leib sozusagen spüren, wie ein alter Traum von ihm nochmal Wirklichkeit wurde.
„Das hat mit einer Mallorca-Tour mit alten Freunden begonnen“, erinnerte sich Ehm nach dem Spiel am Grillstand bei einem Glas Bier. „Da habe ich gesagt, ich hätte ja Bock, noch einmal Fußball zu spielen, auch wenn‘s eigentlich nicht mehr geht.“ So kam der Stein, oder in dem Fall vielleicht besser der Ball, „ins Rollen.“
Udo Tenhaef griff den Gedanken des Nachbarn und Freundes auf, setzte sich mit alten Rheinländer Kumpels von Ehm in Verbindung und suchte die Leute für eine Partie auf Kevelaerer Seite zusammen. „Das hat zwar jetzt elf Monate gedauert, aber wir haben‘s hingekriegt“, freute er sich darüber, dass der Kick trotz der „Verspätung“ doch noch zustandegekommen war.
Auch Ehms alter Freund Johnny Rosenbaum hatte seinen Anteil daran. „Wir kennen uns seit 35 Jahren aus Pulheimer Zeiten und sind die ganzen Jahre über immer in Kontakt geblieben“, war es für ihn und die Jungs des Hobby-Schrebergarten-Teams „Kletterrose“ aus Köln-Sülz eine klare Sache, mit dem Bus zu kommen und mit Ehm gemeinsam auf den Platz zu gehen.
„Der war früher Torwart, der kann gar nicht Fußball spielen“, frozzelte er und erntete den sofortigen Widerspruch von Ehm. „Ich hab‘ damals das gemacht, was der Neuer 40 Jahre später vor dem Tor gemacht hat“, sagte der Jubiliar ohne einen Anflug von Ironie und mit fester Überzeugung.

Dieter Ehm übergab der stellvertretenden Hospizleiterin Nadine Weymanns einen Scheck über 350 Euro,


Da mochte ihm letztendlich keiner widersprechen. Das Wichtigste an dem Tag war eh nur die Partie der beiden Mannschaften, die sich, passend zur Idee des Spiels,– unentschieden 3:3 trennten. Anschließend genossen alle Spieler noch das gemeinsame Grillen, ein gutes Bier, lockere Gespräche und einfach die Tatsache, zusammen zu sein.
Der positive Nebeneffekt des Events: Nach Abzug der ganzen Aufwendungen blieben 350 Euro übrig, die die beiden Mannschaften dem Wettener Hospiz spendeten. Und bei dem einen Kick wird es jetzt auf jeden Fall nicht mehr bleiben. „Für 2020 ist bereits das Rückspiel in Köln anvisiert“, sagte Ehm.