Zuhörer feierten „qbrass“

Bernd Grüntjens (Trompete), Matthias Kaenders (Schlagzeug), Marcel Valks (Posaune und Tenorhorn), Christian Hüpen (Trompete, Flügelhorn) und Bernd Winkels (Tuba) sind „qbrass“. Sie wurden im mit gut 60 Besuchern besetzten Forum des Wohnstift St. Marien durch Maria Bruckmann begrüßt und vorgestellt.
Sie berichtete, dass der anwesende Pfarrer Hubert Janssen Ende November 2011 Bernd Grüntjens anrief und fragte, ob dieser die Weihnachtsmesse in der Clemenskirche im Klostergarten Kevelaer mit der Trompete begleiten könne. „Gerne – aber wer spielt denn die Orgel?“ – „Niemand…“, so die Antwort von Pfarrer Janssen. „Eine Trompete alleine? Nee, da fehlt doch was, das geht nicht!“, so Grüntjens damals. Kurzfristig rief er einige Bläserkollegen zusammen, Quartettnoten wurden gesichtet, geprobt und ein begeisternder erster Auftritt in der Clemenskirche hingelegt. Allen wurde klar, dass aus der spontanen Aktion viel mehr zu machen war.
Unregelmäßig und meist projektbezogen wird seitdem geprobt. Statt des Horns, der klassischen Quintett Besetzung, wurde ein Schlagzeug hinzugenommen. So kann das „q“ in „qbrass“ wahlweise für die Bezeichnung Quartett als auch Quintett stehen. Die musikalische Bandbreite „der Jungs“, wie sie sich selbst nennen, reicht von klassischer Kirchenmusik über volkstümliche Blasmusik bis hin zu moderner Musik aus den Bereichen Film, Schlager, Rock und Pop.
So nahm qbrass die Besucher auch mit auf eine Reise durch die Musikwelt. Die Wassermusik von Georg Friedrich Händel, ein Lied aus der Oper Carmen von Georges Bizet, ein Medley mit Schlagerjuwelen der 50er Jahre wie „Wir wollen niemals auseinander gehn“, „Over the rainbow“ aus „Der Zauberer von Oz“ oder „Moon river“ aus dem Film „Frühstück bei Tiffany“ wurden zu Reiseführern. Udo Jürgens‘ größten Hits wie „17 Jahr, blondes Haar“, „Griechischer Wein“, „Aber bitte mit Sahne“ oder „Mit 66 Jahren“ wurden von den Zuhörern bereits mit Wippen im Stuhl begleitet und mancher Gehstock wurde zum Dirigentenstab. Als „Ich hab getanzt heut Nacht“ und „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ erklangen, hielt es die Gäste dann kaum noch auf ihren Plätzen. Man sah ihnen an, dass sie am Liebsten das Tanzbein geschwungen hätten.
Zum Abschluss des Konzertes griff „qbrass“ die am 11.11. beginnende fünfte Jahreszeit mit „Das Wasser von Kölle“ auf und äußerte, das sie jetzt gehen wollten. Aber da hatten sie sich getäuscht. Nach der Zugabe einer Interpretation von „Blue“ erfolgte nach „Bravo“-Rufen die zweite Zugabe „Amazing Grace“ in Dixie-Version, die mit laut vernehmbarem Mitsummen der Gäste begleitet wurde. Als das rhythmische Klatschen dann immer noch kein Ende nehmen wollte, meinte Bernd Grüntjens: „Gut, einen spielen wir noch.“
Eine Zusammenstellung bekannter Volkslieder wurde dann zum „offenen Singen“. Aus 60 Kehlen erklang es lautstark, sodass die Bläser nur noch als Hintergrundmusik zu vernehmen waren – „Das Wandern ist des Müllers Lust“, „Hoch auf dem gelben Wagen“, „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“, „Horcht was kommt von draußen rein“ und als endgültigen Abschluss „Muss i denn zum Städtele hinaus“. Anschließend feierten die Gäste sich und „qbrass“, die ihnen einen wundervollen Nachmittag bereitet hatten. Die versprachen, 2018 wiederzukommen.