Die Wohnraumsituation für Frauen in akuten Notlagen spitzt sich weiter zu. Immer mehr Betroffene von häuslicher Gewalt, aber auch Frauen nach Trennungen oder Eigenbedarfskündigungen stehen vor dem existenziellen Problem: Sie finden keine bezahlbare Wohnung.
Vor diesem Hintergrund traf sich in der vergangenen Woche Christiane Peulen, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kevelaer, mit Mitarbeiterinnen des Sozialdienstes katholischer Frauen e. V. im Kreis Kleve (SkF): Nicole Zigan und Verena Pichmann von der Frauenfachberatungsstelle, Katrin Geraths, Mitarbeiterin im Projekt „Endlich ein Zuhause”, und Karin Schlebusch, Mitarbeiterin vom Ambulant betreuten Wohnen (BeWo).
Wohnungslosigkeit nach Gewalt
Die Mitarbeiterinnen des SkF berichten von einem deutlich gestiegenen Bedarf an sicherem Wohnraum, insbesondere bei Frauen, die nach erlebter Gewalt dringend aus ihrer Wohnung fliehen müssen.
Aber auch Frauen, die sich nach einer Trennung neu orientieren oder von Eigenbedarfskündigungen betroffen sind, geraten zunehmend unter Druck.
„Wir beobachten eine besorgniserregende Entwicklung“, so Nicole Zigan vom SkF. „Ohne bezahlbaren Wohnraum geraten viele Frauen in existenzielle Notlagen. Unsere Beratung endet oft dort, wo wir keine Wohnperspektive anbieten können.“
Der SkF ruft Vermieterinnen und Vermieter in der Region Kevelaer dazu auf, Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Auf Wunsch begleitet der SkF den gesamten Vermittlungsprozess, steht beiden Seiten als vermittelnde Ansprechperson zur Verfügung und sorgt für ein verbindliches, wertschätzendes Miteinander.
„Wir möchten Vertrauen schaffen“, betont Katrin Geraths. „Vermieter, die uns Wohnraum anbieten, können sicher sein, dass wir die Frauen eng begleiten und im Bedarfsfall unterstützen. Es braucht dieses Netzwerk, um Chancengleichheit und Sicherheit für Frauen zu ermöglichen.“
Interessierte Vermieterinnen und Vermieter können sich direkt an Katrin Geraths wenden. Sie ist Ansprechpartnerin im Projekt „Endlich ein Zuhause”, das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes Nordrhein-Westfalen sowie des Kreis es Kleve gefördert wird.
Hoffnung braucht Raum
Mit Unterstützung des Kreises Kleve wurde das Projekt „Endlich ein Zuhause“ kürzlich verlängert. In Kevelaer steht derzeit das Übergangswohnhaus „Hopes“ zur Verfügung, in dem Frauen in geschütztem Rahmen unterkommen können. Doch mit lediglich sechs Wohnungen ist die Kapazität bei weitem nicht ausreichend, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden.
„Es ist ein Anfang – aber längst nicht genug“, sagt Verena Pichmann. „Wir brauchen die Mithilfe der Gesellschaft, damit Gewaltbetroffene einen sicheren Neuanfang wagen können.“
Picknick im Solegarten
Der SkF lädt am 25. Juni 2025 ab 14 Uhr interessierte Vermieterinnen und Vermieter sowie Frauen mit ihren Kindern zum Picknick in den Solegarten ein und beantwortet Fragen und informiert über seine Angebote.
Kontaktdaten
Kontakt für Vermieterinnen und Vermieter: Katrin Geraths; Projekt „Endlich ein Zuhause“ – SkF e. V. im Kreis Kleve; Telefon: 02832 9748481; E-Mail:k.geraths@skf-kleve.de
Kontakt für hilfesuchende Frauen: Nicole Zigan; Frauenfachberatungsstelle; Telefon: 02832 97 63565; E-Mail: n.zigan@skf-kleve.de