Die Wallfahrtsstadt Kevelaer lässt derzeit ein kommunales Wirtschaftswegekonzept erstellen. Mit den Leistungen wurde die „Ge-Komm GmbH Gesellschaft für kommunale Infrastruktur“ aus dem Osnabrücker Land beauftragt.

Das Land NRW fördert die Erstellung des Wirtschaftswegekonzeptes der Wallfahrtsstadt Kevelaer mit 75 Prozent der Gesamtkosten.

Die Mittel entstammen dem NRW-Programm „Ländlicher Raum 2014-2020“ aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER).

Zum Hintergrund

Land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge sind in den letzten Jahren größer, breiter und schwerer geworden. Auch dadurch stoßen die Wirtschaftswege vielerorts an die Grenzen der Nutzungsmöglichkeit. Zudem werden Wege heute auch von zahlreichen weiteren Nutzergruppen (Freizeit, Tourismus, Erholung, Fahrzeuge der Daseinsvorsorge, Produktion erneuerbarer Energien etc.) genutzt. Somit unterliegen viele Wege einer sogenannten Multifunktionalität mit unterschiedlichen Interessen und Anforderungen.

Zur Aufrechterhaltung und teilweise erforderlichen Verbesserung der Wegeinfrastruktur fehlt es den meisten Kommunen an den notwendigen Finanzmitteln. Um den tatsächlichen Bedarf besser einschätzen zu können, bietet sich die Erarbeitung eines ganzheitlichen Konzeptes an, das die Bedeutung der Wege näher klassifiziert.

Im Zuge der Erstellung eines Wirtschaftswegekonzeptes werden die Wirtschaftswege in Kategorien eingeteilt und entsprechend ihrer Bedeutung, Nutzung und Frequentierung zugeordnet. Dabei geht es im ersten Schritt um die Abbildung der derzeitigen Situation (IST). In einem weiteren Schritt erfolgt dann – mittels einer Bürgerbeteiligung – die perspektivische Festlegung der zukünftigen Kategorien (SOLL).

Alle Bürgerinnen und Bürger der Wallfahrtsstadt Kevelaer sind aufgerufen, bei diesem wichtigen Zukunfts-Projekt mitzuwirken und sich einzubringen. Dazu werden im Laufe des Jahres verschiedene Beteiligungsformate angeboten. Die Bürgerschaft erhält die Möglichkeit, sich umfangreich an diesem transparenten Verfahren zu beteiligen. Ermöglicht wird dies u. a. durch ein Bürgerdialog-Portal der Ge-Komm GmbH. Weitere Informationen dazu erfolgen zu gegebener Zeit.

Das Konzept in der Wallfahrtsstadt Kevelaer soll bis Herbst 2023 erstellt werden und einen Ausblick auf die nächsten 20 bis 25 Jahre geben. Es handelt sich dabei um kein starres Konstrukt, sondern um einen dynamischen Prozess, der sich immer wieder an neue Gegebenheiten anpassen wird.

Auf Grundlage des abgeschlossenen Konzeptes als Handlungsempfehlung besteht für die Wallfahrtsstadt Kevelaer die Möglichkeit, im Rahmen der „Förderrichtlinie (FöRL) Wirtschaftswege“ Fördermittel für die Modernisierung der Wirtschaftswege zu beantragen. Das Wirtschaftswegekonzept ist also die zwingende Voraussetzung, um Fördermittel für den Wegebau zu erhalten.