Die Verwaltung zögert, CDU macht Druck
Wird der Niersweg eine Fahrradstraße?
Der Paragraph 1 der Straßenverkehrsordnung verlangt gegenseitige Rücksichtnahme der Verkehrsteilnehmenden. Dass es damit oftmals nicht so weit her ist, weiß jede*r. Ob die Einrichtung einer Fahrradstraße ein geeigneter Weg ist, die Gefahren zu senken, sei einmal dahingestellt. Dass man in der Kevelaerer Politik parteiübergreifend der ,Fiets‘ mehr Rückenwind gönnen will, ist auch klar zu erkennen. Doch neben dem Paragraphen 1 gibt‘s in Deutschland leider einen per Drahtesel fast undurchdringlichen Dschungel weiterer Vorschriften, welche die Sache mit der Fahrrad-Freundlichkeit erschweren. Beispiel aus Kevelaer: Die CDU hat beantragt, auf dem Schravelner Niersweg eine „Fahrradstraße“ einzurichten.
Der Weg soll Radler*innen vorbehalten sein, lediglich Anlieger-KFZ sowie landwirtschaftlicher Verkehr dürften sie dann außer den Pedalritter*innen noch nutzen. Mehr Sicherheit, ein Zeichen für die Verkehrswende, ein gutes Signal auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Kommune… die CDU sieht viele Vorteile, andere Parteien pflichten bei.
Die Verwaltung sieht die andere Seite: Zunächst heißt es, außerhalb geschlossener Ortschaften sei die Einrichtung einer Fahrradzone nicht möglich. Sie befürchtet Begehrlichkeiten auch andernorts und schlägt stattdessen eine Reduzierung der Geschwindigkeit – theoretisch sind hier auf dem 3,5 Meter breiten Wirtschaftsweg 100 km/h erlaubt – auf 50 km/h vor.
Doch in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Dienstagabend dreht die CDU das Rad wieder ein Stück weiter und besteht, trotz der von der Verwaltung angekündigten Bedenken und der vom Bürgermeister angek…