Wird der Baubeginn vorgezogen?
Vor der eigentlichen Diskussion im Schul- und Sportausschuss wurde mit der SPD-Politikerin Daniela Völlings ein neues Mitglied vereidigt. Die Ausschussvorsitzende Brigitte Middelhof musste bei den vielen Anwesenden erstmal durchzählen, ob der Aussschuss in der vorliegenden Konstellation auch beschlussfähig ist.
Nach der Klärung dieser wichtigen Frage widmeten sich die Politiker den vorliegenden Anträgen und Themen. Ein zentrales Thema der Sitzung war die „Situation an der Mensa des Schulzentrums“.
Schon in der Fragestunde warf die stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende Delia Sprenger direkt die Frage nach dem kurzfristigen Maßnahmen in Bezug auf das Kapazitätsproblem bei der Mensa am Schulzentrum auf.
Das Thema sei im Elternbeirat am 6. November schon angesprochen worden, ging der Schuldezernent Marc Buchholz auch auf den Elternbrief zur Mensa ein. Darin fordert die Elternschaft ein Vorziehen des Baubeginns der Mensaerweiterung von 2020 auf 2018, damit der neue Mensabereich bestenfalls zum Schuljahr 20/21 genutzt werden kann.
Zu wenig Platz, zu wenig Zeit, zu laut
Argumentiert wird, dass schon jetzt die 262 Sitzplätze in der Wechselzeit an den Ganztagstagen schon jetzt oft nicht ausreicht. Durch die Etablierung der 9er-Klassen 2018/19 kämen weitere 90 bis 110 Kinder dazu, wobei der Wegfall der heutigen Haupt- und Realschüler nicht ins Gewicht falle. Und 2019/20 komme der Jahrgang 10 noch dazu, weswegen in dem Schreiben auch die Frage zu gewährleistender Fluchtwege und Sicherheitsstandarts erwähnt wird. Dazu komme noch die Frage der Geräuschentwicklung, die jetzt bei einem Wert von 86 Dezibel liege. Die Mensa gehöre fest zum pädagogischen Konzept und sei maßgebend für den Erfolg der Schule. Deswegen sollten die Maßnahmen vorgezogen werden, um die „Etablierung der Gesamtschule nicht zu gewährden“, wie es dort heißt.
Buchholz ging ausführlich auf die Aspekte ein. Die Verwaltung sei dabei, alle Daten zur Mensa aufzuarbeiten. Es habe bereits ein Gespräch mit dem Leiter Hochbau gegeben. Man wolle überlegen, ob man bis zur einer möglichen Erweiterung Übergangsvarianten schaffen und andere Räume nutzen könne. „Da stehen wir noch am Anfang“, sagte Buchholz.
„Wir diskutieren eine Luxusaufgabe in Kevelaer, insofern wir eine hervorragende Mensa haben, die super angenommen wird, und deshalb sich Aufgaben ergeben, die wir lösen müssen“, betonte der Schuldezernent.
Aktuell seien aufgrund der Geräuschemissionen wegen der zunehmenden Kinderzahlen alle Stühle mit Filz-Füßen ausgestattet worden. „Allein das hat sechs Dezibel Reduzierung eingebracht.“ Man müsse mit Gesamtschule und Gymnasium nochmal darüber reden, in wie weit eine Veränderung der Mensazeiten möglich sei.
Auch wenn die Essensausgabe der Lehrküche des SOS-Kinderdorfes schon „sehr professionell“ vonstatten gehe, sei die Zeit für 260 Schüler bei 20 bis 25 Minuten Essenszeit (inklusive des Verlassens der Mensa) schon extrem kurz. Dazu kämen später noch die Weezer Schüler. „Wenn eine Gruppe den Mittagstisch eingenommen hat, steht die nächste schon in deren Nacken.“ Es sei eine Frage des Zeitmanagements, nicht ein Platzproblem. Für Januar 2018 sei ein großer Qualitätszirkel mit Eltern, Schulleiter und den Architekten geplant, um Zwischenschritte zu überlegen. „Der Schulleiter will auflisten, was nötig ist, wenn wir einen neuen Standort einrichten würden.“ Bei einem weiteren Standort stelle sich die Frage, ob er von den Kindern angenommen würde. Das sei nicht die beste Lösung, meinte der Dezernent.
Buchholz machte bei Behandlung des Punktes deutlich, dass man mit dem Schulentwicklungsplaner den Plan für die Zeit nach 2019/20 bespreche. In der zweiten Jahreshälfte 2018 werde man dazu eine erste Beschlussempfehlung vornehmen können.
Auch Norbert Baumann (SPD) regte an, eine Erweiterung der Mensa vorzuziehen, da ja schon Gelder im Haushalt dafür enthalten seien. Die SPD hatte einen entsprechenden Prüfauftrag beantragt.
Dem widersprach Buchholz. Die Gelder für eine Erweiterung seien im Haushalt „nicht reserviert. Es gibt dazu keine Beschlussfassung, nur eine mittelfristige Planung, die noch nicht abgestimmt ist, und Überlegungen“ – wie das „Herausziehen“ der Mensa auf 15 Meter Länge und 10 Meter Breite.
Der Mensaablauf mache deutlich, dass eine Halle diesen Ausmaßes aber schwer zu beaufsichtigen sei. Außerdem habe der zuständige Architekt klargestellt, dass er 2018 bereits zahlreiche Aufträge habe. Gleiches gelte für den Hochbau der Stadt, „so dass wir ein Vorziehen der Maßnahmen nicht sehen. Es sei denn, andere Maßnahmen werden dagegen getauscht.“
Bevor man so etwas wie einen Anbau diskutiere, solle man sich erstmal fragen, „ob es das ist, was uns nach vorne bringt.“ Er nannte die angedachte Zweifachturnhalle, die auch nicht zustandegekommen sei. „Da wollen wir nicht den Fehler ein zweites Mal machen.“
Was an Verbesserungsmaßnahmen, in Absprache mit dem Kämmerer, hinsichtlich der akustischen Fragen zu machen sei, könne man möglicherweise 2017 aus dem laufenden Haushalt nehmen. Das Thema „Platzangebot“ werde man in den nächsten Wochen besprechen und Ende des ersten Quartals dazu abgestimmte Maßnahmen vortragen können.