Wird das „Vergissmeinnicht“ überflüssig?

Die Zukunft der Spielgruppe „Vergissmeinnicht“ steht auf der Kippe. Seit der Eröffnung der Spielgruppe in Kevelaer vor mehr als 25 Jahren haben viele Eltern das Konzept der sanften Eingewöhnung in die Kindergartenzeit begeistert angenommen. Nachdem die Spielgruppe zunächst an wechselnden Standorten untergebracht war, wurde das Mehrgenerationenhaus im Klostergarten zur festen Adresse.
Ins Kindergartenleben hineinwachsen
In der Einrichtung unter Trägerschaft des Caritas-Verbandes können Zwei- bis Dreijährige bisher an zwei bis vier Vormittagen pro Woche in das Kindergartenleben hineinwachsen und das Erlebte an den anderen Tagen zuhause verarbeiten.
Dieses Angebot läuft nun zum Sommer nächsten Jahres aus, wie KB-Leserin Nadine van Aaken in einem offenen Brief u.a. an das Jugendamt der Stadt Kevelaer im Kevelaerer Blatt von vergangener Woche bedauert hat.
Nach Auskunft von Marc Buchholz, dem Leiter des Jugendamtes, entstand die Spielgruppe, als es im Stadtgebiet noch keine ausreichende Versorgung mit U3-Gruppen gab. Der Vertrag mit der Caritas ist allerdings bis zum 31. August 2018 befristet und wurde bisher nicht verlängert. Neue Anmeldungen für die Spielgruppe „Vergissmeinnicht“ werden deswegen nicht angenommen.
Im nächsten Jugendhilfeausschuss am 28. November und beim Kindergartenabgleich soll festgestellt werden, ob der Bedarf an Plätzen für Kinder unter drei Jahren in den regulären Kindergärten gedeckt werden kann. Falls dem so ist, muss die Politik entscheiden, ob es darüber hinaus zusätzliche Angebote wie „Vergissmeinnicht“ geben soll. Der Jugendhilfeausschuss tagt öffentlich im Sitzungssaal des Rathauses ab 18.30 Uhr.
Die Caritas möchte das Angebot fortführen
Die Caritas selbst hat größtes Interesse an der Fortführung des „Vergissmeinnicht“ in der jetzigen Form, wie Caritas-Vorstand Andreas Becker bekräftigt. Das Konzept habe sich für die Jüngsten großartig etabliert und treffe auf große Zustimmung seitens der Eltern.
Die derzeitige Nutzung der Räumlichkeiten an Nachmittagen über das Bundesprogramm „Kita-Einstieg“ für Flüchtlingskinder laufe bisher problemlos parallel und stünde auch in Zukunft in keinerlei Konkurrenz zum Vormittagsangebot.