Inzidenzwert liegt nur knapp über 50
„Wir sind in Kevelaer auf einem recht guten Weg“
Eine Übersicht über die Corona-Entwicklungen im Kreis Kleve und in Kevelaer. Grafik: Stadt Kevelaer
15 Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage hatte der Kevelaerer Ordnungsamtsleiter Ludger Holla Anfang der Woche zu vermelden. Damit lag die 7-Tage-Inzidenz in der Marienstadt am Montag, 29. März, bei 51,7. Nachdem der Wert in den vergangenen Wochen teilweise über 100 lag, macht sich in der Stadtverwaltung verhaltene Hoffnung breit. „Wir sind in Kevelaer auf einem recht guten Weg“, sagt Holla. Die Entwicklung dürfe nun allerdings durch die Ostertage nicht gefährdet werden.
Dass der Handel weiter öffnen darf (das KB berichtete) begrüßt Holla. Jetzt allerdings zusätzlich zum Termin im Handel vorab einen Testtermin vereinbaren zu müssen, sei vielen Menschen vielleicht doch zu umständlich. „Das ist in vielen Dingen vielleicht eher ein theoretisches Modell“, so Holla. Dennoch sei jede Unterstützung für den Handel derzeit wünschenswert.
Keine Neuinfektionen in Schulen und Kitas
Positiv sei zu beobachten, dass die rasante Ausbreitung der britischen Corona-Mutation in Twisteden zurückgegangen sei und es auch in Kevelaerer Schulen und Kitas derzeit keine bestätigten Corona-Neuinfektionen gebe. Um mögliche Indexfälle zu entdecken, wurde noch vor den Osterferien mit Corona-Tests in den Schulen begonnen. „Das ist ein zwingendes und dringendes Instrument in den Schulen, um das Geschehen einzudämmen“, betont Holla.
Mit ein wenig Sorge blickt der Ordnungsamtsleiter auf die Ostertage. Auch wenn Osterfeuer in diesem Jahr untersagt sind, könnte es innerhalb von Familien zu vielen Kontakten kommen. Der Appell lautet auch zu diesem Osterfest: Kontakte beschränken.
Auf mögliche Änderungen einstellen
Wenngleich die Zahl der Neuinfektionen in Kevelaer sinkt, weiß die Kevelaerer Stadtverwaltung, dass der Trend sowohl landes,- bundes- als auch kreisweit ein anderer ist „Ich fürchte, dass wir noch vor Ostern etwas aus dem Bundeskanzleramt hören werden“, sagt Holla. Man müsse durchaus mit einer erneuten, verfrühten Änderung der aktuellen Regelungen rechnen. Ob er mit einer Ausgangsbeschränkung rechnet? „Wenn man Frau Merkel ernst nimmt, und das muss man glaube ich, wird diese am Horizont sichtbar werden“, wenn das Geschehen so weitergehe, sagt Holla.
Fast paradox dazu – für viele aber ein kleiner Lichtblick – wirkt die Diskussion um sogenannte Corona-Modellregionen. Auch der Kreis Kleve hat sich als Region für Lockerungen in NRW beworben (das KB berichtete). „Ich bin sicher, dass wir uns als Modellregion eignen würden“, sagt Holla dazu – vor allem aufgrund der Nähe zu den Niederlanden. Aber auch der Stadtverwaltung bleibt hier vorerst nur das Abwarten der Entscheidung seitens des Landes NRW.
Nicht mehr abwarten wird das Ordnungsamt hingegen bei einer Auffälligkeit in Kevelaer: Vor allem am Schulzentrum und im Solegarten St. Jakob komme es aktuell vermehrt zu Gruppenbildungen unter Jugendlichen. „Da werden wir die Kontrollen deutlich verschärfen“, kündigt Holla an. Ein Sicherheitsdienst wird dort kontrollieren, Verwarnungen aussprechen und bei Wiederholungen auch Bußgelder verteilen.