„Wir sind gut im Feiern“

Der US-Präsident hieß Ronald Reagan, im Kino flimmerte „Dirty Dancing“ auf der Leinwand und in den deutschen Musikcharts lief „Sweet Sixteen“ von Billy Idol. 1987, das Jahr in dem Gabi und Stefan Molderings zusammenkamen.
Im Hubertuszelt haben die beiden damals 17-Jährigen sich zum ersten Mal „so richtig verknallt“, wie sich der gebürtige Gelderner Stefan Molderings erinnert: „Ich war mit ein paar Kumpels dort. Die wollten allerdings schon früh wieder nach Hause, meine Schwester Martina hatte noch einen Platz im Auto frei, so konnte ich noch da bleiben, sonst hätte ich Gabi nicht getroffen“. Die Telefonnummern wurden schnell ausgetauscht und am nächsten Tag sollte ein Wiedersehen verabredet werden.
„Ich hatte nicht die Möglichkeit zu telefonieren“, erzählt Gabi von dem Schloss auf der Wählscheibe, was man sich heute gar nicht mehr vorstellen könne. „Die Kosten mussten gering gehalten werden, bei zehn Kindern kamen schon mal enorme Telefonkosten auf unsere Eltern zu. Dann musste ich mal warten, bis Stefan sich meldet.“ Und das tat Stefan dann auch noch an diesem Tag. Nach einem Treffen in einem Gelderner Café zum heißen Kakao stand für die beiden fest, dass sie zusammengehören. Fünf Jahre später hatte Stefan seine Ausbildung zum Betriebsschlosser und seinen Wehrdienst beendet: „Ich fand damals, nach dem Bund kann man heiraten!“
Dazu kam es dann am 27. November 1992. „Die standesamtliche Hochzeit zählt für uns, ab dann nennt man sich Eheleute“, sagt Gabi Molderings, die bis dahin Joosten hieß. Die frisch Verheirateten wohnten zunächst in Geldern. Auf Wunsch der Braut ging es zwei Jahre später aber wieder zurück in Richtung Marienstadt.
Kirchlicher Segen 1995
1995 besiegelte das Paar seine Liebe noch mit dem kirchlichen Segen, bevor es auf eine Hochzeitsreise ging. „Als wir wieder zurück waren, war ich auch schon mit unserem Sohn Maik schwanger“, sagt Gabi. „Kinder hatten wir geplant, aber dass es so schnell ging, war zuerst ein Schock, dann aber große Freude für uns.“ „Wir waren ja noch jung und hatten einen großen Freundeskreis, die wirklich toll reagiert haben“, weiß Stefan zu berichten. „Wir haben das so organisiert, wenn Gabi mit ihren Freundinnen raus ging, blieb ich zuhause und meine Jungs kamen dann zu mir und andersrum, so haben wir nichts verpasst.“
2000 wurde dann Tochter Monique geboren und Stefan begann eine berufsbegleitende Weiterbildung zum Maschinenbautechniker.Neben dem Schulbankdrücken, seinem Hobby Fußball und seinem Job blieb nicht mehr viel Zeit für die Familie. „Wenn Gabi mich sehen wollte, musste sie mit den Kindern zum Fußballplatz kommen“, scherzt Stefan. „Das war schon eine harte Zeit. Aber das haben wir gemeinsam durchgestanden und nach vier langen Jahren hatte Stefan seine Weiterbildung erfolgreich bestanden“.
Auch Gabi wagte noch einmal eine berufliche Veränderung und trat 2013, im Alter von 43 Jahren, eine Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin an, die sie erfolgreich beendete. Auch dieser Meilenstein wird zusammen mit der Silberhochzeit gefeiert. „140 Leute haben wir eingeladen und nur fünf haben abgesagt: Wer uns kennt, der weiß, dass wir im Feiern gut sind. Das kann auch schon mal bis in die frühen Morgenstunden gehen,“ zwinkert Gabi. Neben Nachbarn, Freunden, dem Kegelclub, in dem beide seit fast 20 Jahren Mitglieder sind, und Arbeitskollegen, werden natürlich auch viele Familienmitglieder dabei sein.
Beide Eheleute haben ein gutes Verhältnis zu ihren Familien, da passt es, dass Stefans Bruder UweGabis Schwester Doris geheiratet hat. Und wie lautet ihr Rezept für eine gute Ehe? „Respekt, Kommunikation, Verlässlichkeit und gegenseitiges Gönnen“, antworten beide fast gleichzeitig.