Willi Kronenberg überzeugte beim traditionellen Konzert

Der gebürtige Winnekendonker Willi Kronenberg ist ein gefragter und preisgekrönter Musiker und kehrt einmal im Jahr an seinen Heimatort zurück, um die Menschen dort mit einem Konzert und seinem Spiel zu unterhalten und zu faszinieren.

Auch diesmal verfolgten knapp 30 Zuhörer in der Winnekendonker St. Urbanus-Kirche eine Stunde lang das Konzert des Orgelmusikers, an dessen Ende dankbarer und anerkennender Beifall stand.

In diesem Jahr hatte sich Kronenberg das musikalische Thema „Allerseelen“ ausgewählt und dabei auf einige Orgelwerke zurückgegriffen, die die Aspekte von Tod und Vergänglichkeit aufgreifen – insbesondere Johann Gottfried Walthers „Mach´s mit mir Gott, nach Deiner Güt!“-Partitur und Bachs „Herzlich tut mich verlangen.“

Großer Improvisateur

Eine ähnliche Stimmungslage ergebe sich, so Kronenberg, aus dem Präludion „Allerseelen“ von Theodor Allekotte, „einem Kölner Komponisten, der als großer Improvisateur galt“.
Um das Publikum aber nicht zu sehr diesem Stimmungstief zu überlassen, habe er für das Ende das Thema „Ostern“ mit Jean Langlais´ „Incarnation pour un jour saint“ und Elementen der Osternacht gesetzt.

Die Übertragung auf das Instrument gelang ihm dabei ganz hervorragend. Zum Auftakt intonierte Kronenberg aber zunächst Christoph Försters „Concerto per l ´organo“ mit dem barock-tänzelnden, temporeichen „Allegro“, dem etwas melancholischeren, in höherem Register angesetzten „Larghetto“ und dem furiosen zweiten „Allegro“.

Im Anschluss daran kam er zu Johann Gotttfried Walthers Partita über den Choral „Mach‘s mit mir, Gott, nach Deiner Güt“, den er melodiös-gedämpft in seinen verschiedenen „Stimmen“ – ob nun fast „flötenartig“ im Klang, knarziger oder in dezenten, inein­anderfließenden Klangströmen – darbot.

Johann Sebastian Bachs „Fantasie und Fuge c-moll“ geriet zu einem Feuerwerk der bachtypischen komplexen Klangstrukturen, die wie ein Netz aus Melancholie und Traurigkeit furios dargeboten den Zuhörer fesselten. Sehr bedacht dagegen wirkte da das Lied „Herzlich tut mich verlangen“.

Die drei Fugen von Wilhelm Friedemann Bach ließen das Bemühen heraushören, es von der Idee her dem großen Meister gleichzutun, ohne an die Brillanz von dessen Musik zu geraten. Stimmungsvoll, nachdenklich, die Töne für sich sprechen lassend und mit viel Ausdruck die Orgel nutzend, interpretierte Kronenberg Allekottes „Präludium“.

Voluminös, modern, aufwühlend und voller Wucht interpretierte Kronenberg dann die Langlais-Komposition, ehe die luftig-leichte „Toccata“ von John Rutter den Schlusspunkt unter ein abwechslungsreiches, spannendes Programm setzte.