Wie von einem anderen Stern

Dass fast der komplette Mittelblock der Basilika besetzt war, sprach für das große Interesse, das diesem kulturellen Hoch-Ereignis zu Beginn des Jahres zugesprochen wurde. Basilika-Chorleiter Romano Giefer ließ es sich nicht nehmen, die Zuhörer zu diesem besonderen Konzert zu begrüßen ein „schönes Konzert“ zu wünschen.

Im Anschluss daran betraten die zwölf Sänger des „Donkosakenchores Serge Jaroff“ die Stufen vor dem Altar. Dessen Geschichte reicht bis ins Jahr 1921 zurück, als die russischen Gefangenen eines griechischen Internierungslagers begannen, die Lieder ihrer Heimat zu singen.

Dass die Formation zurecht als Chor von Weltformat angesehen wird, bewiesen die Sänger dann im 70 minütigen Konzert auf eindrucksvolle Art und Weise.

Schon bei dem Einstiegsstück „Credo“ beeindruckte die Präzision, die stimmliche Wucht der Männer und der klare, präsente Ausdruck ihres Solisten Alexander Lebed. „Bravo, großartig“, konnte man schon danach einzelne Stimmen im Publikum vernehmen.

Langgedehnt, den Klang und die Lieder weit ausformulierend, erfüllten die Sänger dann mit ihren allumfassenden Stimmen das Kirchenschiff, zogen sie die Zuhörer mit dem „Vater unser“ von Nikolai Kedrov oder mit „Rette oh Gott Dein Volk“ in ihren Bann.

Und Solisten wie der Countertenor Slanislav Kriuchkov, der die Lage noch oberhalb der Tenorstimme erreichen kann, setzte bei „O, Herr, wir singen Dir“ von Rachmaninoff ein stimmliches Glanzlicht.

Zur Gesangs-Demonstration gerieten die Beiträge von Wladimir Sych und Alexander Lebed bei „O Bete Freund“ – gepaart mit einem Chorklang, der sich aufrichtete wie ein unendlicher Wall.

Ähnlich beeindruckend gerieten die weiteren Partien des Konzerts wie der „erste Psalm Davids“ oder die Volkslieder wie „Eintönig klingt hell das Glöcklein“ mit Kriuchkovs Solo-Gesang. Die „Abendglocken“ von Sergey Yarow durften im Repertoire des Chores natürlich nicht fehlen.

Der Höhepunkt erwartete die Zuhörer am Ende: Bei „You raise me up“ entführten die drei Solostimmen von Lebed, Kriuchkov und Sych im Verbund mit dem Chor die Zuhörer nochmal in eine andere Welt.