Wie kommt die Verwaltung zurück in die Stadt?

Im Rahmen der Sanierung des Rathauses waren größere Teile der Verwaltung zum Hoogeweg ausgegliedert worden. Dort konnte ein bis dahin gewerblich genutztes Bürogebäude für zehn Jahre angemietet werden. Was passiert aber, wenn die Mietzeit abgelaufen ist? Neben der Möglichkeit einer Verlängerung des Mietverhältnisses kommt grundsätzlich auch die Unterbringung an einem anderen Standort in Frage. Das kann ein anderes Bestandsgebäude sein oder ein Neubau.
Im Rahmen der Stadtkernerneuerung kam der Gedanke auf, ein ergänzendes Verwaltungsgebäude in der Innenstadt zu errichten und dafür Fördermittel in Anspruch zu nehmen. Die selber aufzuwendenden Kosten könnten dadurch auf bis zu 40 Prozent reduziert werden. Das Projekt ist dementsprechend auch in das Handlungskonzept aufgenommen worden (das KB berichtete).
Mit der Bezirksregierung, die über eine mögliche Förderung entscheiden muss, hatte die Stadtverwaltung abgesprochen, dass zunächst eine städtebauliche Machbarkeitsstudie erstellt werden solle. Damit sollen mögliche Standorte genauer untersucht werden, um zu klären, ob und wie die benötigten Büroflächen unterzubringen sind und wie sich die Baukörper städtebaulich einfügen würden. Darüber hinaus müssen Flächen für sogenannte Quartiersnutzungen berücksichtigt werden. Damit sind soziale, kulturelle oder Bildungsangebote gemeint, die in das Gebäude integriert werden müssen, damit eine Förderung in Anspruch genommen werden kann.
Das Kölner Büro Heinle, Wischer und Partner hat nun diese Studie erarbeitet und in der letzten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vorgestellt (das KB berichtete). Acht Standorte wurden untersucht, davon vier in die engere Wahl genommen und schließlich zwei Varianten als aus städtebaulicher Sicht beste Möglichkeiten dargestellt. Beide präferierten Standorte befinden sich auf dem Peter-Plümpe-Platz. Eine Variante (Standort ‘B’) stellt ein Solitärgebäude an der Busmannstraße vor der Volksbank dar. Hierbei würde sich ein an drei Seiten geschlossener Platz vor dem alten Rathaus ergeben, der von der Busmannstraße aus auch verkehrsfrei gehalten werden müsste. Die zweite Variante (Standort ‘C’) wäre ein zweiteiliges Gebäude, das zum einen an das neue Treppenhaus des Rathauses anschließt und dessen zweiter Teil den Peter-Plümpe-Platz auf der Linie zwischen Rathaus und Sparkasse teilt. In den Obergeschossen wären die drei Gebäudeteile dann verbunden. Bei dieser Alternative würden ein “Verkehrsplatz” zur Marktstraße hin und ein “Bürgerplatz” zur Annastraße hin entstehen. Vor allem der Bürgerplatz könnte eine besondere Aufenthaltsqualität bekommen.
Bis zu einer abschließenden Entscheidung ist es allerdings noch ein langer Weg. Zunächst müssen Lösungen für die erforderlichen Quartiersnutzungen gefunden werden, dann muss die Politik das Projekt weiter auf den Weg bringen, so dass in Düsseldorf über die Fördermöglichkeit gesprochen werden kann. Wie das Ergebnis letztendlich aussehen wird, kann daher heute noch niemand sagen.
Die Machbarkeitsstudie ist jetzt auf der städtischen Internetseite www.kevelaer.de unter dem Suchbegriff „Stadtkernerneuerung“ zu finden. Für Fragen der Bürger steht bei der Stadtverwaltung Herr Heckens unter Tel. 122-402 zur Verfügung.