Wie die Zeit vergeht“

Ein besonderes Lesevergnügen erwartet die Gäste des Hotels „Goldenen Apfel“ am Kapellenplatz am Donnerstag, 15. November. Um 20 Uhr wird Willi Caelers unter dem Titel „Wie die Zeit vergeht“ Heiteres und Nachdenkliches zum Thema „Älterwerden“ vortragen.

Der 72-jährige pensionierte Lehrer aus Nettetal-Lobberich hatte bereits im vergangenen Jahr in der Gaststätte Ende November eine vorweihnachtliche Erich-Kästner-Lesung gehalten, die auf positive Resonanz gestoßen war. „Ich war bis zu meiner Pensionierung Lehrer an der Bochumer Erich-Kästner-Schule“, erläuterte er den Bezug zum damaligen Thema. „Über Kästner haben wir dann angefangen mit Revuen und Texten von ihm.“

Wir, das sind Caelers und sein früher Gesamtschullehrer-Kollege Paul Möller, mit dem er 2009 zeitgleich pensioniert wurde und mit dem er in zwei Wochen seinen 100. gemeinsamen Auftritt begeht.

Paul und Willi

„Wir schreiben als Paul und Willi selbst so Gedanken und führen dann Gespräche über Themen, die die Zeit bewegen wie Freundschaft, Hörgeräte, Fußball oder Ehrlichkeit.“ Das sei oft „kritisch-unterhaltsam, manchmal ärgerlich, weil die Leute damit nicht einverstanden sind, was wir sagen.“ Aber das rege ja auch zur Diskussion an. In Kevelaer wird Möller allerdings nicht dabei sein.

Seine Lese-Wege haben Caelers schon durch den Niederrhein, das Ruhrgebiet, die Pfalz und die Schweiz geführt. Der Draht zum „Goldenen Apfel“ und der Besitzerin Jutta Pesch-Braun habe sich über die vielen Radtouren entwickelt, die er mit Freunden unternehme und stets am Goldenen Apfel starten würden.

„Wie die Zeit vergeht“ sei ein Thema, das „viele Leute betrifft, die zu unseren Veranstaltungen kommen“, versichert der 72-Jährige und denkt auch über sein eigenes Alter nach. „Man hat mehr Zeit für Hobbys wie Radfahren, Kochen oder den Garten. Aber man merkt auch, dass die Leistungsfähigkeit abnimmt und die Gebrechen zu.“

Da sei dann „auch Wehmut dabei angesichts der zunehmend geringeren Lebensdauer, die man jetzt bewusster wahrnimmt.“ Diese Aspekte möchte Caelers in Kevelaer mit Texten von Erich Kästner, Theodor Storm , Ludwig Tieck „und auch moderneren Sachen“ unterhaltsam beleuchten.

Für den Abend nehme er, wie auf allen anderen Veranstaltungen auch, keine Gage, so Caelers. Um eine Spende wird dennoch gebeten. Geht doch der Erlös, wie bereits im letzten Jahr, an den Theaterchor Niederrhein. Ihn hat Caelers zuletzt noch bei seiner 30er-Jahre-Revue im Februar im Bühnenhaus gesehen und schätzen gelernt: Der Vorschlag kam von Jutta Pesch-Braun: “Er braucht immer Unterstützung, um seine großen Projekte finanzieren zu können.“