Größere Belastung in der Verwaltung durch steigende Preise. Auch die Bevölkerung kann reagieren.

Wie die Stadt Kevelaer Energie spart

Zum Energiesparen kann man unter anderem Mehrfachsteckdosen bei Nichtnutzung komplett ausschalten. Foto: canva.com

Seit Monaten steigen die Energiepreise weltweit. Auch bei der Wallfahrtsstadt Kevelaer heißt es deshalb: Ressourcen einsparen und Energiekosten senken.

Heizung aus

In den Verwaltungsgebäuden werde die Heizung in den Sommermonaten komplett ausgestellt, erklärt Pressesprecherin Lena Hanenberg. Klingt nicht unbedingt nach einer hochgradig innovativen Idee, findet aber eine Fortsetzung, die spürbar sein könnte: Nach dem Sommer werde die Temperatur dauerhaft um zwei Grad heruntergedreht.

In den Schulgebäuden und Turnhallen der Wallfahrtsstadt seien Heizungen, Warmwasserbereitung und Co. aktuell ausgeschaltet und würden in den Ferien nur zu Nutzungszeiten bei Bedarf wieder eingeschaltet. Derzeit werde zudem geprüft, welche Energiekosten man im Hallenbad noch einsparen könne.

LED-Leuchten

„Auch die Straßenbeleuchtung und Lampen innerhalb der städtischen Gebäude werden sukzessive auf LED-Beleuchtung umgestellt. Außerdem wird das Licht der Straßenlaternen in den späten Abendstunden gedimmt, um Energie zu sparen. Überall, wo Sanierungsarbeiten anstehen, wird nach energiefreundlichen Alternativen gesucht, um auf längere Zeit Kosten einzusparen“, heißt es aus der Pressestelle. 

Erneuerbare Energien

„Die steigenden Energiepreise stellen auch für uns eine größere Haushaltsbelastung dar“, so Ina D’Aleo, Energiemanagerin für städtische Gebäude. „Überall, wo wir Energiekosten einsparen und auf eine effizientere Lösung zurückgreifen können, setzen wir es natürlich entsprechend um.“ So seien die neuangeschafften Dienstwagen E-Autos oder Plug­in-Hybride. Auch für den städtischen Betriebshof sei ein elektronisches Pritschenfahrzeug bestellt worden. Auf einigen städtischen Gebäuden seien bereits Photovoltaik-Anlagen angebracht worden. Die Verwaltung wolle zeitnah weitere städtische Gebäude und Liegenschaften auf ihre Fähigkeit für erneuerbare Energien wie Photovoltaik prüfen.

„Unser Ziel ist es, dass sich Schulen, Sportzentren und weitere geeignete Gebäude künftig selbst durch die Photovoltaik-Anlagen mit Strom versorgen können“, sagt Bürgermeister Dr. Dominik Pichler. Die Stadtwerke der Wallfahrtsstadt sind unter anderem an den Windparks in Twisteden und auf Keylaer beteiligt.

Alle Nutzerinnen und Nutzer der städtischen Gebäude werden gebeten, so gut es geht beim Energiesparen mitzuhelfen: Ist das Licht aus? Sind die Elektro-Geräte ausgeschaltet? Sind die Fenster beim Verlassen des Raumes geschlossen und ist die Heizung aus? Und: Reicht beim Händewaschen vielleicht das kalte Wasser aus?

Energiespar-Tipps für zu Hause

„Was bei der Wallfahrtsstadt Energie einspart, hilft auch Ihnen zu Hause“, schreibt die Pressestelle in einer Mitteilung: „Bei der nächsten Glühbirne, die ausgetauscht werden muss, wechseln Sie zu LED-Glühbirnen. LED-Beleuchtung hat eine längere Lebensdauer und einen geringeren Energieverbrauch. Auch bei allen weiteren Elektro-Geräten in Ihrem Haushalt können Sie sparen: Achten Sie auf das aktuelle EU-Energielabel und nutzen Sie Mehrfachsteckdosen, die mit einem Schalter an- und ausgeschaltet werden können, damit über Nacht kein Strom verbraucht wird.

Auch bei den Heizkosten können Sie mit ein bis zwei Grad weniger im Raum schon Energie sparen. Heizen Sie bei Bedarf die Räume lieber gezielt und achten Sie darauf, die Räume geschlossen zu halten, damit die Wärme nicht entweicht. Beim Durchlüften gilt: Fenster ganz auf und Heizung aus. Wenn Sie länger nicht im Raum sind, sollten Sie die Heizung nur herunterdrehen und nicht ganz ausschalten, damit die Wände nicht auskühlen. 

Vermeiden Sie Berge an Schmutzwäsche und hängen Sie Kleidung nach dem Tragen direkt zum Lüften auf, z.B. draußen auf die Wäscheleine. Waschen Sie mit geringerer Temperatur – eine Maschine bei 60°C verbraucht fast so viel Energie, wie zwei Maschinen bei 40°C. Nutzen Sie bei Waschmaschine, Spülmaschine und Co. die Eco-Programme. Diese Programme laufen zwar oft länger, arbeiten aber mit einer niedrigeren Temperatur und sparen damit bis zu 50% Energie und damit auch Kosten.

Rund 14% des Energieverbrauchs im Haushalt werden für warmes Wasser aufgewendet. Viel warmes Wasser können Sie schon beim Duschen einsparen. Es ist nichts Neues, aber wer beim Einseifen das Wasser abstellt, spart Wasser und damit jede Menge Geld. Es kann sich auch lohnen, einen wassersparenden Duschkopf einzusetzen.

Außerdem gilt: Schalten Sie Elektro-Geräte, Bildschirme und Co. abends lieber aus anstatt auf Stand-by. Eine Zeitschaltuhr ist hier auch eine gute Alternative.“