Wettener machen aus der Not eine Tugend

„Seit Wochen ist das Thema Gesichtsmasken in aller Munde. Dabei sollten diese doch lieber davor sein.“ Mit dieser Aussage startete Guido Küppers aus Wetten vor vier Wochen über Facebook eine Verkaufsaktion und einen Spendenaufruf zugunsten des Seniorennachmittags in Wetten.

„In dieser schwierigen Zeit wollte ich irgendwie helfen“, erklärt Küppers. „Masken werden gebraucht, sind knapp und meist auch teuer.“ 10 bis 15 Euro, das sei zu viel und mit einer allein sei es ja nicht getan. „Mein Wunsch war, Masken zum Selbstkostenpreis anzubieten, was bedeutet, diese selber zu nähen, obwohl ich gar nicht nähen kann“, sagt Guido Küppers.

Wettens Ortsvorsteherin Beate Clasen wusste Rat. Die angesprochenen Helferinnen Gabi Ariaans und Ulla Voss reagierten ohne zu zögern, besorgten reinen Baumwollstoff, weitere Utensilien wie Draht, Gummi und Garn und legten bzw. nähten sofort los. „Ich bin begeistert von ihrer Hilfsbereitschaft und Spontaneität“, freut sich Küppers.

Während er im Hintergrund durch seine Koordination mittels Telefon oder Email die Fäden fest in der Hand hielt, verbrachten die fleißigen Näherinnen viele Stunden mit Nadel und Garn. Die Stoffe stammten aus diversen Haushaltsbeständen und wurden nun für einen guten Zweck sozusagen recycelt. „Eine hat zugeschnitten, die andere genäht und unsere Ehemänner haben uns handwerklich beim Draht unterstützt“, sagt Ulla Voss.

Als sie die ersten 40 Masken übergaben, waren bereits 30 Stück vergeben. Die Nachfrage war groß und so wurde das Angebot aufgestockt. „Der Erlös aus dem Verkauf der Masken sollte die Kosten decken aber auch einem guten Zweck dienen und wenn möglich, im Dorf bleiben“, so die Näherinnen. Diese Idee zog schnell Kreise, auch weit über die Grenzen von Wetten hinaus und die Bereitschaft, zusätzlich etwas mehr für den guten Zweck zu geben, war groß.

In der Coronazeit leidet besonders die ältere Generation unter der auferlegten Kontaktsperre. In Wetten fand bis Mitte März an jedem 2. Mittwoch im Monat ein Seniorennachmittag statt. Rund 80 Wettener Bürgerinnen und Bürger nutzten regelmäßig das von der Frauengemeinschaft abwechslungsreich gestaltete Programm, um sich auszutauschen oder zu klönen. Nicht nur die Senioren, auch die Helferinnen bedauern sehr, ihre sozusagen altbekannten Mitmenschen zur zeit nicht treffen zu dürfen.

Um so mehr haben sie sich über die Spende von 900 Euro gefreut. „In diesem Jahr darf unser Sommerfest leider nicht stattfinden. Als Ausgleich planen wir für das nächste Jahr etwas Besonderes und diese Spende ist ein toller Beitrag dazu“ sagt Adele Marquardt, die vertretend für alle Helferinnen den Betrag entgegennahm.

Auch Guido Küppers ist stolz auf die Wettener und freut sich über die gute Resonanz sowie die schöne Erfahrung und bedankt sich bei allen Mitwirkenden.