Wenn Strategie Spaß macht

„Rüber, Jonas, gib mir den Ball“, riefen die anderen Kinder aufgeregt, als der junge Mann sich noch nicht richtig entscheiden konnte. „Jetzt werfen“, sagte einer seiner Mitspieler und traf dann den Gegner auf der anderen Seite des Spielfeldes. „Er hat nur noch zwei Leben“, motivierten sie sich für den weitere Fortgang des Spiels.

Auf der Rasenfläche des Dorfplatzes Achterhoek ging es zeitweilig hoch her. Die Aktiven der Karnevalsgesellschaft AKG hatten zum vierten Mal zum gemeinsamen Völkerballturnier eingeladen.

„Wir haben gesagt, wir ziehen das durch, egal wieviele kommen“, meinte Dominik Bauten, der maßgeblich an der Organisation des Ganzen gestrickt hatte. Zum Auftakt der Serie waren es noch bis zu zwölf Teams gewesen, die einen lustigen Sonntag miteinander verbrachten.
„Das hat eine Tradition, die leider etwas abflacht“, konnte Bauten diesmal insgesamt nur drei Teams – zwei vom eigenen AKG und den Kegelclub „KC druff im Suff“ zum Vergleich begrüßen. Und das, obwohl die AKG „alle Vereine, mit denen wir sonst feiern“ und vor Ort angesprochen hatten, unterstrich Johannes Otten.

„Spaß hatten wir jetzt trotzdem – ist halt nur schade, dass das Dorf nicht so richtig mitmacht“, machten er und die knapp zwei Dutzend Erwachsenen und Kinder das Beste aus dem Tag.

Das Schöne am Spiel sei „die Teamarbeit“, fand der zwölfjährige Jonas. „Du kannst nicht einfach draufwerfen, du musst da strategisch denken“, profitierte er von dem gelegentlichen Spiel im Sportunterricht.

Auch Annika Lindemans hatte an dem Tag ihren Spaß. „Die Kleinen sind echt gut, die geben Gas“, erinnerte sich die 20-Jährige gerne daran, „dass ich auch alles gespielt habe, was mit Ball zu tun hat“. Und der gleichaltrige Moritz Noeldner vom Kegelclub, dem Sieger des kleinen Turniers, der mit einem Gutschein für die Fitness-Arena Kevelaer bedacht wurde, meinte dazu: „Ich bin immer voll dabei, egal, was wir an Sport machen. Und da kommt das kleine Kind in Dir wieder hoch.“

Am Mittag brachen die Beteiligten, die sich mit einigen Getränkekästen und ein paar Kleinigkeiten zum Essen versorgt hatten, dann die Zelte ab. Ob es eine Neuauflage des Turniers geben wird, scheint eher ungewiss. „Vielleicht machen wir was anderes, vielleicht man ein Bier-Pong-Turnier. Müssen wir gucken“, sagte Johannes Otten, freute sich aber schon auf ein bevorstehendes Ereignis: „die Winnekendonker Kirmes“.