Der Busman

Wej sin werr t’hüß

Keiner hat was gemerkt, bis auf die informierten Nachbar*innen und auch Kolleg*innen unseres KB: Mechel und ich waren ein paar Tage „op Ritt“. Und bei der Rückkehr ging es uns beiden einen Moment lang genauso wie manchem alten Kevelaerer Ehepaar. Es fielen erst einmal Sätze wie „Der Urlaub war kurz, aber schön“ oder „Das Wetter hat ja meistens mitgespielt; ein bisschen Bräune haben wir abgekriegt“, oder so ähnlich. 

Doch einen Spruch konnte ich mir absolut nicht verkneifen, bei dem ich mich in guter Gesellschaft mit eben denselben alten Kevelaerer*innen weiß: „Ek heb dän Toern werr gesiehn, nauw sin ek werr t’hüß.“

Also Pfarrkirchturm gesehen – Basilikaturm erblickt – jetzt erst hat so manche/r Kevelaerer*in wieder „die Welt in’t Dösken“.

Nun haben wir Sommer–Urlaubszeit, was viele Mitmenschen gleichsetzen mit Reisen, Verreisen. So eine Urlaubsfahrt kann so lange dauern, wie sie will, dennoch ist irgendwann die Heimreise fällig. Was uns aus einem aktuellen Grund leider wieder das bedauerliche Thema mit dem „C“ in Erinnerung bringt.

Daher schwingt dann bewusst oder unbewusst, durchdacht oder verdrängt der Gedanke mit, ob sich nicht ein höchst unwillkommenes Souvenir von dieser Reise ins Gepäck geschmuggelt hat. Dabei ist es ziemlich egal, wohin sie uns geführt hatte. Die wieder leicht ansteigenden Zahlen lassen mich besorgt fragen: War es nur ein etwas voller Strand? Oder vielleicht der Fußball? Wird es bald Olympia sein? Oder auch die Fußball-WM in Katar?

Mechel wiegt daher den Kopf: „Ek sin blij, dat ek den Toern gesiehn heb. Mar ek sin bang, dat dij verdummde Corona-Beesters dat egal es.“

Euer Hendrick