Ja, Mechel, du hast schon mal wieder recht, wenn ich „Weißes Kreuz“ höre, läuft mir immer noch das Wasser im Mund zusammen. Was war das doch für ein gutes Restaurant, mitten in Kevelaer am Kapellenplatz! Hier gab es gutbürgerliche Küche vom Feinsten. Wusstest du überhaupt, dass dieses Haus schon seit 1750 dokumentiert ist und als wohl älteste Pilgerherberge gilt?
Die Geschichte des „Weißen Kreuzes“ ist wechselhaft. Woher der Namegenommen wurde, weiß man heute nicht mehr. Allerdings konnten im 17. Jahrhundert die wenigsten Pilger lesen oder schreiben, ein weißes Kreuz aber konnte man sich gut merken.
Im Krieg diente die Herberge als Krankenhaus, in der Nachkriegszeit kamen hier Obdachlose unter.
Der wohl bekannteste Wirt war der Großvater des letzten Besitzers, Anton Voss, der 1929 als Vertreter des Reitervereins Sankt Georg die Festkette der Geselligen Vereine tragen durfte.
Mangels eines Nachfolgers mussten dann Hubert Voss und seine Frau Ursula das Restaurant Ende 2019 schließen.
Schade eigentlich, dass jetzt nur noch einige Häuserfronten am Kapellenplatz übriggeblieben sind. „Der Goldene und Silberne Schlüssel“ geschlossen, und die Fassade vom „Goldenen Apfel“ bröckelt bedenklich.
Bedenklich stimmt mich aber noch mehr, Mechel, wenn ich bei dem Begriff „Weißes Kreuz“ an die vielen weißen Kreuze am Wegrand unseres Kreises Kleve…