Manchmal, Mechel, träume ich am helllichten Tag, einfach so, und dann kommen mir die verschiedensten Dinge in den Sinn. Da denke ich zum Beispiel an den Stern von Bethlehem von vor 2000 Jahren und wie die Weisen aus dem Morgenlande diesem Stern gefolgt sind und das kleine Kind in der Krippe gefunden haben und wie der Engel verkündet: „Friede den Menschen auf Erden, die guten Willens sind!“

Halleluja!“, möchte ich da laut jubeln, aber angesichts der Sterne, die über dem Himmel des Heiligen Landes todbringend herabgestürzt sind, bleibt mir das Halleluja im Hals stecken. Wo ist heute der Engel, der uns den Frieden verkündet?

Wo sind die Menschen guten Willens? Ich weiß, es steht mir nicht an zu richten, aber das Leid trifft nicht nur die Angehörigen des auserwählten Volkes und jeder Tod gebiert neuen Hass. Wer kann da Frieden schaffen? Es gab da mal im Alten Testament einen Propheten, der träumte davon, dass sich der Löwe neben dem Lamm niederließe und dass beide friedlich miteinander leben würden.

Wann erscheint am Himmel ein neuer Stern, zu dem sich Weise auf den Weg machen?

Wie wäre es, so träume ich, wenn es zum Beispiel ein Israelit, ein Christ und ein Moslem wären, die diesem Stern folgten und die sich unterwegs kennen und schätzen lernten? Gewiss hätten sie nicht vergessen, dass man das Gelobte Land erst erobern musste, um es in Besitz zu nehmen, und der Moslem würde auch …