Weihbischof: „Ich bin Pflegepersonal und Ärzten sehr dankbar“

Der ehemalige Wallfahrtsrektor von Kevelaer und jetzige Regionalbischof Rolf Lohmann, Weihbischof des Bistums Münster für die Regionen Niederrhein und Recklinghausen, erholt sich von einer Infektion mit dem Covid-19-Virus.

Während die Symptome zunächst auf einen milden Verlauf hindeuteten, entwickelte sich nach zehn Tagen eine beidseitige Lungenentzündung mit hohem Fieber, durch die ein mehrtägiger Krankenhausaufenthalt notwendig wurde. Das Weihnachtsfest konnte der Weihbischof allerdings wieder, wenn auch alleine und unter Quarantäne stehend, in seiner Wohnung in Xanten feiern.

Eine Grenzerfahrung

Die schwere Erkrankung sei „eine Grenzerfahrung“ gewesen, zieht der Weihbischof ein Fazit. Im Krankenhaus habe er erlebt, „dass das Pflegepersonal und die Ärztinnen und Ärzte dort Unglaubliches leisten“. Er sei allen, die ihn in dieser Zeit gepflegt und medizinisch versorgt haben, sehr dankbar, betont Lohmann, „ich habe Hochachtung vor diesen Menschen“. Geholfen hätten ihm aber auch die zahlreichen Genesungswünsche und Gebete, die er in den vergangenen vier Wochen erhalten hat. „Es baut einen auf, wenn man weiß, wie viele Menschen an einen denken“, sagt er.

„Wie ein Schlag getroffen“ habe ihn die Diagnose der Erkrankung, blickt der Weihbischof auf den Dezember zurück. Über seinen Kalender konnte er dem Gesundheitsamt alle Kontakte, die sich bei ihm hätten infizieren können, mitteilen. „Und dann habe ich hier in der Quarantäne erstmal weiter gearbeitet, zum Beispiel Mails beantwortet und an Videokonferenzen teilgenommen, weil ich mich relativ gut fühlte. Bis ich gemerkt habe, dass ich immer schwächer werde und dann zur Abklärung zum Krankenhaus gefahren bin. Dort wurde ich umgehend stationär aufgenommen“, erinnert er sich.

Nicht mehr in Quarantäne

Inzwischen sind mehrere Viren-Tests negativ ausgefallen, so dass er nicht mehr unter Quarantäne steht. In den kommenden Wochen werde er sich dennoch stark zurücknehmen und nicht jeden Termin wahrnehmen können, der ursprünglich geplant war, kündigt Lohmann an. „Ich fühle mich von Tag zu Tag fitter und auch die Untersuchungen der vergangenen Tage zeigen, dass ich auf einem guten Weg bin. Aber die Krankheit hat langwierige Folgen, daher muss ich mich derzeit noch schonen“, erklärt er.

Die eigene Erfahrung habe seine Sicht auf die Krankheit verändert: „Schon vorher wusste ich, dass man dieses Virus nicht auf die leichte Schulter nehmen darf. Aber nun blicke ich jeden Abend ganz anders auf die Infektionszahlen, die in den Nachrichten genannt werden und nehme mit großem Schrecken wahr, wie hoch sie noch immer sind. Nach dem, was ich erlebt habe, kann ich nur jedem Menschen zur Impfung raten, sobald sie möglich ist.“