Wegen Reichtum geschlossen?

“Haltet ein, junger Mann! Ich möchte Euch eine Bürste abkaufen für mein Wams.“ Ich bleibe stehen, blicke mich erstaunt um und sehe einen gutgekleideten Mann auf mich zukommen, der bereits mit seinem Geldbeutel winkt.
“Das kommt mir leider nicht gelegen, mein Herr,“ antworte ich. „Was ist der Grund für Euer sonderliches Gebaren?“, fragt er erstaunt.
“Nun, wisset,“ entgegne ich, „der Tag des Herrn naht und dann bin ich des Umherlaufens und Verkaufens müde.“
Da erhebt er seinen Knotenstock und will auf mich eindringen… und ich erwache in Schweiß gebadet. Was war das für ein Albtraum? Habe ich mich in der Tat geweigert, aus meinem Sortiment zu verkaufen? Einen echten Kunden abgelehnt? Gottlob – nur ein Traum, wenn auch ein schlechter. Wie hätte ich das meiner Mechel erklären können, dass ich gerade in diesen Zeiten nicht mehr für unseren Unterhalt und unser täglich Brot zu arbeiten bereit bin? …
Was im Jahre 1642 als ein undenkbarer Vorgang und nur im Traum geschehen konnte, wird gut 370 Jahre später zur unfassbaren Wirklichkeit. Jetzt hat auch die Kevelaerer Geschäftswelt nach einer Abstimmung ihr höchst­eigenes KEXIT mit dem trotzköpfigen Ergebnis: Nein, wir wollen nicht Dienstleister sein an unserem heiligen Samstagnachmittag.
Ja, und der Sonntag ist und bleibt uns noch heiliger! Muss ja wohl so sein, oder? Und überhaupt, wir denken ja ganz sozial an unser gestresstes Personal…Ach so, an Kevelaer-Besucher = unsere Einkaufsgäste müssen wir ja auch noch denken. Ob sie‘s uns danken?
Mechel meint enttäuscht: „Du kannst den Leuten leider nur vor den Kopf gucken und dann hoffen, dass da drin keine abstrusen Gedanken entstehen.“
Euer Hendrick