Früher kamen an der Straße ganze Sonderzüge mit Pilger*innen an

Was sich in Kevelaer Am Bahnhof getan hat

Die Straße „Am Bahnhof” im Jahr 2003. Fotos: WiScho

In lockerer Reihenfolge stellt KB-Autor Wilfried Schotten (WiScho) in einer Serie Straßennamen in Kevelaer und den Ortschaften vor. Dabei geht es nicht allein um den Namen der Straße und dessen Entstehung, sondern auch um so manche interessante Besonderheit, die sich am Straßenrand findet – oder einstmals befunden hat. Heute…

Am Bahnhof

Die Eingangshalle des Kevelaerer Bahnhofs zieren viele Wappen in- und ausländischer Städte und Gemeinden, deren Bürger*innen nach Kevelaer pilgerten. Generationen von ihnen kannten diesen Weg, der heute wegen des Bus- und Autotourismus‘ vollständig aus der Gewohnheit gekommen ist: Man stieg aus einem der anfangs üblichen und zahlreichen Sonderzüge aus (1955 – 135; 1970 waren es 28; 1989 nur noch 7. (Qu.: 700 Jahre Kevelaer – Dr. R. Plötz), sammelte sich in der Pilgerhalle und zog dann als Prozession die Bahnstraße entlang, bis schließlich nach der Hauptstraße der Kapellenplatz erreicht war. Der Weg zum Zentrum ist ein anderer geworden – die Straße, von der heute die Rede sein soll, gibt es noch. Sie war einmal die verlängerte „Bahnstraße“, so wurde sie bis ganz kurz nach dem Krieg genannt.

„Lt. Ratsbeschluss vom 27. Juni 1945 wurde sie umbenannt in „Am Bahnhof“. (Qu.: D. Flemming-Lühr, Stadtarchiv, KB 11/2013).

Gehen wir diese kurze Strecke noch einmal nach. Wie gesagt, die Pilgerhalle war der Ausgangspunkt. In späteren Jahren diente sie dem Verein „Eisenbahnfreunde Kevelaer e.V.“ als willkommenes Quartier, das wegen der schönen Modellanlage auch von vielen Kevelaerer*innen gern besucht wurde. 

Da ich nun nach und nach in Richtung heutige Bahnstraße vorangehe, verzeihe man mir die Zeitsprünge, die sich nun ergeben können.

Vorbei am Brunnen vor der ehemaligen Bahnhofsgaststätte (geschlossen 2011 nach Auskunft von Mark v. Rongen, Physiotherapeut) erblicken wir die lange Reihe von Platanen, die schon längst die vor gut 100 Jahren bestehende Ulmenallee ersetzt und sich bis zur Bahnschranke hinzieht.