Wallfahrtsorte stehen alle vor ähnlichen Herausforderungen

Der Zeitplan ist eng getaktet. Besichtigungen, Treffen mit Seelsorgern und Politikern, Gespräche, es ist ein volles Programm, das die Rektoren wichtiger deutschsprachiger Wallfahrtsorte in Kevelaer absolvieren. Regelmäßig treffen sie sich zum persönlichen Austausch. Diesmal war Kevelaer als Treffpunkt an der Reihe.
Aus Altötting, Mariazell in Österreich sowie Einsiedeln in der Schweiz sind die Wallfahrtsleiter an den Niederrhein gekommen, wo sie von Dr. Rainer Killich und Dr. Bastian Rütten empfangen wurden, die den erkrankten Wallfahrtsrektor Gregor Kauling vertraten.
Durch die Treffen entstehen eine Vernetzung, die sei „sehr wichtig“, betonte Rütten. „Alle Wallfahrtsorte stehen vor ähnlichen Herausforderungen“, erklärte der theologische Referent aus Kevelaer, „dadurch kommt es hier zu einem fruchtbaren Austausch.“
So legten die niederrheinischen Organisatoren Wert darauf, nicht nur ein Besichtigungsprogramm anzubieten, sondern an den jeweiligen Orten auch aktuelle inhaltliche Anknüpfungspunkte zu bieten. In der Hostienbäckerei etwa berichteten Killich und Rütten von den Erfahrungen mit der Erstkommunion-Wallfahrt, durch die Kinder und Jugendliche wieder gezielter mit dem Pilgern in Kontakt kommen sollen, auf der Orgelempore der Basilika ging es um neue liturgische Formate.
Es geht um den Menschen
Besonders in den Blick nehmen wolle man die Frage, wie man besser mit den Besuchern der Wallfahrtsorte ins Gespräch kommen kann. Rütten: „Das haben wir alle gemeinsam: Es geht um den Menschen.“ Dazu passten die zahlreichen Begegnungen während des Treffens. So war Zeit für Gespräche mit Seelsorgenden aus der Pfarrei St. Marien ebenso vorgesehen wie ein Austausch mit Bürgermeister Dominik Pichler. „Wallfahrt und Stadt sind eng miteinander verbunden“, sagte Rütten, „auch über diese Verknüpfung möchten wir reden.“
Der Besuch bei Weihbischof Rolf Lohmann in Xanten war für einige der Wallfahrtsleiter ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Lohmann war bis zu seiner Bischofsweihe selbst Wallfahrtsrektor. Er hatte seine ehemaligen Amtskollegen zu einer Führung durch das Stiftsmuseum und den St.-Viktor-Dom eingeladen, wo die Pilgerleiter an den Gräbern der Märtyrer gemeinsam beteten.
Bei einem so umfangreichen Programm könne es, erklärte Rütten, „nicht immer in die Tiefe gehen.“ Doch aus Erfahrung wisse er, dass die Gespräche und Gedanken nachwirken und sich daraus immer wieder Anknüpfungspunkte ergeben. „Dann erinnert man sich im Laufe des Jahres an eine Idee und greift sie auf“, sagte er.